Föhn, Toaster und Fernseher haben eines gemeinsam – sie werden fast täglich gebraucht. Sind sie jedoch veraltet, defekt oder werden nicht sachgemäß betrieben, können sie schnell die Ursache für einen Wohnungsbrand werden. In Deutschland werden ein Drittel der Wohnungsbrände durch Elektrizität ausgelöst, hauptsächlich durch Defekte in Elektrogeräten.

Brand bei Haushaltsgeräten: Wie sicher ist Ihre Elektronik?

Eine Untersuchung des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS) hat ergeben, dass die meisten Schäden durch Wäschetrockner hervorgerufen werden, gefolgt von Fernsehgeräten sowie Kühl- und Gefriergeräten. Wäschetrockner sind eine besondere Gefahrenquelle, weil sie durch den normalen Betrieb ständigen mechanischen Erschütterungen, wechselnden Temperaturen und Feuchtigkeit im Innenraum ausgesetzt sind.
Quelle der Statistik:
Bei einer Tiefkühltruhe reicht teilweise schon ein Kurzschluss, um ein Feuer hervorzurufen, da die Geräte eine große Menge brennbarer Isolationsmaterialien enthalten. Außerdem versuchen viele Hersteller, Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) durch alternative Kältemittel zu ersetzen, die jedoch leicht entzündbar sind.
Auch andere Elektrogeräte können unerwartete Gefahrenquellen in sich tragen. Heizdecken zum Beispiel sollten nie unbeaufsichtigt eingeschaltet und vor dem Schlafen unbedingt vom Stromnetz getrennt werden, denn abgeknickte Kabel im Inneren oder ein Wärmestau können leicht einen Brand entzünden.
Auch der über Jahre hinweg angesammelte Staub im Inneren von Elektrogeräten kann einen Hitzestau und damit ein Feuer verursachen.

Elektrogeräte nur in den Stand-by-Modus zu versetzen ist zwar sehr bequem, aber es kostet eine Menge Energie und ist zudem gefährlich. Denn Fernseher, Stereoanlagen und DVD-Player sind so ständig betriebsbereit und stehen unter Strom. Wenn sie überhitzen und leicht brennbare Materialien wie Gardinen in der Nähe sind, steigt die Brandgefahr. Gerade in alten Röhrenfernsehern sammelt sich außerdem eine Menge Staub. Hier genügt ein einziger Funke durch einen Kurzschluss und das Gerät fängt Feuer. Hinzu kommt, dass die meisten TV-Schränke schlecht belüftet sind und die Temperatur in ihnen ansteigt, wodurch ebenfalls Brände begünstigt werden.

Steckdosenleisten sind eine praktische Erfindung – wenn sie richtig eingesetzt werden. Sind jedoch zu viele Geräte mit hohem Stromverbrauch an einer einzigen Mehrfachsteckdose angeschlossen, droht eine Überlastung, die zum Brand führen kann. Geräte wie Waschmaschinen, Wäschetrockner und Geschirrspüler sollten deshalb generell nicht an eine Steckdosenleiste angeschlossen werden. Sicherheitshalber sollten Mehrfachsteckdosen auch nicht abgedeckt oder hinter Möbeln versteckt und nicht hintereinander geschaltet werden.
Das VDE-Zeichen steht für geprüfte und sichere Elektroprodukte.
Gerade günstigere Elektrogeräte und Mehrfachsteckdosen sind oft mangelhaft gefertigt. Durch schlechte Verarbeitung können Leitungen abreißen oder durch eine Überlastung verschmoren, bis es zum Brand kommt. Da Qualitäts- und Prüfsiegel leicht zu fälschen sind, sollte man beim Kauf aufmerksam sein und im Zweifelsfall lieber einen Fachhändler aufsuchen.
Bei Haartrocknern empfiehlt der Verband der Elektrotechnik (VDE) Verbrauchern, auf eingebaute Temperaturregler zu achten. Sie sorgen dafür, dass sich das Gerät abschaltet, wenn Haare oder Staub in die Lüftung geraten. Außerdem sollte auch das Gitter in der Zuluftöffnung regelmäßig von Staub gereinigt werden.
Generell lohnt es sich beim Kauf elektronischer Geräte auf das VDE-Zeichen zu achten, denn es steht für geprüfte und hochwertige Qualität. Auf der Internetseite des Verbandes steht eine detaillierte Online-Suche aller VDE-geprüfter Elektrogeräte zur Verfügung.
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elektrische Geräte nie unbeaufsichtigt angeschaltet lassen
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immer den Stecker ziehen, wenn das Gerät nicht gebraucht wird
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Geräte nicht in den Stand-by-Modus versetzen, sondern ausschalten
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Geräte, die nicht richtig funktionieren, schnell vom Fachhändler überprüfen lassen
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in der Nähe von Elektrogeräten, die sich leicht erwärmen, keine brennbaren Materialien aufbewahren
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bei Leuchtmitteln immer auf die maximal zulässige Leistung achten
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geeignete Feuerlöscher (z. B. Feuerlöschsprays) immer griffbereit halten
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Installation von Rauchwarnmeldern in Räumen, in denen elektrische Geräte dauerhaft betrieben werden (in einigen Bundesländern sind sie bereits gesetzlich vorgeschrieben)
Wie man sich vor Bränden durch elektrische Geräte schützen kann, wird auch Merkblatt des VdS zur Schadenverhütung ausführlich erklärt:
Zuletzt aktualisiert: Juli 2017
R+V-Team
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