Schon mal drüber nachgedacht, Beamter zu werden? Ein krisensicherer Job, niedrigere Steuersätze, vielfältige Berufsmöglichkeiten – es gibt viele Vorteile, die eine Stelle beim Bund mit sich bringt. Behörden oder öffentliche Verwaltungen benötigen qualifiziertes Fachpersonal und bieten attraktive Arbeitsbedingungen. Erfahren Sie alles über die Karrieremöglichkeit „Beamter“ – wie Voraussetzungen, Vorteile und was Sie an Gehalt erwarten können.
Wie wird man Beamter? Voraussetzungen, Ausbildung und Karriere
Über 130 Ausbildungen und unzählige Berufe in den verschiedensten Bereichen: Die Arbeitsfelder von Beamten sind so bunt wie vielfältig. Verwaltungen der Länder, Kommunen und Städte bieten eine große Palette spannender Jobs. Ein paar Beispiele: Bei der Feuerwehr, der Forstverwaltung, in verschiedensten wissenschaftlichen Diensten, in Schulen, bei der Polizei und den Ministerien oder der Bundeswehr können Sie als Beamtin oder Beamter Ihren Dienst verrichten.
Doch auch im öffentlichen Dienst muss gespart werden und gerade im Lehrerberuf ist die Tendenz zu Angestelltenverträgen und rückläufigen Verbeamtungen erkennbar. Das gilt aber nicht für alle Berufsgruppen: Der öffentliche Dienst bietet eine breit gefächerte, fundierte Ausbildung und damit auch die Chance auf viele interessante und abwechslungsreiche Tätigkeiten.
Kurzum: Ein sicherer Arbeitsplatz, angemessene Bezahlung, gute Sozialleistungen und Aufstiegsmöglichkeiten machen gerade eine Beamtenlaufbahn zu einem attraktiven Karriereweg und zu einer echten Alternative zur freien Wirtschaft.
Beamte in Deutschland: Zahlen, Daten, Fakten
Mit rund 5 Millionen Beschäftigten im Jahr 2022 ist der Staat der größte Arbeitgeber in Deutschland. Behörden und öffentliche Verwaltungen der Kommunen, des Bundes und der Länder benötigen ständig ausreichend qualifiziertes Fachpersonal für die unterschiedlichsten Aufgaben und Positionen. Insgesamt sind das etwa 11 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland, die 2022 im Staatsdienst arbeiteten. 2,3 Prozent mehr als im Jahr davor.
Auch wenn die meisten beim öffentlichen Dienst in erster Linie an Beamte denken, so ist doch die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer – im Jahr 2022 rund 63 Prozent – nur angestellt. Auch Angestellte im öffentlichen Dienst können unter einer großen Zahl unterschiedlichster Berufe wählen. Immer häufiger übernehmen Angestellte auch Aufgaben, die früher nur Beamten vorbehalten waren.
Allgemeine Voraussetzungen für eine Bewerbung als Beamter
Bildungs- und berufsqualifizierende Voraussetzungen
Angestellte beim Bund müssen die sogenannte „Fähigkeit, ein öffentliches Amt auszuüben“ mitbringen. Das heißt unter anderem, dass sie in den letzten fünf Jahren keine über einjährige Haftstrafe verbüßt haben. Wer eine solche Freiheitsstrafe erhalten hat, darf in den darauf folgenden fünf Jahren keine öffentlichen Ämter bekleiden.
Bei der Verbeamtung ist es meist noch schwieriger: Oft machen es auch kleine Vorstrafen unmöglich, Beamter zu werden.
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Einfacher Dienst
Die Vorbereitungszeit von sechs Monaten wird mit einer Verwendungsprüfung abgeschlossen.
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Mittlerer Dienst
Die Vorbereitung dauert hier – je nach Fachrichtung – mindestens ein, in der Regel jedoch zwei Jahre. Davon sind mindestens sechs Monate an einer Verwaltungsfachschule zu absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluss wird eine Laufbahnprüfung durchgeführt.
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Gehobener Dienst
Der gehobene Dienst beginnt mit einer dreijährigen Vorbereitungszeit. Davon sind 18 bis 21 Monate an einer Fachhochschule der öffentlichen Verwaltung zu absolvieren. Der Vorbereitungsdienst wird mit einem akademischen Grad, beispielsweise Bachelor, abgeschlossen. Ausnahmen bilden die Lehrkräfte: Hier ist ein abgeschlossenes Lehramtsstudium Voraussetzung für die Zulassung zum Vorbereitungsdienst.
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Höherer Dienst
Die Ausbildung zum höheren Dienst erfolgt durch ein zumeist zweijähriges Referendariat und schließt mit einer Examensprüfung ab.
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Beamter auf Lebenszeit
Absolventinnen und Absolventen des Vorbereitungsdienstes werden zum Beamten auf Probe ernannt und durchlaufen eine Probezeit im gewählten Fachbereich. Wenn die Absolventin oder der Absolvent dann das 35. Lebensjahr noch nicht erreicht hat und die Eignung, die Befähigung sowie die fachliche Leistung mit den Vorstellungen des Dienstherrn übereinstimmen, kann er zum Beamten auf Lebenszeit berufen werden.
Angestellte werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt.
Beamte, Richter und Soldaten erhalten eine sogenannte Besoldung. Sie wird durch das Bundesbesoldungsgesetz (BBesG) festgelegt. Die Basis der Besoldung ist das Grundgehalt. Das Grundgehalt wird gegebenenfalls durch einen Familienzuschlag oder weitere Zulagen ergänzt. Es können auch Leistungsstufen, -prämien bzw. -zulagen oder arbeitsmarktbedingte Sonderzuschläge gezahlt werden. Interessierte können sich über die Besoldungstabellen einen Überblick verschaffen. Wer bereits im Dienst ist, kann sich mit dem Bezügerechner einen ersten Überblick verschaffen.
Beamte und angestellten Personen des Bundes stehen in der Regel 30 Urlaubstage zur Verfügung. Ausnahmen gibt es beispielsweise für Beschäftigte, die zu wechselnden Zeiten zum Dienst eingesetzt sind. Zusätzliche Urlaubstage oder Sonderurlaube sind darüber hinaus geregelt und können im Einzelfall ebenfalls genommen werden.
Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit
Gutes Gehalt, sicherer Job – und doch kann schnell alles anders kommen. Im Fall der Dienstunfähigkeit (DU) müssten Sie Ihren Job aufgeben – in der Regel mit erheblichen finanziellen Einbußen. Beamte auf Widerruf oder Probe erhalten sogar gar keine Pension. Umso wichtiger ist die richtige Vorsorge: Die R+V-Dienstunfähigkeitsversicherung ergänzt Ihre Absicherung als Beamter.
Test: Welche Stelle passt zu mir im öffentlichen Dienst?
Gerade weil das Berufsangebot im öffentlichen Dienst so groß ist, ist die Auswahl oft nicht leicht. Mit dem Online-Berufsauswahlhelfer des Beamtenbundes können Sie sich einen ersten Überblick darüber verschaffen, welcher Job am besten zu den eigenen Wünschen passt.
Zuletzt aktualisiert: Dezember 2023
R+V-Team
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