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    Prävention + Vorsorge

    Öffentlicher Dienst: Voraussetzungen für Ausbildung und Karriere im Staatsdienst

    Wer heute eine Stelle sucht, sollte sich nicht nur auf die freie Wirtschaft konzentrieren. Auch Behörden oder öffentliche Verwaltungen benötigen qualifiziertes Fachpersonal und bieten attraktive Arbeitsbedingungen. Zusätzliche Vergünstigungen und die große Vielfalt der Berufe machen den öffentlichen Dienst zu einer lohnenswerten Alternative in der Karriereplanung.

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    Von wegen „verstaubter Schreibtisch“

    Die Arbeitsfelder von Beamten sind alles andere als langweilig und eintönig. Die verschiedenen Verwaltungen der Länder, Kommunen und Städte bieten viele spannende Jobs – vom Musiker bis zum Ingenieur, vom Hausmeister bis zum Chirurgen. Auch bei der Feuerwehr, der Forstverwaltung, in verschiedensten wissenschaftlichen Diensten, in Schulen, bei der Polizei und den Ministerien oder der Bundeswehr verrichten Beamte ihren Dienst. Als Beamter kann man die vielfältigsten Berufsinteressen umsetzen.

    Auch im öffentlichen Dienst muss gespart werden und gerade im Lehrerberuf ist die Tendenz zu Angestelltenverträgen und rückläufigen Verbeamtungen erkennbar. Das gilt jedoch nicht für alle Berufsgruppen, denn der öffentliche Dienst bietet eine breit gefächerte, fundierte Ausbildung und damit auch die Chance auf viele interessante und abwechslungsreiche Tätigkeiten.

    Ein sicherer Arbeitsplatz, angemessene Bezahlung, gute Sozialleistungen und Aufstiegsmöglichkeiten machen gerade eine Beamtenlaufbahn zu einem attraktiven Karriereweg und einer echten Alternative zur freien Wirtschaft.

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    Größter Arbeitgeber Deutschlands

    Mit rund 5 Millionen Beschäftigten im Jahr 2021 ist der Staat der größte deutsche Arbeitgeber. Behörden und öffentliche Verwaltungen der Kommunen, des Bundes und der Länder benötigen ständig ausreichend qualifiziertes Fachpersonal für die unterschiedlichsten Aufgaben und Positionen.

    Auch wenn viele beim öffentlichen Dienst in erster Linie an Beamte denken, so ist doch die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer – rund 62,6 Prozent – nur angestellt. Auch ihnen steht eine große Zahl an unterschiedlichsten Berufen zur Auswahl und immer häufiger übernehmen Angestellte auch Aufgaben, die früher nur Beamten vorbehalten waren. Doch im Gegensatz zu Angestellten müssen Anwärter auf die Beamtenlaufbahn einem vom Staat festgeschriebenen Anforderungsprofil entsprechen. (Quelle: BMI)

    Sicher in die Zukunft

    Doch nicht nur den richtigen Berufsweg einzuschlagen ist entscheidend, auch der passende Versicherungsschutz will gefunden werden.

    Haben Sie beispielsweise schon über eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine private Krankenversicherung für Beamte nachgedacht?

    Unsere Ansprechpartner sind gerne für Sie da und prüfen gemeinsam mit Ihnen Ihren individuellen Versicherungsbedarf.

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    Höchsteintrittsalter

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    Wer in den Vorbereitungsdienst eintreten will, darf nicht älter als 32 Jahre sein. Für Schwerbehinderte liegt die Altersgrenze bei 40 Jahren. Bewerber, die durch die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger oder Kinder benachteiligt sind, können sich auf Ausnahmereglungen berufen. Der Aufstieg innerhalb der verschiedenen Laufbahnen ist, wenn auch mit Einschränkungen, durchaus möglich.

    Zahlen, Daten, Fakten

    Rund 5,0 Millionen Menschen in Deutschland waren 2021 im öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Gemeinden tätig, davon 34 Prozent in einem Beamtenverhältnis

    62,6 Prozent Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und 3,4 Prozent Zeit- oder Berufssoldaten. (Quelle: BMI)

    Voraussetzungen für eine Bewerbung als Beamter

    Wer Beamter werden möchte, muss besondere Voraussetzungen erfüllen, die an Angestellte im Staatsdienst nicht gestellt werden:

    • Deutsche Staatsbürgerschaft oder Bürgerschaft in einem EU-Mitgliedstaat (mit wenigen Ausnahmen).
    • Eintreten für die freiheitliche, demokratische Grundordnung, die im Grundgesetz verankert ist.
    • Körperliche und geistige Gesundheit, die eine uneingeschränkte Dienstfähigkeit erlaubt.
    • Bei schwerbehinderten Bewerbern darf eine Dienstunfähigkeit nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre vorhersehbar sein.
    • Der Bewerber darf in den letzten fünf Jahren keine Haftstrafe verbüßt haben.

    Erforderliche schulische Vorbildung

    Um eine Beamtenlaufbahn anzutreten, braucht man eine entsprechende schulische Vorbildung.

    • Einfacher Dienst: Hauptschulabschluss.
    • Mittlerer Dienst: Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss mit anschließendem Abschluss einer entsprechenden Berufsausbildung.
    • Gehobener Dienst: Fachhochschulreife oder Hochschulreife, in verschiedenen Bereichen auch ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium.
    • Höherer Dienst: Abgeschlossenes Hochschulstudium oder Mastertitel einer Fachhochschule.

    Beamte dürfen nicht vorbestraft sein

    Die sogenannte Fähigkeit, ein öffentliches Amt auszuüben, bedeutet, dass man in den letzten fünf Jahren keine Haftstrafe verbüßen musste, die länger als ein Jahr lang war.

    Wer eine solche Freiheitsstrafe erhalten hat, verliert für maximal fünf Jahre das Recht, öffentliche Ämter zu bekleiden.

    Ausbildung zum Beamten

    Die Ausbildungsabläufe sind sehr unterschiedlich und genau auf die später auszuübende Tätigkeit abgestimmt. Begonnen wird mit dem Vorbereitungsdienst. Er dient der theoretischen und praktischen Ausbildung und kann – je nach Dienstlaufbahn – von sechs Monaten bis zu drei Jahren dauern.
     

    • Einfacher Dienst: Die Vorbereitungszeit von sechs Monaten wird mit einer Verwendungsprüfung abgeschlossen.

    • Mittlerer Dienst: Die Vorbereitung kann hier – je nach Fachrichtung – zwei bis zweieinhalb Jahre dauern. Davon sind mindestens sechs Monate an einer Verwaltungsfachschule zu absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluss wird eine Laufbahnprüfung durchgeführt.

    • Gehobener Dienst: Der gehobene Dienst beginnt mit einer dreijährigen Vorbereitungszeit, davon sind 18 bis 21 Monate an einer Fachhochschule der öffentlichen Verwaltung zu absolvieren. Der Vorbereitungsdienst wird mit einem akademischen Grad, beispielsweise Diplom-Verwaltungswirt (FH), abgeschlossen. Ausnahmen bilden die Lehrkräfte, da ein abgeschlossenes Lehramtsstudium für die Zulassung zum Vorbereitungsdienst Voraussetzung ist.

    • Höherer Dienst: Die Ausbildung zum höheren Dienst erfolgt durch ein zumeist zweijähriges Referendariat und schließt mit einer Examensprüfung ab.

    • Beamter auf Lebenszeit: Absolventen des Vorbereitungsdienstes werden zum Beamten auf Probe ernannt und durchlaufen eine Probezeit im gewählten Fachbereich. Hat der Absolvent dann das 35. Lebensjahr noch nicht erreicht und stimmen die Eignung, die Befähigung sowie die fachliche Leistung mit den Vorstellungen des Dienstherrn überein, kann er zum Beamten auf Lebenszeit berufen werden.

    Gehalt und Urlaub

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    Während Angestellte nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt werden, erhalten Beamte, Richter und Soldaten eine sogenannte Besoldung, die durch das Bundesbesoldungsgesetz (BbesG) festgelegt wird. Die Höhe der Besoldung richtet sich nach der jeweiligen Laufbahn, dem Dienstalter und der Leistung.

    Der Urlaub staffelt sich für Angestellte und Beamte nach dem Lebensalter. Beschäftigte der Länder haben bis zum vollendeten 30. Lebensjahr 26 Tage Urlaub bei einer Arbeitswoche von 5 Tagen, bis zum 40. Lebensjahr sind es 29 Tage und danach 30 Tage. Zusätzliche Urlaubstage oder Sonderurlaube sind darüber hinaus geregelt und können im Einzelfall ebenfalls genommen werden.

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    Vorteile des Beamtenstatus

    • Große Auswahl an unterschiedlichen Berufen
    • Sicherer Arbeitsplatz: Beamte können nicht gekündigt werden. Sie können lediglich nach disziplinarischen Verfahren oder wegen Dienstunfähigkeit aus dem Dienst entlassen werden.
    • Viele Fortbildungsmöglichkeiten
    • Gehalt und Altersversorgung sind fest geregelt: Gehalt und Altersversorgung sind durch Besoldungsgruppen per Gesetz geregelt. Gehaltsverhandlungen entfallen deshalb. Auch die Versorgung bei Krankheit oder im Ruhestand ist gesetzlich geregelt.
    • Geregelte Arbeitszeiten
    • Zuverlässige Gehaltsauszahlung: Jeden Monat wird das Gehalt sicher und pünktlich ausgezahlt.
    • Zeitlich unbegrenzte Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall
    • Gezielte Förderung von Frauen
    • Gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Teil- und Gleitzeit sind meistens möglich.
    • Viele Vergünstigungen: Sonderkonditionen bei Versicherungen und Banken.
    • Arbeitsplatz in der Nähe des Wohnortes
    • Bezahlte Überstunden
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    Nachteile des Beamtenstatus

    • Kein Streikrecht: Bürgerrechte wie der Streik entfallen, weil sich Beamte zu Gesetzestreue und Gehorsam verpflichten. Verstöße können bis zur Entlassung führen.
    • Geringerer Verdienst: Im Vergleich zur freien Wirtschaft ist die Vergütung im einfachen und mittleren Dienst meist niedriger.
    • Lange Arbeitszeiten: Nach der Arbeitszeitverordnung (AZV) für Beamte liegt die wöchentliche Arbeitszeit bei 41 Stunden.
    • Starre Hierarchien: Besonders in Verwaltungsberufen gibt es oft wenig Gestaltungsspielraum
    • Keine freie Aufgabenwahl: Ein Beamter ist verpflichtet, die Arbeit zu übernehmen, die ihm zugewiesen wird.
    • Vorkasse im Krankheitsfall: Beamte unterliegen nicht der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht, da sie im Krankheitsfall eine Beihilfe vom Staat erhalten, die 50 bis 80 Prozent der Kosten abdeckt. Der Rest kann über eine private Krankenversicherung abgedeckt werden, für deren Leistung in Vorkasse getreten werden muss.
    • Verlust der Pension durch Straftaten: Auch im Ruhestand kann ein ehemaliger Beamter seinen Pensionsanspruch durch eine Straftat verlieren.

    Test: Welche Stelle passt zu mir im öffentlichen Dienst?

    Gerade weil das Berufsangebot im öffentlichen Dienst so groß ist, ist die Auswahl oft nicht leicht.

    Mit dem Online-Berufsauswahlhelfer kann man sich einen ersten Überblick darüber verschaffen, welcher Job zu den eigenen Wünschen am besten passt.

    Weitere Informationen

    Voraussetzungen für Ausbildung und Karriere im öffentlichen Dienst

    Interessenten können sich bei der Arbeitsagentur über die verschiedenen Berufszweige und Einstiegsmöglichkeiten erkundigen. Außerdem sind die Internetportale der Landesregierungen oder der verschiedenen Städte gute Anlaufstellen, um sich Informationen oder gegebenenfalls schon Stellenangebote einzuholen.

    Beamte werden auch über die Bundesagentur für Arbeit vermittelt. Hier sind weiterführende Informationen und Stellenangebote zu finden.

    Weitere Jobangebote im öffentlichen Dienst findet man unter anderem bei Service online oder bei Interamt, dem Stellenportal des öffentlichen Dienstes.

    Auf der Seite Beamter werden stehen alle wichtigen Infos zu Bewerbung, Gehalt und Verlauf der Ausbildung.

    Alles, was das Gehalt betrifft, und viele weitere Informationen sind auf der Seite Öffentlicher Dienst.Info zusammengefasst.

    Welche Berufe sind besonders beliebt und wie bewirbt man sich am besten?

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    Zuletzt aktualisiert: Juni 2021

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