Naturereignisse

    Starkregen: Schutz vor Wasser­schäden und Sachverlusten

    Inhalt:

    Liegt es am Klimawandel, städtebaulichen Veränderungen oder ist es nur Zufall? Immer häufiger sorgen sintflutartige Regenfälle für überschwemmte Straßen und Häuser und verursachen hohe Schäden. Lesen Sie, wie Sie sich im Vorfeld schützen, mit einfachen Mitteln Schlimmeres verhindern und Schäden richtig melden.

    Starkregen und die Folgen

    Es beginnt mit einem scheinbar harmlosen Grummeln, der Himmel verdunkelt sich – und schon prasselt der Regen wie aus Kübeln auf die Erde. Ein Wolkenbruch und der damit verbundene Starkregen kommen scheinbar aus dem Nichts. Die Folgen sind oft verheerend: Die Entwässerungssysteme, Gräben und Gewässer können die extremen Niederschläge nicht mehr aufnehmen, die Wassermassen suchen sich ihren eigenen Weg – und schon stehen komplette Straßenzüge, Gebäude und Autos unter Wasser.

    Ist der Klimawandel verantwortlich für Wetterextreme?

    Immer mehr Forscher machen den Klimawandel für die sich häufenden Wetterextreme verantwortlich. Ein Blick auf die durchschnittliche Temperatur in Deutschland zeigt: Das Jahresmittel der Lufttemperatur ist im Flächenmittel von Deutschland von 1881 bis 2021 statistisch gesichert um 1,6 °C angestiegen. Die fünf wärmsten Jahre seit 1881 in Deutschland sind alle nach dem Jahr 2000 aufgetreten (Quelle: DWD).

    Schon bei einer Erwärmung von einem Grad kann die Luft sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen. Eine Folge davon können vermehrte sintflutartige Regenfälle sein.

    Wie können Hausbesitzer sich vor Starkregen schützen?

    Neben staatlichen Vorsorgemaßnahmen, einer angepassten Stadtplanung und verbesserten Wettervoraussagen sind auch Hausbesitzer und Bauherren gefordert: Mit entsprechenden Vorkehrungen können sie ihre Häuser schon bei der Planung vor den Folgen von Starkregen schützen – oder durch clevere Nachrüstungen am Haus vorbeugen.

    Was versteht man unter Starkregen?

    Regenfälle werden dann als Starkregen bezeichnet, wenn die Niederschlagsmenge in einem bestimmten Zeitraum eine gewisse Grenze überschreitet. Starkregen kann prinzipiell überall auftreten und zu schnell ansteigenden Wasserständen und Überschwemmungen führen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt von Starkregen in drei Stufen:

    • Stufe 1 – Markante Wetterwarnung: 15 bis 25 l/m² Regen innerhalb einer Stunde oder 20 bis 35 l/m² innerhalb von sechs Stunden
    • Stufe 2 – Unwetterwarnung: 25 bis 40 l/m² Regen innerhalb einer Stunde oder 35 bis 60 l/m² innerhalb von sechs Stunden
    • Stufe 3 – Warnung vor extremen Unwetter: mehr als 40 l/m² Regen innerhalb einer Stunde oder 35 bis 60 l/m² innerhalb von sechs Stunden

    Das Phänomen tritt vorwiegend in den Sommermonaten und häufig in Verbindung mit Gewittern auf.

    Eine Zusatzversicherung gegen Naturgefahren schmälert Hochwasser-Kosten

    Bei einem Starkregen laufen Keller besonders schnell voll. Die Reparaturkosten können bei solchen Schäden sehr hoch ausfallen. Schutz vor Schäden durch Starkregen und andere Naturgefahren bietet eine Elementar­versicherung. Bei der R+V kann diese als Zusatz­baustein im Rahmen der Wohngebäude­versicherung bzw. Hausrat­versicherung abgeschlossen werden.

    Zusatzbaustein „Naturgefahren Plus“ in der Wohngebäudeversicherung

    Die Beseitigung dieser Schäden an versicherten Gebäuden ist durch die zusätzliche Deckung der durch Naturgefahren verursachten Schäden in der Wohngebäudeversicherung mit Zusatzdeckung abgedeckt.

    Zur Wohngebäudeversicherung

    Zusatzbaustein „Naturgefahren Plus“ in der Hausratversicherung

    Die Hausratversicherung mit Zusatzdeckung gilt für Schäden an Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten, Kleidung oder Verbrauchsgütern wie Lebensmitteln.

    Zur Hausratversicherung

    Bei weiteren Fragen zur Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung stehen Ihnen unsere Ansprechpartner vor Ort gerne zur Verfügung.

    Jetzt beraten lassen

    Die schlimmsten Hochwasserkatastrophen in Deutschland

    Die Flutkatastrophe an Ahr, Rur und Wupper im Jahr 2021 war wohl die schlimmste, die wir je erlebt haben. Aber auch vorher schon gab es extreme Hochwasser (meist nach Starkregen) in Deutschland und – und sie kommen immer häufiger.

    • Juli 1997

      Anfang Juli 1997 kommt es in den tschechischen und polnischen Gebirgsregionen zu sintflutartige Regengüssen. Weite Teile Polens und Tschechiens werden überflutet. Die Wassermassen erreichen am 14. Juli Frankfurt/Oder. Bis Anfang August bemühen sich 45.000 Helfer, die Deiche mit Millionen von Sandsäcken zu sichern. Das Oderhochwasser 1997 geht als Jahrhundertflut in die Geschichtsbücher ein. 

    • August 2002

      Nach extremen Regenfällen rollt eine Elbe-Flutwelle von Tschechien nach Norddeutschland. In Dresden erreicht das Hochwasser einen Rekordstand. Allein in Sachsen sterben mindestens 20 Menschen. In Bayern sind besonders Regensburg und Passau von einer Flutwelle der Donau betroffen.

    • März/April 2006

      Wegen eines erneuten Elbe-Hochwassers wird in Teilen Sachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Auch in anderen ostdeutschen Ländern gilt die höchste Alarmstufe. In Norddeutschland erreichen die Elbe-Fluten an mehreren Orten neue Höchststände.

    • August 2010

      Im Dreiländereck von Deutschland, Tschechien und Polen führt Starkregen zu Hochwasser und Überschwemmungen. Am polnischen Witka-Stausee bricht ein Damm, sodass zusätzliche Wassermassen in die Neiße gelangen. Mindestens zehn Menschen ertrinken. Von den Schäden ist erneut besonders Sachsen betroffen.

    • Juni 2013

      Überflutungen in ganz Mitteleuropa: Langanhaltende Niederschläge führen zu einem großräumigen Hochwasser. Die Schwerpunkte der Flut liegen an Donau und Elbe und ihren großen Nebenflüssen. In Deutschland, Österreich, Schweiz, Tschechien, Polen Slowakei, Ungarn, Kroatien und Serbien sterben 25 Menschen.

    • Juni 2016

      Nach heftigem Starkregen versinken am 1. Juni 2016 Teile der Stadt Simbach am Inn, Niederbayern, im Hochwasser. Die überflutete Fläche ist doppelt so groß wie der Chiemsee. Sieben Menschen kommen in den Fluten ums Leben, Autos werden weggeschwemmt, Häuser werden zersört. Mehr als 5.000 Haushalte sind von der Flut betroffen.

    • Juli 2017

      Nach tagelangem Dauerregen wird in Teilen Niedersachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Die stärksten Niederschläge gibt es im Harz mit stellenweise über 300 l/m². Laut Deutschem Wetterdienst fällt hier an wenigen Tagen so viel Regen wie sonst im ganzen Monat Juli. Es kommt zu erheblichen Schäden an privaten Gebäuden, der öffentlichen Infrastruktur und landwirtschaftlichen Flächen.

    • Juli 2021

      Sturmtief „Bernd“ führt im Juli 2021 für anhaltenden Starkregen in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In den betroffenen Regionen fallen teils 100 bis 150 Liter Regen pro m². Die enormen Regenmassen verwandeln auch kleine Flüsse in reißende Ströme. Häuser werden von ihnen mitgerissen, ganze Orte verschwinden in den Fluten. Mehr als 180 Menschen kommen ums Leben, hunderte werden verletzt.

    Starkregen-Schäden von Anfang an verhindern

    Nicht nur, wer in einem hochwassergefährdeten Gebiet wohnt oder plant, dort zu bauen, sollte sich vor Gebäudeschäden durch Wasserkontakt schützen. Es gibt verschiedene bauliche Möglichkeiten, die das Gebäude vor den unterschiedlichen Wassereinwirkungen absichern. Auch Bestandsbauten können nachgerüstet werden.

    Dabei sollten Hausbesitzer beachten, dass meistens nicht nur eine einzelne Maßnahme ein Objekt ausreichend schützt, sondern oft eine Kombination, je nach den Gegebenheiten vor Ort, sinnvoll ist.

    Zahlreiche weiterführende Tipps und Planungshilfen finden Sie auch in unseren Informationsbroschüren:

    Diese baulichen Maßnahmen können helfen

    Beim Neubau eines Hauses sollten Bauherren darauf achten, dass die Außenwände mit sogenanntem Sperrputz oder Abdichtungen gegen durchsickerndes Wasser geschützt sind. Welche dieser Maßnahmen umgesetzt werden sollten, hängt von der Art des Bodens und dem zu erwartenden Wasseranfall ab. Eine Dränanlage verhindert, dass sich Sickerwasser an erdberührten Bauteilen, beispielsweise vor einer Kelleraußenwand, aufstaut und damit zu drückendem Wasser wird.

    Eine Schwarze Wanne umschließt alle Bauteile, die mit dem Erdreich in Verbindung stehen, außenseitig mit Bitumenbahnen – während eine Weiße Wanne, eine aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand hergestellte Kellerkonstruktion, neben dem Lastabtrag die Abdichtung gegen Wasser sicherstellt.

    Überall muss immer auch der Bemessungswasserstand – der höchste jemals gemessene bzw. beobachtete oder berechnete Wasserstand am Ort des Gebäudes – von einem Planer ermittelt werden.

    Alle Bundesländer schreiben eine Rückstausicherung in den Baugenehmigungen und Ortssatzungen vor. Sie verhindert, dass das Wasser aus dem Kanalnetz ins Gebäude dringen kann und aus Einrichtungen wie Toiletten und Waschbecken unterhalb der Rückstauebene austreten kann.

    Der Schutz gegen Rückstau erfolgt durch Abwasserhebeanlagen mit einer Rückstauschleife. Aus einem Sammelbehälter wird das Wasser mit einer Pumpe über die Rückstauebene der Abwasserleitung zugeführt.

    • Künstliche Bodenvertiefungen/-senken: Durch das Herstellen eines vom Gebäude abfallenden Geländeniveaus gelangt das Oberflächenwasser nicht an ein Gebäude. Es kann stattdessen bei ausreichender Platz- und Versickerungskapazität auf dem Grundstück in eine Bodensenke geleitet werden, in der es versickern kann.
    • Bodenschwellen: Ein Wassereintritt auf ein Grundstück, das in einer Senke oder Hanglage liegt, kann im Einzelfall durch eine Bodenschwelle (kleiner Erddamm) verhindert werden. Eine Bodenschwelle bedarf der Genehmigung der zuständigen Behörde, da durch diese der öffentliche Verkehrsraum oder Nachbarn nicht gefährdet werden dürfen.
    • Aufkantungen an Lichtschächten: Erdgeschoss-Fußböden liegen häufig auf Geländehöhe. Keller und Lichtschächte mit Kellerfenstern befinden sich meist unter der Geländeoberkante (GOK). Um einen Zufluss von Oberflächenwasser in die Lichtschächte zu verhindern, müssen nach dem Bemessungswasserstand beispielsweise Aufkantungen um die Lichtschächte oder druckwasserdichte Kellerfenster installiert werden.
    • Aufkantungen an Kellereingängen: Kellereingänge müssen nach DIN 1986-100 an ihrer Türschwelle mit einer Aufkantung versehen werden, wenn die Entwässerungsanlage (Bodenablauf) des Kellereingangs mit einem Rückstauverschluss gesichert ist. Ansonsten droht der Kellereingang bei einem Rückstau im Abwassernetz und geschlossenem Rückstauverschluss während eines Starkregens durch einfließendes Oberflächenwasser auf der Kellertreppe überflutet zu werden. Zusätzlich ist eine Überdachung von Kellereingängen empfehlenswert.
    • Stationäre Schutzelemente: Dies sind dauerhaft festinstallierte automatisch oder manuell schließende Verschlüsse für Gebäudeöffnungen (zum Beispiel Fenster, Türen oder Garagentore). Diese können auch nachträglich am Gebäude installiert werden.
    • Mobile Schutzelemente: Ist es rechtlich nicht möglich bzw. vom Eigentümer nicht gewünscht, außerhalb vom Gebäude, dauerhafte bauliche Schutzmaßnahmen umzusetzen, können mobile Schutzelemente (zum Beispiel Schottplatten, Dammbalken-Systeme) für Gebäudeöffnungen (zum Beispiel Fenster, Türen, Garagentore) einen Wassereintritt in ein Gebäude verhindern. Diese müssen aber rechtzeitig vor dem Ereignis ordnungsgemäß installiert werden.

    Außerdem muss auch auf die Statik der umgebenden Wände geachtet werden, da Hochwasser einen sehr großen Druck auf das Gebäude ausübt. Eine Auftriebssicherheit für das Gebäude muss ebenfalls gegeben sein.

    Quelle: Hamburg Wasser, Wie schütze ich mein Haus vor Starkregenfolgen?, August 2012

    Versicherungsschutz vor Schäden durch Starkregen

    Mit dem Baustein „Naturgefahren Plus“ schützen Sie sich vor den finanziellen Folgen von Schäden, die durch Unwetter oder ähnliche Naturereignisse an Ihrem Hab und Gut entstanden sind. Buchen Sie den Baustein einfach zu Ihrer R+V-Hausratversicherung oder R+V-Wohngebäudeversicherung hinzu.

    Warum ein zusätzlicher Schutz vor Elementargefahren so wichtig ist

    Der Zusatzbaustein „Naturgefahren Plus“ schützt umfassend vor Kosten, die z. B. entstehen durch:

    • Überschwemmung
    • eindringendes Oberflächenwasser über Gebäudeteile infolge von Starkregen
    • Rückstau, auch über Regenrohre, die nicht der Versorgung versicherter Gebäude dienen
    • Erdbeben, Erdrutsch
    • Erdsenkung über natürlichen Hohlräumen
    • Schneedruck und Lawinen
    • Vulkanausbruch.
    Zur Wohngebäudeversicherung

    Weil uns Klimaschutz wichtig ist: Wir sind auch nach einem Schadenfall für Sie da

    Wir unterstützen den Wiederaufbau des Gebäudes bzw. die Reparatur des Schadens im Sinne des Klimaschutzes mit folgenden Highlights:

    • Mehrkosten für verbesserte Energieeffizienz
    • Mehrkosten für umweltfreundliche Baustoffe 
    • Mehrkosten durch Technologiefortschritt
    • Mehrkosten durch behördliche Wiederherstellungsbeschränkungen

    Gerne beraten Sie hierzu persönlich und beantworten Ihre Fragen.

    Termin vereinbaren

    Checkliste: Das können Sie tun, um Starkregen-Schäden vorzubeugen

    Allgemeine Maßnahmen

    • Lagern Sie keine wertvollen Gegenstände oder gesundheits-, wasser- und umweltgefährdende Stoffe im Keller.

    • Informieren Sie sich regelmäßig in den Medien, via App oder online, zum Beispiel auf der Seite der Unwetterzentrale, ob es Unwetterwarnungen für Ihre Region gibt.

    • Jede Person im Haushalt sollte wissen, wo sich die Hauptschalter und Absperrvorrichtungen für Strom, Gas, Heizung und Wasser befinden. Sinnvoll ist ein Lageplan, den alle im Notfall schnell erreichen können.

    • Verlagern Sie, wenn möglich, Heizungsanlagen und elektrische Installationen in die Obergeschosse.

    • Sichern Sie Heizöltanks mit Halterungen oder Verankerungen gegen den Wassereintritt – insbesondere ein Aufschwimmen gilt es zu verhindern.

    In gefährdeten Gebäudebereichen

    • Stellen Sie Elektrogeräte wie Waschmaschinen oder Gefrierschränke auf ein mindestens 15 cm hohes Podest (zum Beispiel Europaletten oder Backsteine).

    • Lagern Sie generell alle Gegenstände in Regalen – am besten aus Metall.

    • Verzichten Sie auf Standard-Estriche.

    • Nutzen Sie Fliesen statt Teppichboden und verzichten Sie auf eine Tapete.

    • Verlegen Sie Steckdosen möglichst hoch.

    Tipp von R+V-Risikoexperte Daniel Müller

    Ein Wassermelder warnt frühzeitig

    „Nach dem Prinzip eines Rauchwarnmelders reagieren die Sensoren eines Wassermelders bei Nässe (speziell auch für ungewollte Leitungswasser-Austritte) und warnen umgehend mit einem akustischen Signal und/oder werden auf ein Smartphone gemeldet. Massive Schäden können so durch rechtzeitiges Eingreifen bestenfalls noch verhindert werden. Für den einfachen privaten Gebrauch gibt es in Baumärkten und online im Internet eine große Auswahl.“

    Finanzielle Unterstützung für Präventivmaßnahmen

    Wir unterstützen Sie, wenn Sie präventive Vorkehrungen treffen. Wenn fest im Zuleitungssystem verbaute Leckageschutzsysteme vorhanden sind, entlasten wir Sie bei der Versicherungsprämie. 

    Starkregen: Das hilft, wenn das Wasser bereits eintritt

    Das Wasser bahnt sich bereits seinen Weg in den Keller und sprudelt aus der Toilette? Wenn viele unglückliche Umstände zusammenkommen oder die Zeit für vorbeugende Maßnahmen nicht ausgereicht hat, gilt es bei einem akuten Wassereintritt einen kühlen Kopf zu bewahren. Handeln Sie umsichtig und berücksichtigen Sie zunächst die wichtigsten Parameter wie die Gefahr durch Elektrizität, unhygienische Zustände und den Einsturz der Bausubstanz.

    Checkliste: Das ist bei akutem Wassereinfall zu tun

    Mit einer einfachen Checkliste kann man sich bereits im Vorfeld die wichtigsten To-dos merken – und im Ernstfall besser abrufen:

    • Benachrichtigen Sie die Feuerwehr unter 112 oder Notdienstleister.

    • Stellen Sie sofort den Strom und das Wasser ab bzw. schließen Sie den Haupthahn.

    • Betreiben Sie keine elektrischen Geräte.

    • Führen Sie keine Begehungen mit offenem Feuer oder Licht durch, sondern nur mit Taschenlampen.

    • Nehmen Sie, wenn möglich, Wasser sofort von Boden und Teppichboden auf (stark saugende Tücher, Aufnehmer, Handtücher).

    • Stellen Sie Möbel hoch (gegebenenfalls mit Klötzen oder Steinen aufbocken) bzw. tragen Sie sie nach draußen. Entfernen Sie Teppiche und lüften Sie.

    • Bewahren Sie beschädigte Gegenstände auf und/oder fotografieren Sie diese zu Dokumentationszwecken.

    • Tragen Sie wasserfeste Kleidung, Handschuhe, Gummistiefel.

    • Beginnen Sie erst mit dem Auspumpen, wenn kein Wasser mehr eindringt und der Grundwasserspiegel auf normales Niveau gesunken ist – sonst drohen Unterspülung, Aufschwemmung, Risse im Mauerwerk oder sogar Probleme in der Statik des Gebäudes.

    • Sorgen Sie beim Rückgang der Überschwemmung dafür, dass die Schlamm- und Schmutzablagerungen vor dem Antrocknen abgespült werden.

    • Vermeiden Sie Hautkontakt mit Wasser und Schlamm.

    • Essen und rauchen Sie nicht während der Aufräumarbeiten.

    • Ziehen Sie Fachleute hinzu und lassen Sie die elektrische Grundversorgung durch einen Fachmann prüfen. Nehmen Sie kein Elektrogerät vor einer fachmännischen Prüfung in Betrieb.

    • Lassen Sie Strom-/Gasleitungen und elektrische Geräte zunächst trocknen – es können Kurzschlüsse in nassen Bereichen drohen.

    • Werden Arbeiten an elektrischen Installationen durchgeführt, darf sich kein Wasser mehr im Haus oder in der Wohnung befinden.

    • Spülen Sie Trinkwasserleitungen vor Benutzung gründlich durch.

    • Verwenden Sie vorerst Mineralwasser zum Kochen und Trinken.

    • Stellen Sie Entfeuchtungs- bzw. Trocknungsgeräte auf. Gebäudetrocknungen sollten nur von Fachfirmen ausgeführt werden.

    Schäden durch Starkregen der Versicherung richtig melden

    Wenn sich der erste Schock gelegt hat, sollten Sie noch vor den Aufräumarbeiten mit der Dokumentation des Schadens für die Versicherung beginnen. Hier sind Fotos sehr hilfreich und wertvoll. Verständigen Sie am besten direkt ihren Versicherer, folgen Sie dessen Empfehlungen und halten Sie das Ausmaß des Schadens möglichst detailliert fest.

    Sie müssen eine Schadenaufstellung anfertigen, in der Sie alle beschädigten Gegenstände auflisten. Wenn Anschaffungsbelege vorhanden sind, fügen Sie diese der Schadenaufstellung bei. Alternativ können Sie auch den ungefähren Zeitpunkt der Anschaffung und den Neupreis notieren.

    Beachten Sie: Beschädigte Gegenstände, wie beispielsweise Möbel, dürfen nicht entsorgt werden. Sie müssen diese zum Schadennachweis aufheben. Für die endgültige Reparatur müssen Sie im Vorfeld einen Kostenvoranschlag einholen und dem Versicherer vorlegen.

    Sind Sie bei der R+V versichert?

    Dann melden Sie Ihren Schaden einfach über unser Online-Formular.

     

    Checkliste für die richtige Schadenmeldung

    • Die Versicherung über den entstandenen Schaden informieren

    • Weiteren Schaden verhindern, dafür gegebenenfalls einen Fachmann beauftragen

    • Fotos vom Schaden anfertigen

    • Schriftliche Schadenaufstellung anfertigen

    • Kostenvoranschlag für die endgültige Reparatur einholen und der Versicherung vorlegen

    • Beschädigte Sachen nicht wegwerfen, sondern zum Schadennachweis aufbewahren

    Risiken erkennen und vorbeugen: Ein Hochwasserpass kann helfen

    Wer plant, eine Immobilie beispielsweise in einem hochwassergefährdeten Gebiet zu bauen – oder generell die Risiken eines Schadens durch Starkregen oder Kanalrückstau einschätzen lassen möchte, kann dies unkompliziert mit dem Hochwasserpass tun.

    Das Wasser-ABC: Wichtige Begriffe erklärt

    Drückendes Wasser ist das Wasser, das ständig einen hydrostatischen Druck auf Bauwerke ausübt, wie beispielsweise das Grundwasser. 

    Grundwasser ist unterirdisches Wasser im Boden. Es gelangt durch Versickern von Niederschlägen in den Untergrund. Bei hohen Wasserständen (Hochwasser) in Gewässern kann das Wasser auch in den Boden fließen, wenn der Grundwasserspiegel (Niveau der Grundwasseroberfläche im Untergrund) niedriger ist als der Wasserspiegel im Gewässer.

    Kapillarwasser wird in sehr kleinen Poren des Bodens durch physikalische Saugspannungen gebildet. So kann es gegen die Schwerkraft auch vom Grundwasser aus nach oben im Boden aufsteigen und sogar in poröse Baustoffe des Gebäudes dringen.

    Als Oberflächenwasser wird Wasser bezeichnet, das sich offen und ungebunden auf der Erdoberfläche befindet. Dazu zählen Gewässer, wie Flüsse oder Seen, und noch nicht versickertes Niederschlagswasser, beispielsweise in Landschaftsmulden oder Senken auf Feldern.

    Große Wassermassen können das Kanalnetz überlasten – auch verstopfte Straßenabläufe (Gullys) oder undichte Kanäle mit dem Eintritt von Grundwasser tragen dazu bei. So kann es passieren, dass sich das Wasser im Kanal rückstaut und im schlimmsten Fall bis zum Hausanschluss vordringt. Aus diesen Gründen müssen Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene gegen Rückstau gesichert werden.

    Überwiegend durch die Schwerkraft bewegt sich das Sickerwasser im sogenannten „Sickerraum“ unterhalb der Erdoberfläche und oberhalb des Grundwasserspiegels. Je nach Bodenbeschaffenheit sickert es schneller oder langsamer ab.

    Produkte zu diesem Ratgeber-Artikel

    Das könnte Sie auch interessieren

    Zuletzt aktualisiert: Mai 2024

    R+V-Team

    Mehr als nur die Versicherung! Das R+V-Team schreibt über Erfahrungen sowie Kenntnisse rund um die Produktpalette der R+V. So arbeitet ein bunt gemischtes Team daran, die Faszination und das Wissen für alles rund um das Thema Versicherungen zu teilen.