Halsband: Gebündelter Druck auf die empfindliche Kehle
Der Klassiker unter der Hundeausstattung ist das Halsband. Es ist schnell übergestreift, engt den Hund beim Laufen nicht ein und ist für den Halter einfach praktisch. Doch sobald der Hund nach vorne strebt und sich in die Leine hängt, übt ein Halsband extrem viel Druck auf einen kleinen Bereich am Hals aus. Hier befinden sich nicht nur der Kehlkopf, sondern auch die Schilddrüse, die Luftröhre sowie Arterien (Schlagadern) und Venen.
Nun wird die Situation für den Hund äußerst unangenehm. Das Halsband drückt auf seinen Kehlkopf und reduziert die Luftzufuhr. Der Vierbeiner versucht sich aus der Situation zu befreien, indem er noch mehr an der Leine zieht. Die Kraft, die er dazu in der Halsmuskulatur einsetzt, kann Verspannungen im Nackenbereich verursachen; die empfindliche Halswirbelsäule kann bei ruckartigem Leinenzug zudem gestaucht werden. Gleichzeitig zirkuliert das Blut nicht mehr ungehindert im Kopf und der Augeninnendruck steigt an. Langfristig kann dieser überhöhte Augeninnendruck die Entstehungen von Augenerkrankungen wie dem Grünen Star (Glaukom) begünstigen.
Neben dem gesundheitlichen Aspekt hat das Halsband einen weiteren Nachteil: Es bietet nicht ausreichend Sicherheit. Entzieht sich ein Hund nach hinten weg – wie besonders Welpen es gern tun – rutschen Halsbänder schnell über den Kopf. Ein Halsband ist also eher für den Hausgebrauch geeignet. Sobald eine Leine eingehakt wird, ist das Brustgeschirr eindeutig die bessere Wahl.
Geschirr: Zugkraft verteilt sich gleichmäßig auf die Brust
Ein Geschirr setzt sich aus einem Brustgurt, einem Rückensteg und einem Bauchgurt zusammen. Die Leine wird zwischen den Schulterblättern an einem Metallring eingehakt. Anders als ein Halsband übt ein Brustgeschirr so beim Straffen der Leine keinen Druck auf den Kehlkopf, sondern auf die Brust des Hundes aus.
Der Vorteil: Der Brustbereich ist nicht nur deutlich unempfindlicher als der Vorderhals, sondern auch breiter. Der Druck verteilt sich so besser und beeinflusst weder die Luftzufuhr noch die Blutzirkulation im Körper des Hundes.
Das Winden aus einem Brustgeschirr gelingt auch dem pfiffigsten Vierbeiner nicht. Da sich sowohl vor als auch hinter den Vorderbeinen Gurte befinden, kann sich der Hund nicht selbstständig aus dem Geschirr befreien. Allerdings begrenzt das Geschirr häufig die Bewegungsfreiheit der Schultern. Deswegen ist es besonders wichtig, dass dieses genau zur Größe und zum Brustumfang des Hundes passt.