Das eigene Auto über Jahre vor Schmutz, Kratzern und Lackschäden zu bewahren, ist gar nicht so einfach. Auffällige Beschädigungen senken den Wiederverkaufswert des Wagens, daher ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu vermeiden. Auch vorausschauende Fahrer sind nicht gegen sämtliche Eventualitäten abgesichert. Viele Autobesitzer setzen daher auf Lackschutzfolie für ihr Auto. Lackschutzfolie ist ein transparenter Schutzfilm, der Lackteile am Wagen vor Kratzern und Verschmutzungen schützt. Doch wie zuverlässig ist die Schutzschicht und was gilt es zu beachten, wenn Sie Lackschutzfolie anbringen? Alle Infos zum Thema haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Lackschutzfolie fürs Auto: So bewahren Sie Ihren fahrbaren Untersatz vor Schäden
Was genau ist Lackschutzfolie?
Lackschutzfolie besteht aus transparentem oder wahlweise farbigem, selbstklebendem Polyurethan und eignet sich nicht nur für Autos, sondern auch Motorräder, Fahrräder und Gegenstände aller Art. Die Schutzschicht bewahrt Ihr Auto vor leichteren Schäden durch Steinschläge sowie vor Kratzern und Schmutz. Grundsätzlich wird bei gewöhnlicher Schutzfolie unterschieden zwischen:
- Transparenter Lackschutzfolie
- Bedruckter Lackschutzfolie
- UV-durchlässiger Lackschutzfolie
Während die ersten beiden Varianten sich nur optisch unterscheiden, bieten UV-Schutzfolien den Vorteil, dass sie lichtdurchlässig sind und daher nicht die Farbe des Lacks unter der Schutzschicht ändern. Diese Art von Lackschutzfolie eignet sich für Scheinwerfer, Motorhaube sowie Dach und Fahrzeugheck besonders gut.
Welche Arten von Schutzfolien für Autolack gibt es?
Neben gewöhnlicher Schutzfolie gibt es auch sogenannte Steinschlagschutzfolie. Diese ist etwa doppelt so dick wie normale Folie – etwa einen halben Zentimeter. Sie schützt den Autolack also deutlich zuverlässiger vor Schäden aller Art. Im Gegenzug ist Steinschlagschutzfolie weniger flexibel und lässt sich daher nicht so akkurat an die Form der Autoteile anpassen. In der Regel wird die dicke Spezialfolie daher nicht auf jedem Teil des Fahrzeugs angebracht, sondern nur an besonders gefährdeten Stellen wie beispielsweise an der Motorhaube, den Stoßstangen oder Kotflügeln. Eine weitere bekannte Schutzfolien-Variante ist die Ladekantenschutzfolie. Hierbei handelt es sich um eine extrem robuste, speziell für Pkw entwickelte Folie. Sie schützt die Ladekante am Kofferraum vor Schäden durch Stöße oder Kratzer, die beim Beladen entstehen können. Die Auto-Kantenschutz-Folie wird dabei passgenau an Ihr Fahrzeug angepasst und auf die Ladekante geklebt. Auch an den Einstiegsleisten der Türen vom Auto kommt Schutzfolie häufig zum Einsatz.
Was sind die Vor- und Nachteile von Auto-Lackschutzfolie fürs Auto?
Auto-Lackschutzfolie bietet eine Reihe von Vorteilen, von denen wir bereits einige angeführt haben. Sie schützt den Fahrzeuglack vor Kratzern sowie Dellen und erleichtert Ihnen somit die Pflege des Fahrzeugs. Außerdem sichern Sie den Werterhalt Ihres Autos dadurch, dass Sie es vor Schäden bewahren. Auto-Lackschutzfolie oder Kratzschutzfolie fürs Auto ist allerdings nicht nur aufgrund seiner schützenden Eigenschaften beliebt. Autofans nutzen sie auch, um die Karosserie zu verschönern. Beispielsweise können Sie farbige, aber auch bedruckte oder 3D-Lackschutzfolie anbringen. Die Original-Lackfarbe bleibt unter der Schutzschicht erhalten. Ein Nachteil von Autofolierungen ist die Haltbarkeit. In der Regel halten diese 5 bis maximal 7 Jahre. Durch Wettereinflüsse sowie Salz oder Waschanlagen-Waschbürsten können sich die Ecken und Kanten ablösen. Folierungen sind außerdem nicht billig. Je nach Art und Umfang der Folierung können die Kosten für Auto-Lackschutzfolie in der Werkstatt bei 500 bis 1500 Euro liegen.
Was gilt es, beim Anbringen von Lackschutzfolie zu beachten?
Grundsätzlich ist es nicht empfehlenswert, selbst das Auto zu folieren. Das kommt Sie zwar günstiger, allerdings müssen Sie Faktoren bedenken wie etwa:
- Ruhige Hände
Damit das Anbringen der Lackschutzfolie gelingt, benötigen Sie eine sichere Hand, handwerkliches Geschick und viel Geduld.
- Temperatur
Damit die Folie optimal haftet, sollten Sie unbedingt für eine Umgebungstemperatur von 20 bis 25 Grad sorgen.
- Lackschutzfolie kaufen
Für einen Mittelklasse-Pkw benötigen Sie etwa 15 Meter selbstklebende Lackschutzfolie. Möchten Sie einzelne Teile wie etwa die Motorhaube oder das Dach folieren, reichen 2 bis 3 Meter. Bevor Sie die Folie kaufen, sollten Sie die einzelnen Autoteile genau abmessen.
Ein Fachmann kann Ihnen also viel Mühe und Zeit ersparen. Möchten Sie es aber trotzdem selbst versuchen, gehen Sie am besten schrittweise vor.
Lackschutzfolie selbst anbringen – so geht’s!
Schritt 1: Reinigen Sie die Stellen, die Sie folieren möchten, gründlich, damit der Lack möglichst frei von Schmutzpartikeln, Steinchen etc. ist. Diese können sich sonst unter der Folie abzeichnen und Spuren auf dem Lack hinterlassen.
Schritt 2: Beim Anbringen der Lackschutzfolie gehen Sie von innen nach außen vor. Erhitzen Sie das Material mit einem Föhn – dadurch wird es weich und lässt sich besser spannen – und schneiden Sie es anschließend mithilfe eines scharfen Teppichmessers zurecht. Achten Sie darauf, dass Sie dabei nicht den Lack beschädigen. Kleben Sie am besten dickes Kreppband o. Ä. entlang der Schneidelinie auf die Oberflächen.
Schritt 3: Lassen Sie die Auto-Lackschutzfolie mindestens 24 Stunden bei gleichbleibender Umgebungstemperatur ruhen. Nach etwa drei Tagen hat sie die optimale Endhaftung erreicht – danach können Sie mit Ihrem folierten Wagen auch problemlos durch Waschstraßen fahren.
Kleine Luftbläschen oder Einschüsse lassen sich beim Anbringen der Lackschutzfolie kaum vermeiden. Meistens verschwinden diese aber nach ein paar Tagen, wenn sich die Folie zusammenzieht. Größere Bläschen können Sie vorsichtig mit einer Nadel aufstechen und glattstreichen.
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