NÜTZLICHE INFOS RUND UM IHR FAHRZEUG

Nebelschlussleuchte: Sicherheit bei Nebel, Gefahr bei klarer Sicht

Grau und still schleicht er sich ein und wirkt auf den ersten Blick harmlos – der Nebel. Doch die diesige Luft gehört zu den gefährlichsten Wetterbedingungen im Straßenverkehr. Jedes Jahr kommt es aufgrund von nebligen Straßen zu zahlreichen Unfällen. Einige davon hätten sich durch eingeschaltete Nebelschlussleuchten mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindern lassen. Aber auch die falsche Nutzung dieser blendenden Nebelleuchte kann zu Unfällen führen. Deswegen ist es sinnvoll, sich genau über die Vorschriften der StVO zu informieren – das Wichtigste erfahren Sie hier.

Stichpunkte zur Nebelleuchte

Die wichtigsten Infos auf einen Blick:

Nebelschlussleuchten befinden sich immer hinten am Fahrzeug und geben ein besonders starkes rotes Licht ab, das auch bei diesigen Verhältnissen gut sichtbar ist.
Bei einer Sichtweite unter 50 Metern sind Sie zum Fahren mit Nebelschlussleuchte verpflichtet – egal ob bei Nebel, Regen, Schnee oder Hagel.
Die Nebelschlussleuchte sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern birgt auch Gefahren. Wann sie eingeschaltet werden darf, ist daher streng reglementiert.

Leuchtender Helfer

Wissenswertes rund um die Nebelschlussleuchte beim Auto und Motorrad

Es kann ganz plötzlich hereinbrechen oder sich leise anschleichen: Die diesige, feuchte Luft hängt wie ein grauer Schleier vor der Frontscheibe und kann Ihre stark einschränken. Kein Wunder, dass Nebel ebenso wie Schnee und Glatteis zu den gefährlichsten Störenfrieden im Straßenverkehr gehört.

Denn: Was ist beim Fahren mit einem Auto oder einem Motorrad wichtiger als eine klare Sicht? Besonders die essenzielle Weitsicht kann durch Nebel eingeschränkt oder völlig ausgeschaltet werden. Aus diesem Grund verfügt seit 1991 jedes moderne Fahrzeug vorschriftsmäßig über eine Nebelschlussleuchte.

Gut zu wissen

Besitzen Sie ein Altfahrzeug, sind Sie nicht verpflichtet, dieses nachträglich mit einer Nebelschlussleuchte nachzurüsten. Bei Autos aus dem Ausland, wo andere Vorschriften gelten, ist die Nachrüstung im Rahmen der sogenannten Homologation erforderlich.

Nebelschlussleuchten werden grundsätzlich hinten am Fahrzeug angebracht und leuchten etwa 12 bis 20 Mal stärker als die anderen Schlussleuchten. Sie erkennen Sie an der roten Signalfarbe, durch die die Leuchten auch durch starken Nebel für die hinteren Fahrer und Fahrerinnen gut sichtbar sind. Man findet sie entweder zweifach und symmetrisch oder einzeln angebracht – in Fahrzeugmitte oder links daneben.

Was sagt die StVO – Vorschriften zur Nebelschlussleuchte

Auf den ersten Blick wirkt die Nebelleuchte am Auto wie der ideale Freund und Helfer bei ungünstigen Sichtbedingungen. Doch nicht zuletzt aufgrund von Unfällen, die unregelmäßig in Verbindung mit der Nebelschlussleuchte auftreten, ist bekannt, dass der Gebrauch auch Gefahren birgt. Nachfolgende Fahrerinnen und Fahrer können beispielsweise durch die ungewöhnlich starke Strahlkraft der Nebelschlussleuchte geblendet oder abgelenkt werden und dabei die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren.

Die Gesetzeslage zeigt, wie ernst die Blendungsgefahr im Verhältnis zur Sicherheit durch Nebelschlussleuchten genommen wird: Die StVO schreibt vor, dass die Nebelleuchte des Autos nur dann eingeschaltet werden darf, wenn die Sichtweite unter 50 Metern liegt.

Verwarngeld

Schalten Sie die Nebelschlussleuchte aus, obwohl sie gemäß der 50-Meter-Regel erforderlich ist, droht Ihnen ein Verwarngeld bis zu 35 Euro. Das gilt auch, wenn Sie die Leuchte einschalten, obwohl gar keine Notwendigkeit besteht.

Diese Vorschrift gilt unabhängig davon, was die Sichtbehinderung auslöst – auch Regen, Schnee oder Hagel können die Sicht des Fahrers oder der Fahrerin maßgeblich beeinträchtigen. Bei leicht eingeschränkter Sichtweite über 50 Metern ist die Nutzung der Nebelschlussleuchte verboten. Außerdem gibt es vorgegebene Höchstgeschwindigkeiten bei eingeschalteter Nebelschlussleuchte (auch auf der Autobahn, nicht nur auf der Landstraße!).

Die zugelassenen Nebelleuchte-Geschwindigkeiten finden Sie in dieser Tabelle:

Sichtweite	Höchstgeschwindigkeit
Unter 150 Meter	100 km/h
Unter 100 Meter	80 km/h
Unter 50 Meter	50 km/h

Nebelschlussleuchte richtig nutzen – wie Sie garantiert den Durchblick behalten

Schalten Sie die Nebelschlussleuchte bei Regen, Hagel, Nebel o. Ä. ein, sobald Sie aufgrund schlechter Sichtverhältnisse sich selbst oder andere Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen gefährden. Die StVO lässt die Nebelschlussleuchte zu, sobald die Sichtweite unter 50 Metern liegt.

Tipp: Die Leitpfosten am Straßenrand können Ihnen dabei helfen, die Sichtweite abzuschätzen. Sie werden in der Regel alle 50 Meter aufgestellt.
Halten Sie sich an die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten bei Nebel, wie sie in der oben dargestellten Tabelle gelistet sind.
Achten Sie darauf, die Nebelschlussleuchte nur dann einzuschalten, wenn sie tatsächlich notwendig ist – und schalten Sie sie sofort aus, wenn die Sichtverhältnisse es zulassen. An der gelben Farbe erkennen Sie, wann Ihre Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist. Das Symbol leuchtet dann an der entsprechenden Kontrolleuchte im Auto.
Überprüfen Sie, zum Beispiel bei Tankstopps, immer wieder alle (Nebelschluss-)Leuchten und (Nebel-)Scheinwerfer und beseitigen Sie Feuchtigkeit sowie Schmutz. Durch die regelmäßige Kontrolle gewährleisten Sie, dass Ihnen rechtzeitig auffällt, wenn eine Lampe durchgebrannt ist.
Beseitigen Sie Wassertropfen auf der Frontscheibe mit dem Scheibenwischer. Außerdem können Sie eine beschlagene Scheibe mithilfe der Klimaanlage aufklaren.
Da auch fortgeschrittene Lichtautomatik nicht absolut zuverlässig ist, sollten Sie die Nebelschlussleuchte grundsätzlich selbst einschalten. Die gelbe Farbe des Symbols zeigt Ihnen, wann sie an ist.
Verzichten Sie bei Nebel auf Fernlicht, da dieses die Sicht zusätzlich verschlechtern kann.

Egal ob tristes Herbstwetter oder arktisches Klima – Ihre R+V Versicherung wünscht Ihnen eine rundum sichere Fahrt bei Nebel, Regen, Schneefall und allen anderen Wetterbedingungen!

Nebelschlussleuchte am Anhänger: Was sagen die Vorschriften?

Sofern Sie mit einem Anhänger unterwegs sind, der selbst über keine verfügt, sind Sie verpflichtet, Anhänger-Nebelschlussleuchten nachzurüsten. Mehrspurige Kfzs benötigen sogar zwei Nebelschlussleuchten.

Der Grund: Durch die zusätzlich eingeschalteten Nebelscheinwerfer werden Sie vom Verkehr besser gesehen und andere Autofahrer sowie Autofahrerinnen wissen zudem, dass Sie mehr als eine Spur benötigen.

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Zuletzt aktualisiert: August 2022

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