Ein Auto zu kaufen, geht fast immer ins Geld. Bei einem Neuwagen können Käufer mit fünf- bis sechsstelligen Beträgen rechnen. Als Alternative zum Händler bevorzugen daher viele, ihr Auto privat zu kaufen. Das ist im Schnitt deutlich günstiger, allerdings auch mit Risiken verbunden. Worauf Sie achten sollten, erfahren Sie im Folgenden.

Auto von privat kaufen: So sichern Sie sich ab
Gerade wer sich für einen Gebrauchtwagenkauf interessiert, kann auf dem Privatmarkt oft echte Schnäppchen machen.
Allerdings gilt es, Vor- und Nachteile abzuwägen.
Die Vorteile liegen beim Autokauf von privat teilweise auf der Hand:
- Sie bekommen die Informationen zum Fahrzeug direkt vom Besitzer und können nachfragen.
- Der Verhandlungsspielraum ist oftmals größer.
- Schnäppchenkäufe sind eher möglich, wenn Sie ein Auto von privat kaufen als beim Händler.
Selbstverständlich gibt es auch Nachteile, wenn Sie ein gebrauchtes Auto von privat kaufen. Zum einen fehlen Gewährleistung und Garantie. Auch ist die Gefahr höher, einem Betrüger zu begegnen.
Bei einem Autokauf von privat ist die Vorbereitung im Vorfeld sehr wichtig. Denn anschließend können Sie sicher ins Gespräch gehen und verringern das Risiko, von Ihrem Gegenüber übers Ohr gehauen zu werden.
- Welche Anforderungen haben Sie?
Diese Frage ist in jedem Fall relevant, denn Sie müssen sich im Klaren darüber sein, was Sie eigentlich wollen und dementsprechend Ihre Recherche ausrichten. Definieren Sie daher immer Ihre Anforderungen frühzeitig.
- Vertrauenswürdige Anzeigen finden
Beim Autokauf im Internet gibt es einen großen Pool an Anzeigen und Kaufmöglichkeiten. Doch nicht immer sind die Angebote wirklich seriöser Natur. Wenn Sie ein Auto kaufen von einer Privatperson, gibt es nie eine Garantie, dass automatisch alles auch so ist, wie in der Anzeige beschrieben. Filtern Sie daher unbedingt alle Angebote heraus, die Ihnen merkwürdig vorkommen.
Der Verkäufer darf keine falschen Angaben in betrügerischer Absicht machen oder Schäden absichtlich vertuschen. Bei arglistiger Täuschung kann er haftbar gemacht werden.
Der Käufer muss das Fahrzeug gründlich prüfen, weil nachweisbare Mängel nachträglich nicht reklamiert werden können.
- Daten der Vertragspartner
- Fahrzeugdaten
- Gewährleistung (optional)
- Käufererklärung (z.B. darüber, dass der Käufer das Auto bis zu einem bestimmten Datum ummeldet)
- Kfz-Unterlagen
- Rahmenbedingungen zur Bezahlung
- Übergabebestätigung
Achten Sie auf vollständige und korrekte Fahrzeugdaten wie beispielsweise Fahrgestellnummer und Laufleistung. Lassen Sie sich die Unfallfreiheit bestätigen, wenn Sie ein Auto kaufen, und halten Sie den Zustand des Wagens schriftlich fest. Sind diese Angaben falsch, muss der Verkäufer das Fahrzeug zurücknehmen.
In diesem Fall greift Ihr Rückgaberecht beim Privat-Autokauf.
Vorsicht ist geboten, wenn der Verkäufer laut Kfz-Brief nicht letzter Besitzer des Wagens ist und auch keine Vollmacht für den Verkauf vorlegen kann. Sofern das Auto zuletzt weit entfernt vom Verkaufsort zugelassen war, sollte Sie das ebenfalls skeptisch werden lassen. Ebenso sollten Sie misstrauisch werden, wenn der Verkäufer nur über das Handy erreichbar ist und Sie beim Privatkauf zur Eile gedrängt werden.
Grundsätzlich gilt, dass beim Auto Kaufen von privat in Bar gezahlt wird.
Die Übergabe läuft dann wie folgt ab:
- Kaufvertrag wird unterschrieben
- Käufer übergibt das Geld
- Verkäufer übergibt das Auto, Schlüssel sowie Fahrzeugpapiere
Einige Verkäufer verlangen allerdings, dass Sie eine Anzahlung leisten.
Das kommt beispielsweise vor, wenn Sie sich nach der Probefahrt den Wagen vorab „reservieren“ möchten, damit kein anderer ihn wegschnappt.
Wichtig ist dabei, dass Sie sich die Anzahlung direkt bei der Besichtigung quittieren lassen. Lassen Sie sich außerdem den Ausweis des Fahrzeughalters sowie die Papiere zeigen und gleichen Sie diese ab.
So können Sie Betrug vorbeugen, wenn Sie ein Auto von privat kaufen.
Die Formulierung "unfallfrei laut Vorbesitzer" im Kaufvertrag sollte Sie misstrauisch machen. Selbst Händler müssen gezielt auf Spurensuche gehen, um Anzeichen für einen Unfall zu erkennen. Wenn Sie ein Auto kaufen und dies über eine Privatperson tun, ist das nicht zu erwarten. Rechtlich hätten Sie also kaum Chancen, den Verkäufer zu belangen.
Ermitteln Sie den Durchschnittspreis für das jeweilige Modell vorab im Internet. Nehmen Sie immer eine zweite, am besten fachkundige, Person mit zum Anbieter. Untersuchen Sie den Wagen vor Ort so gründlich wie möglich und bestehen Sie sowohl auf eine Probefahrt als auch auf einen schriftlichen Kaufvertrag.
In der Regel gibt es keine Garantie, wenn Sie ein Auto von privat kaufen. Um sich als Privatperson abzusichern, wird dieser Punkt vertraglich oftmals ausgeschlossen. Das bedeutet, dass der Verkäufer nicht für etwaige Mängel haftet.
Dies ist auch der Grund, warum Sie sich immer überlegen sollten, ob der Autokauf privat oder über einen Händler erfolgen soll. Was jedoch nicht zwangsläufig bedeutet, dass Sie nie ein Auto kaufen sollten, was privat verkauft wird. Schließlich lassen sich hier sehr gute Schnäppchen machen. Sie müssen jedoch genauer darauf achten, dass alle Formalitäten geklärt sind und Sie nicht übers Ohr gehauen werden.
Bevor Sie mit dem Auto losfahren können, müssen Sie es erst einmal ummelden. Hierzu benötigen Sie die vollständigen Unterlagen wie Fahrzeugschein, Führerschein etc. und eine Bestätigung Ihrer Kfz-Versicherung.
Sie dürfen das Fahrzeug nicht bewegen, bis Sie die neuen Kennzeichen angebracht haben.
Zuletzt aktualisiert: Juli 2022
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