Irgendwann kommt die Zeit, da müssen Sie sich leider von Ihrem Auto trennen. Es hat Sie viele Kilometer durch die Welt gefahren, Sie haben vielleicht schöne Erinnerungen daran – aber die Trennung ist manchmal unausweichlich. Sei es, weil das Auto nicht mehr zu den eigenen Anforderungen passt (Stichwort: Nachwuchs) oder weil das Fahrzeug nicht mehr durch die Hauptuntersuchung (TÜV) gekommen ist. Ein neues Auto muss her und das alte muss weg. Ist das Automobil aber zu schade für die Schrottpresse, wird es eben verkauft. Das ist allerdings kein leichtes Unterfangen. Denn bei einem Autoverkauf von privat müssen Sie aufpassen, nicht einer Betrugsmasche zum Opfer zu fallen.
Betrug beim Autokauf und -verkauf: Achtung bei privaten Betrugsmaschen
Wichtig beim Verkauf ist die Wahl der Verkaufsplattform.
Im Idealfall findet sich jemanden aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis. Dann können Sie das Geschäft unkompliziert und schnell abwickeln, ohne sich gegen Betrug beim Autokauf absichern zu müssen. Möchten Sie hingegen die Reichweite erhöhen, bietet sich das schwarze Brett im Supermarkt oder beim Arbeitgeber an.
Natürlich sind auch die üblichen Plattformen im Internet eine sehr gute Option. Hier ist allerdings größte Vorsicht geboten! Sie erreichen nämlich sehr viele Menschen mit Online-Anzeigen – je nach Modell und Preis können Sie sich eventuell kaum vor Anfragen retten. Manche Händler versuchen, über das Internet Schnäppchen zu machen und scheinen den ausgerufenen Preis nicht einmal als grobe Richtlinie zu betrachten. Oft versuchen unseriöse Käufer dabei den Preis weiter zu drücken.
Damit Sie nicht betrogen werden beim Autoverkauf von privat, haben wir für Sie die gängigsten Betrugsmaschen aufgelistet, die Sie hellhörig werden lassen sollten:
- Vorkasse: Beim Autoverkauf von privat ist eine gängige Betrugsmasche der Vorkassentrick. Es wird eine Vorüberweisung bzw. Anzahlung gefordert. Kommen Sie dem nach, bricht der Verkäufer den Kontakt ab und verschwindet mit Ihrem Geld.
- Importfahrzeuge: Trickbetrüger nutzen beim Autoverkauf gern die Betrugsmasche mit Fahrzeugen aus dem Ausland, die dort nicht mehr als straßentauglich eingestuft werden. Entsprechend sind sie auch in Deutschland nicht mehr verkehrssicher.
- Manipulation des Tachos: Dies kommt tatsächlich häufiger vor, als Sie vielleicht denken. Der Kilometerstand wird geändert und schon wirkt das Fahrzeug neuwertiger, als es eigentlich ist.
- Mängel: Bekanntermaßen drücken diese den Preis. Das wissen natürlich auch Trickbetrüger, weshalb sie Mängel verschweigen. Besonders beliebt ist diese Form des Betrugs beim Autoverkauf, wenn es um Modelle von privat geht. Unfallschäden zu unterschlagen, ist eindeutig Betrug.
- Preis drücken: Wollen Sie Ihr Fahrzeug veräußern, geben Sie ein Preisgebot ab. Nimmt der Käufer dieses an, kommt ein mündlicher Vertrag zustande. Betrüger nutzen jedoch jedes Mittel, Ihnen Mängel zu unterstellen, um den Preis zu drücken.
- Sachverständige: Eine gängige Betrugsmasche beim Autoverkauf sind unseriöse Sachverständige. Möchte Ihnen ein Autohändler ein Fahrzeug verkaufen, sollten Sie etwaige Gutachten immer prüfen. Werden Sie außerdem stutzig, wenn er Ihnen mit dem Preis sehr stark entgegenkommt und keinen Festpreis festlegt. Oft wird versucht, Mängel zu verschleiern, die es laut Sachverständigem gar nicht gibt.
Um beim Autokauf nicht betrogen zu werden, sollten Sie die folgenden Tipps aufmerksam durchlesen:
- Es gibt Interessenten, die Ihnen nach dem Verkauf Ihres Wagens nicht gekennzeichnete Mängel unterschieben wollen. Das ist bei einem Autoverkauf eine häufige Betrugsmasche. Wir empfehlen daher stets, im Vorfeld eine Mängelprüfung gemeinsam mit dem Käufer vorzunehmen und alles schriftlich festzuhalten. Eine neue Betrugsmasche beim Autoverkauf von privat ist es, dass von Ihnen Schadensersatz gefordert wird. Sind Sie sich keiner Schuld bewusst, dürfen Sie sich auf keinen Fall darauf einlassen.
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Machen Sie auf jeden Fall Ihr Kennzeichen unkenntlich, wenn Sie Fotos auf Online-Plattformen hochladen. Ist dies nicht der Fall, ist eine beliebte Form des Betrugs beim Autokauf, so viele Daten wie möglich über Sie einzuholen. Mit den Informationen kann der Trickbetrüger dann bei Ihrer Versicherung eine Schadensmeldung vornehmen. Das Geld lässt er sich auf sein Konto überweisen.
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Unbedingt einen Kaufvertrag für Auto oder Motorrad abschließen! Das ist nervig, zweifelsohne, aber es droht eine größere Gefahr, wenn Sie das nicht tun! Zwielichtige Händler versuchen schon am Telefon eine Zusage zu erhalten, dass sie das Auto abkaufen werden. Es empfiehlt sich immer, einen Kaufvertrag aufzusetzen, aber grundsätzlich bedarf ein solches Geschäft nicht der Schriftform. Das heißt: Wenn Sie dem Händler etwa die Zusage geben, ihm das Auto für 1.000 Euro zu verkaufen und er sagt unmissverständlich am Telefon zu, müssen Sie ihm das Auto verkaufen – egal, wie viele Anrufe Sie später noch erhalten und was Ihnen andere Kaufinteressenten bieten. Und genau an dieser Stelle setzen die Betrüger bei ihrer Autokauf-Betrugsmasche an.
Bietet Ihnen ein Verkäufer ein Auto aus dem Ausland an und möchte den Transport über eine Spedition abwickeln, sollten Sie definitiv misstrauisch sein.
Bei entsprechenden Modellen locken meist die niedrigen Preise sowie gute Laufleistungen. Betrüger schlagen allerdings als Treuhänder gezielt unseriöse Speditionen oder Verschiffungsunternehmen zum Transport vor. Diese mögen auf den ersten Blick unauffällig wirken – Webseiten, Zertifikate etc. sind aber professionell gefälscht.
Um sich vor dieser Form des Betrugs beim Autokauf zu schützen, sollten Sie die jeweiligen Speditionen genau überprüfen. Idealerweise lehnen Sie bei besonders günstigen Angeboten entsprechende Treuhänder rundheraus ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Falle handelt, ist zu groß.
Damit Sie sich schnell einen Überblick verschaffen können, hier noch einmal die wichtigsten Punkte:
- Machen Sie keine verbindlichen Zusagen am Telefon.
- Schließen Sie selbstverständlich einen Kaufvertrag ab.
- Bieten Sie den Interessenten eine Probefahrt an und kümmern Sie sich anschließend um den Vertrag.
- Denken Sie über andere Verkaufswege als Onlineplattformen nach.
- Natürlich gibt es auch einige Tücken, wenn Sie auf der anderen Seite stehen – also etwa bei einem Gebrauchtwagenkauf.
Wir hoffen, dass Ihnen so eine böse Überraschung erspart bleibt und Sie Betrug beim Autokauf mithilfe unserer Tipps zuverlässig vorbeugen können.
Zuletzt aktualisiert: Juli 2022
R+V Team
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