Auf welchen Weg hat sich denn da plötzlich Opel begeben – dort nennt man seine aktuellen Kleinwagen zunächst Adam, einen weiteren dann Karl. Was das soll? Gibt es solche Autonamen öfter? Na schauen wir doch mal – wir haben die Bedeutung der Autonamen ergründet.
Adam, Karl, Giulietta und Co: welche Bedeutung haben die Autonamen?
Adam (!) Opel war der Gründer von Opel, dort stellte er zunächst vor allem Nähmaschinen her, dann auch Fahrräder. Nach seinem Tod übernahm seine Witwe Sophie in Absprache mit den fünf gemeinsamen Söhnen die Firma des Automobilpioniers Lutzmann und produzierte ab 1899 Automobile, den Opel Patentmotorwagen „System Lutzmann“.
Einer der Söhne war Carl, und so erklärt sich auch der Name des anderen modernen Opel-Kleinwagens!
Andere Autohersteller nannten ihre Autos in den letzten Jahrzehnten mit Vornamen. Hier mal eine kleine Sammlung:
- Bekannt sind natürlich die Alfas Giulia und Giulietta (italienisch für Julia und Julchen). Legendäre sportliche Wagen aus der früheren italienischen Edelschmiede.
- Aus Italien möchte ich auch erwähnen den Lancia Aurelia, ja, für Puristen: Benannt nach einer römischen Straße, aber ich kenne eine entzückende junge Dame namens Aurelia, daher muss auch der Lancia hier auftauchen! Ciao, Aurelia!
- Dino war der Spitzname von Alfredo, dem 1956 verstorbenen Sohn von Enzo Ferrari, der sowohl bei Renn- als auch bei wunderschönen Sportwagen genutzt wurde. So erklärt sich also auch diese Autonamen-Bedeutung.
In Deutschland fällt mir passend zum Dino zunächst das Goggomobil ein. Goggomobil, so heißt doch keiner, wie kommt der Mensch da auf einen Vornamen? Na doch, „Gogg“ war der Spitzname eines Enkels von Hans Glas, dem Hersteller von Glas und Goggomobil und diente als Namensgeber… es gab auch einen Roller, der nach dem Bübchen Goggo hieß – wer kann das schon von sich behaupten, dass sowohl Zwei-als auch Vierräder nach ihm benannt wurden?
Weiter in Deutschland: Natürlich Isabella und Arabella, die beiden Borgwards aus den 50ern, bis heute insbesondere erstere mit legendärem Ruf, dazu den Lloyd Alexander, in dem auch meine Eltern unterwegs waren.
Als Gegensatz dazu norddeutsche Sachlichkeit: VW Fridolin, der offiziell VW 147 hieß, aber auch bei VW inoffiziell unter dem Auto-Spitznamen Fridolin geführt wurde.
Und genannt werden muss natürlich von einem anderen Konzernteil der aktuelle Fabia, der bleibt ohne Foto.
Ein Sprung über den Rhein: Aktuell die Zoe von Renault und die Mia, deren Bau leider auch schon wieder eingestellt wurde, dabei war das ein wirklich vernünftiges Gerät!
Und früher gab es die Rosalie von Citroen, die Vorläuferin des Gangstercitroens, (französische Mittelklasse). Günstig und gut ist sie, ein echtes Qualitätsauto!
Von Citroen gab es außerdem in den 80ern den Axel, eine in Rumänien bei dem Citroen-Joint-Venture „Oltcit“ gebaute Billigversion des skurrilen Citroen Visa, der sich aber wunderbar fährt.
Simca Ariane, ein repräsentative Limousine eines Konzerns mit bewegter Geschichte, dürfte den wenigsten bekannt sei, daher hier ein Bild:
Nach Japan: Toyota Carina, von 1970 bis 2001 ein Welterfolg der Japaner oder Mazda Carol, ein Dauerbrenner in Japan…
Russland: Lada Samara, in Deutschland faktisch unverkäuflich.
In England fallen mir erstmal nur der Vauxhall Victor ein und natürlich: Elise, ein wirklich leckerer Lotus!
„Für Elise“ schwärme ich! Aber seltsam, wenige Briten mit Eigennamen – und das bei der früheren Vielfalt – Kennt Ihr noch mehr Engländer mit Eigennamen..?
Noch ein Sprung über den großen Teich, zum Zweitbekanntesten: Edsel.
Der Ford Edsel war benannt nach einem Sohn von Henry Ford… einer der grandiosesten Fehlschläge der Autogeschichte, da ging Ford wohl ziemlich alles daneben, fast wäre man daran pleite gegangen.
Und nun zur erfolgreichsten Namensträgerin:
Emil Jellinek – ein erfolgreicher Geschäftsmann der Gründerzeit – beschloss um die Jahrhundertwende die hervorragenden Fahrzeuge einer kleinen Cannstatter Firma an der Riviera unter die schon damals dort ansässige internationale Schickeria zu bringen.
Das gelang ihm in kürzester Zeit sehr gut – es folgten Rennsiege, grandiose Verkaufserfolge und der Wagen wurde immer bekannter. Verschiedene Legenden ranken sich darum, wie der Motorwagen in der Folge zur Bedeutung seines Namens kam, doch fassen wir uns kurz:
Jellineks Tochter hieß Mercedes und dieser Name wurde mit dem Wagen auf verschiedensten Wegen in Verbindung gebracht!
1902 wurde Mercedes von der Daimler-Motoren-Gesellschaft als Marke geschützt und dieser Markenname ist immer noch einer der Sterne in der Autowelt.
P.S.
Gerne schlage ich den Bogen noch einmal zurück zu Opel, und trage hier mein persönliches Anliegen vor für einen coolen Autonamen:
Ich wünsche mir eine kleine, praktische, fünfsitzige, elektrisch angetriebene Cabriolimousine – und denkt zurück, einer der fünf Opel-Brüder hieß Friedrich – genannt Fritz – oder auch Raketenfritz. Der Name rührt daher, dass er es im Jahr 1928 wagte, mit einem Opel RAK2 mit 238 km/h tief über die AVUS zu „fliegen“.
Zuletzt aktualisiert: April 2015
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