A 1997 General Motors EV1 on display at the Henry Ford Museum in Dearborn, Michigan (United States).
    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    Seiner Zeit weit voraus! Der GM EV1

    Wer sich für Oldtimer interessiert, für den gibt es zahlreiche interessante, spannende und schräge Geschichten aus den letzten dreißig Jahren. Neulich hatte ich von den Anfängen der Elektroautos berichtet, jetzt schlage ich den Bogen in die nahe Vergangenheit, gehen wir in die 90er Jahre! Hier wurden die Vans populär, ebenso wie der Diesel sich immer weiter verbreitete. Heute berichte ich von einem Auto, das seiner Zeit voraus war – und ein seltsames Ende fand:

    General Motors, zwischen 1931 und 2007 größter PKW-Hersteller der Welt, kam 1996 mit einem Elektroauto auf den Markt, und zwar nicht mit einer zusammengeschusterten Karre, sondern mit einem Auto, das bereits sehr gute Anlagen hatte!

    A 1997 General Motors EV1 on display at the Henry Ford Museum in Dearborn, Michigan (United States).
    Wikimedia © Michael Barera

    Der GM EV1 wurde seit 1990 geplant, auf der Basis eines Versuchmodells names „Impact“. EV1 bedeutet „electric vehicle 1“. Der EV1 war ein besonders strömungsgünstiger Zweisitzer und gilt mit seinem cw-Wert von 0,195 als eines der bislang aerodynamisch besten Serienautos der Welt.

    Angetrieben wurde er durch Elektromotoren an den Vorderrädern. Zwischen 1996 und 1999 wurden in zwei Generationen ca. 1.100 Wagen gebaut, beide Serien verfügten bereits über Rekuperationssystem, also eine Technik, Bremsenergie in Strom umzuwandeln und den Akku damit wieder aufzuladen.

    Die erste Serie hatte Bleiakkus und kam damit über 100 Kilometer weit.

    Motorraum des General Motors EV1, aufgenommen im Museum Autovision, Altlußheim, Germany, einer von nur noch drei existierenden EV1
    Wikimedia © Claus Ableiter

    Die zweite Serie war nicht schlecht ausgestattet und schaffte mit den hier erstmals in großem Maßstab eingesetzten Ni-MH-Akkus bei 102 kw und 1.320 kg Leergewicht eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 130 km/h (abgeriegelt, tatsächlich hätte er auch viel schneller gekonnt), im echten Betrieb kam sie auf eine Reichweite von über 200 Kilometern. Geladen wurde per Induktion, es gab modern anmutende Ladeboxen für zu Hause, es wirkte alles sehr durchdacht.

    Ganz seltsam war das Ende des EV1: Die ausgelieferten Autos wurden von GM wieder eingesammelt und verschrottet, es sind wohl fast alle Exemplare vernichtet worden.

    Die Entwicklung, der Bau und die anschließende Verschrottung liegen nun einige Jahre zurück, und die Geschichte bringt einen ins Grübeln:

    Die konnten schon alles und wollten es nicht zeigen, nicht verkaufen?!? Ein Schelm, der Böses dabei denkt! Tatsächlich ging das nicht nur mir so, es gab hier eine sauber recherchierte Verschwörungstheorie mit allem Drum und Dran, inclusive Film – den habe ich im Netz nicht gefunden, aber diese ältere Dokumentation ist sehr schön!

    Verschrottete Modelle des GM EV1
    Wikimedia © Sreejithk2000

    Im Ergebnis sind die übriggebliebenen GM EV1 schon jetzt auf dem Weg zu den ganz hochpreisigen Autos, manchmal taucht einer auf, der dann für einige hunderttausend Dollar die Eigentümer wechselt! Kein Wunder, automobilhistorisch ist er wesentlich spannender und vielleicht auch wichtiger als fast alles andere aus diesem Jahrzehnt!

    Na, Schwamm drüber, der EV1 hat keinen Nachfolger bekommen, und das war sehr schade!

    Aber er hat einen entfernten Verwandten, und auch der wird in einigen Jahren wohl ein gesuchter Klassiker werden: Der Opel Ampera (in anderen Ländern als Chevrolet Volt verkauft), ist ein grandioses Fahrzeug, einer meiner Klassiker der Zukunft. Natürlich auch zu groß und stark, aber fährt toll, ist praktisch nutzbar und dürfte fast jeden Mobilitätsbedarf weit übererfüllen.

    Meinen leider nicht, wäre es doch bloß ein Fünfsitzer geworden. So muss ich also auf meinen modernen Traumwagen warten und fahre weiter meine Benziner, bis der Tag kommt, an dem es für mich passt.

    Und bis dahin werde ich von der E-Mobilität noch einiges berichten…

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    Zuletzt aktualisiert: Oktober 2014

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