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    Wissenswertes

    Organspende: Eine lebensrettende Entscheidung

    Soll ein soeben verstorbenes Familienmitglied Organspender werden? Tatsächlich darf dies nach dem Tod von den Angehörigen entschieden werden. Wer sich aber nicht schon zu Lebzeiten klar dazu positioniert hat, der bürdet den Hinterbliebenen eine harte Entscheidung auf. Alles, was Sie zum Thema Organspende wissen sollten, erfahren Sie hier.

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    Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation, DSO
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    Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation, DSO

    Bereitschaft zur Organspende

    In Deutschland steht die große Mehrheit der Menschen einer Organ- und Gewebespende eher positiv gegenüber – im Jahr 2022 waren dies 84 Prozent aller Befragten (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA). Zum Spenden eigener Organe waren im Jahr 2021 mehr als die Hälfte der Befragten einer Umfrage der Krankenkasse Barmer GEK zufolge bereit.

    Insgesamt haben 62 % der Deutschen eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen – doch nur 43 Prozent haben diese Entscheidung in Form eines Organspendeausweises und/oder einer Patientenverfügung dokumentiert. Auch wenn dieser Anteil in den letzten Jahren signifikant gestiegen ist, ist die Diskrepanz noch deutlich zu hoch. (Quelle: BZgA)

    Sofern eine Person zu Lebzeiten keine Entscheidung dokumentiert hat, müssen die Angehörigen diese im Todesfall treffen. In dieser ohnehin für sie schwierigen Zeit müssen die Angehörigen versuchen, aufgrund des vermuteten Willens der oder des Verstorbenen eine Entscheidung zu treffen, und mit der Ungewissheit leben, eventuell gegen dessen Willen entschieden zu haben.

    Diese Punkte spiegeln die Bedeutung einer selbstbestimmten und zu Lebzeiten dokumentierten Entscheidung wider.

    Eine Entscheidung: 3,1 gerettete Leben

    Jährlich sterben in Deutschland etwa 1.000 Menschen, die mit Spenderorganen hätten überleben können – statistisch gesehen also drei pro Tag.

    Rund 8.730 Personen stehen im Jahr 2021 deutschlandweit auf der Warteliste für eine Transplantation. Hinzu kommen 100.000 Menschen, die aufgrund von Nierenversagen dauerhaft auf die Dialyse angewiesen sind.

    Viele Menschen sind aus altruistischen Gründen zu einer Organspende bereit. Das bedeutet, dass sie anderen Menschen helfen wollen, um so ihrem eigenen Tod einen Sinn zu geben.

    Mit dieser einen Entscheidung können sie dann eine positive Auswirkung auf gleich mehrere Menschenleben haben. Denn ein einziger Organspender kann mehreren Schwerkranken oder Unfallopfern das Leben retten. Im Jahr 2021 etwa wurden pro Spender 3,1 Organe entnommen und transplantiert. (Quelle: DSO)

    Organspende: ausdrückliche Zustimmung erforderlich

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    Quelle: © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln

    Entnommen werden dürfen Organe in Deutschland nur, wenn eine eindeutige Zustimmung vorliegt – anders als in anderen Ländern, die mit „passiver Zusage“ arbeiten, was bedeutet, dass der Verstorbene explizit widersprochen haben muss. Was viele aber nicht wissen: Diese Zusage ist ganz einfach zu erbringen. Zwar ist die eindeutig beste Lösung ein Organspendeausweis, im Zweifelsfall reicht aber auch ein formloses Blatt Papier, auf dem das Einverständnis erklärt wird – oder ein Vermerk in der Patientenverfügung.

    Organspendeausweis – unkompliziert erhältlich

    Den Organspendeausweis nach § 2 des Transplantationsgesetzes finden Sie in zahlreichen Arztpraxen und Apotheken. Oder auch direkt im Internet, zum Beispiel auf der Website der Deutschen Stiftung Organtransplantation.

    Eindeutige, transparente medizinische Kriterien

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    Das deutsche Transplantationsgesetz stellt sicher, dass die Organvergabe sehr genau geregelt ist und transparent abläuft.

    So muss zum Beispiel eindeutig ein Hirntod diagnostiziert worden sein. Dies geschieht erst, wenn ein medizinisch festgelegter Kriterienkatalog abgearbeitet ist. Dazu gehört zum Beispiel das Fehlen von Hirnströmen oder der Atmung. Auch wenn die angehörige Person bisweilen äußerlich noch gar nicht verstorben wirkt, sind die medizinischen Kriterien für Hirntod streng und eindeutig. Zwei Ärztinnen oder Ärzte müssen den Hirntod unabhängig voneinander feststellen. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, dürfen diese Ärzte die Organe nicht selbst entnehmen.

    Tatsächlich aber liegt ohnehin nur bei etwa einem Prozent aller im Krankenhaus Verstorbenen ein Hirntod vor – ein weiterer Grund dafür, warum es generell eher schwierig ist, das passende Spenderorgan zu erhalten: Nur etwa 3.000 Menschen eignen sich jedes Jahr überhaupt für eine Organentnahme – und nur 933 Menschen wurden im Jahr 2021 tatsächlich Organe entnommen.

    Auch eine weitere Sorge mancher potenzieller Spender und Angehöriger ist unbegründet: Organentnahmen entstellen den Spender nicht. Tatsächlich handelt es sich häufig nur um sehr kleine, unauffällige Schnitte, die anschließend wieder vernäht werden. Auch bei einer Hornhauttransplantation sieht man anschließend dem Verstorbenen nichts an.

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    Kann jeder Organspender werden?

    Eigentlich ja, denn tatsächlich gibt es für die Organspende keine Altersgrenze. Entscheidend ist allein der Zustand der Organe. Und der hängt nur bedingt davon ab, wie alt eine Person ist.

    Viel wichtiger sind eventuelle Krankheiten: Verstorbenen mit akuten Krebserkrankungen oder positivem HIV-Befund werden zum Beispiel keine Organe entnommen. Ob ein Organ transplantiert werden kann, wird nach dem Tod medizinisch geprüft – und letztlich entscheidet die Ärztin oder der Arzt.

    Erfolgsaussichten: sehr gut

    Spenden, das geht also eigentlich ganz einfach. Es erfordert nicht mehr als den Willen zur bewussten Entscheidung und eine Unterschrift.

    Nicht jeder, der sich zum Organspender erklärt, ist nach dem Tod auch für die Organentnahme geeignet. Aber jeder, der die Entscheidung trifft, setzt ein Zeichen für Engagement und Nächstenliebe.

    Denn die Erfolgsaussichten bei Spenderorganen sind häufig sehr gut: Nieren zum Beispiel funktionieren bei mehr als drei Viertel der Empfängerinnen oder Empfänger auch nach mehreren Jahren noch – und können schwerkranken Menschen eine Zukunft schenken.

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    Zuletzt aktualisiert: Mai 2023

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