Teilen statt Haben: Das ist der Grundsatz der Sharing-Economy, die nach und nach immer mehr etablierte Wirtschaftszweige verändert und neue hervorbringt. Im Unterschied zum klassischen Konsum dreht sich beim Sharing alles um die gemeinschaftliche Nutzung von Gütern durch das Teilen, Leihen oder Mieten. Vor allem für die jüngeren Generationen ist „Eigentum“ vielfach keine Notwendigkeit mehr – und somit ermöglicht die Sharing-Economy eine bessere Auslastung bestehender Kapazitäten sowie eine Senkung des Ressourcenverbrauchs. Im Folgenden befassen wir uns mit dem Unterschied zwischen stationärem Carsharing und dem Free-Floating-Carsharing.
Free-Floating-Carsharing sorgt für urbane Mobilität
Vor allem in urbanen Ballungszentren ist der Besitz eines eigenen Fahrzeugs inzwischen aufgrund der Park- und Verkehrssituation in vielen Städten wie z.B. München, Frankfurt und Stuttgart unattraktiv geworden. Warum sollen Sie die zum Teil recht hohen Unterhaltskosten für ein Auto bezahlen, das die meiste Zeit vom Tag ohnehin ungenutzt am Straßenrand steht? Stattdessen könnten Sie auch dazu übergehen, Autos mit anderen zu teilen – mittels Carsharing. Dann stellt sich allerdings die Frage: stationäres Carsharing oder Free-Floating-Carsharing? Für die Umwelt hat beides seine Vorteile, doch welches System eignet sich für Ihre persönlichen Interessen?
Die Carsharing-Industrie boomt – aber natürlich ist Carsharing nicht gleich Carsharing. Beim stationären Carsharing müssen die Fahrzeuge an einer festen Station abgeholt und dorthin auch wieder zurückgebracht werden. Das schränkt die Flexibilität ein, bietet sich aber aufgrund der günstigen Konditionen vor allem für größere Strecken und längere Zeiträume an. Wer kurzfristig mobil sein möchte, greift dagegen zum Free-Floating-Carsharing.
Wenn Sie kurz mal eben etwas einkaufen oder spontan einen Bekannten besuchen möchten, kommen Sie mit stationärem Carsharing nicht weiter. Wahrscheinlich würde der Weg zur nächsten Station mehr Zeit in Anspruch nehmen als die eigentliche Fahrt. In diesen Situationen muss das Auto im Idealfall direkt vor der Haustür stehen – und genau diesen Ansatz verfolgen Free-Floating-Carsharing-Anbieter.
Stationsungebundenes Carsharing, auch Free-Floating-Carsharing genannt, ist per Definition nicht stationsbasiert. Sie können innerhalb eines bestimmten Gebietes auf jeder Parkfläche das Auto abstellen. Wer in einem solchen Gebiet wohnt, findet dort im Regelfall auch immer freie Fahrzeuge, die Sie per Free-Floating-Sharing-Software oder Smartphone-App anmieten können. Wollen Sie nun also einen Bekannten besuchen, schnappen Sie sich ein solches Fahrzeug, fahren zum Zielort und stellen es dort einfach ab. Damit endet auch die Mietzeit. Für den Rückweg buchen Sie einfach ein neues Auto und müssen somit die Standzeit nicht bezahlen.
Aber auch das Free-Floating-Carsharing hat seine Nachteile, denn Flexibilität hat ihren Preis. Viele Anbieter in Deutschland rechnen pro Minute ab, wodurch längere Fahrten schnell sehr teuer werden. Die maximale Mietzeit ist oftmals beschränkt. Lesen Sie daher immer das Kleingedruckte, um im Fall der Fälle nicht ahnungslos eine teure Rechnung zu erhalten. Darüber hinaus findet man diese Carsharing-Variante zum Großteil in Großstädten und selbst dort nur in bestimmten Gebieten. Wohnt der Bekannte aus dem Beispiel von oben in einem Stadtteil, der nicht zum Geschäftsgebiet des Anbieters gehört, kann man das Fahrzeug dort auch nicht abstellen und muss dementsprechend die Standzeit bezahlen.
Nun stellt sich die Frage, welches Mobilitätskonzept besser oder schlechter ist als das andere. Wir haben für Sie beide Modelle verglichen:
Stationäres Carsharing | Free-Floating-Carsharing | |
Preis | Günstig, da Parkdauer nicht extra berechnet wird. | Teurer, da Standzeiten ebenfalls berechnet werden. Zudem gibt es meist einen Minutenpreis. |
Verfügbarkeit | Immer am selben Ort, stationsgebunden | Steht dort, wo der Vornutzer es geparkt hat |
Buchung | Aufwendiger, da Start- und Endzeit angegeben werden müssen
Vorteil: Reservierungen besser möglich |
Endzeiten flexibel.
Nachteil: Schlechte Reservierbarkeit |
Fahrtrouten | Für längere Fahrten geeignet | Eher für kurze Fahrten innerhalb eines Gebiets sinnvoll |
Fuhrpark | Fahrzeuge in jeder Größe vorhanden | Meist auf Klein- und Mittelklassewagen beschränkt |
Prinzipiell eignet es sich für jeden Menschen. Vor allem jedoch für Personen, die nicht täglich auf ein Auto angewiesen sind – beispielsweise für die Fahrt zur Arbeit. Können Sie hingegen auch auf den öffentlichen Nahverkehr (Bus, Straßenbahn, Tram, Bahn) ausweichen, ist Free-Floating-Carsharing eine sehr gute Alternative. Bedenken Sie im Vorfeld, wie viele Kilometer Sie im Jahr zurücklegen. Sind Sie Vielfahrer und benötigen daher oft ein Fahrzeug, kann ein eigenes Auto langfristig günstiger sein als ein Carsharing-Modell.
Zuletzt aktualisiert: Februar 2021
R+V Team
Experten rund ums Auto
Mehr als nur die Versicherung von Fahrzeugen! Das R+V-Team der Kfz-Versicherung schreibt über Erfahrungen sowie Kenntnisse rund um das Thema Auto, Motorrad, Roller und Co. So arbeitet ein bunt gemischtes Team daran, die Faszination und das Wissen für alles auf Rädern hier im Magazin zu teilen.
R+V-Newsletter abonnieren
So bleiben Sie auf dem Laufenden zu aktuellen Versicherungsthemen rund um Gesundheit, Mobilität, Geld, Vorsorge und vielem mehr. Freuen Sie sich auf attraktive Gewinnspiele und Aktionen.