Der Gang zur Kfz-Werkstatt steht an, weil Sie Schäden an Ihrem Fahrzeug reparieren lassen müssen? Das kann mitunter teuer werden. Je nach Art der Reparatur ist es heutzutage schwer, einen Überblick über die Kosten zu gewinnen, die auf Sie zukommen. Einige sind sogar sehr oft vermeidbar, wenn Sie sich frühzeitig informieren. Wir geben Ihnen in diesem Artikel hilfreiche Tipps für Kfz-Werkstätten und erklären, wie Sie Ihren Geldbeutel schonen und sich vor unseriösen Dienstleistern schützen.
Tipps für die Kfz-Werkstatt: so bleiben die Kosten überschaubar
Geht es darum, die Autoreparatur zu planen, gehen Sie am besten chronologisch vor. Schon die Werkstattsuche kann viel Zeit kosten. Je mehr Sie aber investieren, desto zuverlässiger können Sie schon im Voraus Kosten reduzieren.
Allgemein gilt: Freie Werkstätten sind in der Regel günstiger als herstellergebundene, autorisierte Vertragswerkstätten. Dafür kennen Letztere Ihr Fahrzeugmodell meist besser und haben spezifische Ersatzteile sowie Original-Ersatzteile vorrätig. Das bedeutet, dass die Reparatur zügiger voranschreitet und Sie dadurch Zeit sparen. Ein weiterer Nachteil von Vertragswerkstätten ist allerdings, dass sie nicht immer direkt bei Ihnen vor Ort zu finden sind. Sie müssen also teilweise längere Anfahrtswege in Kauf nehmen, als wenn Sie einfach zur nächstgelegenen Werkstatt fahren.
Autorisierte Vertragswerkstätten reparieren außerdem nur Fahrzeuge bestimmter Automarken. Freie Werkstätten sind dagegen an keinen Hersteller gebunden und reparieren unabhängig von der Fahrzeugmarke. Das bedingt allerdings, dass sie nicht jedes Fahrzeugmodell bis ins Detail kennen und außerdem so manches Ersatzteil nicht vorrätig haben. Speziell bei seltenen Modellen kann der Reparaturprozess in freien Werkstätten daher länger dauern.
Ob sich eine freie Werkstatt oder eine Vertragswerkstatt besser für Sie eignet, hängt von Ihren persönlichen Präferenzen und Ihren Bedürfnissen ab. Kosten sparen Sie – wie schon angesprochen – in der Regel, wenn Sie eine freie Werkstatt beauftragen. Das hängt unter anderem mit dem Stundensatz zusammen. Bei freien Werkstätten liegt dieser im Durchschnitt bei 45 bis 75 Euro. Bei Vertragswerkstätten dagegen zwischen 80 und 130 Euro.
Tipp: Fragen Sie, wenn es um Ersatzteile geht, gezielt nach Teilen des freien Marktes. Diese sind nicht schlechter als Original-Ersatzteile, dafür aber oft deutlich billiger. Auch Markenwerkstätten können solche Ersatzteile beziehen und verbauen.
Sobald Sie festgelegt haben, welche Werkstatt Sie beauftragen möchten, sollten Sie sich Gedanken über den Reparaturauftrag machen. Die wichtigsten Punkte sind dabei:
- Den Auftrag für die Autowerkstatt möglichst konkret formulieren
- Eine schriftliche Auftragsbestätigung einholen
Der Reparaturauftrag sollte einen Überblick über die durchzuführenden Arbeiten enthalten sowie einen Fertigstellungstermin festsetzen. Je genauer Sie den Leistungsumfang eingrenzen, desto besser lassen sich spätere Streitigkeiten vermeiden. Es kommt immer wieder vor, dass mehr gemacht wird, als beauftragt wurde – und das kann teuer werden. Die Werkstatt hat darüber hinaus eine Beratungspflicht. Sie muss Sie also sowohl technisch als auch wirtschaftlich über Werkstattarbeiten, die Sie in Auftrag geben, aufklären. Die zu erwartenden Kosten sowie die kostengünstigste Möglichkeit muss die Kfz-Werkstatt ebenfalls mitteilen.
Tipp: Verlangen Sie in jedem Falle einen Kostenvoranschlag. Anschließend lassen Sie sich eine Durchschrift der Auftragsbestätigung aushändigen. Mithilfe dieser können Sie später nachweisen, welche Arbeiten Sie tatsächlich ausführen lassen wollten. Stellt Ihre Werkstatt etwa fest, dass die Reparatur teurer wird als ursprünglich angenommen und Zusatzarbeiten anfallen, können Sie frei entscheiden, ob Sie infolgedessen den Vertrag kündigen und woandershin gehen.
Damit Sie nur bezahlen, was Sie beauftragt haben bzw. was nötig ist, reicht es in der Regel, wenn Sie die im letzten Abschnitt beschriebenen Grundregeln befolgen. Es kann jedoch manchmal sinnvoll sein, sich gegen Auto-Abzocke zusätzlich abzusichern. In Internetforen liest man immer wieder Horrorgeschichten über unseriöse Kfz-Werkstätten, die Werkstattkunden über den Tisch ziehen. Um solche ausfindig zu machen, können Sie sich einfache Verhaltensregeln verinnerlichen.
Tipp 1 für Kfz-Werkstätten: Ordnung und Sauberkeit
Bei freien Werkstätten ist ein sicherer Indikator für Qualitätsarbeit, wie sauber und ordentlich diese sind. Sind die Räumlichkeiten schmutzig und vernachlässigt, nehmen die Angestellten ihre Arbeit offensichtlich nicht ernst.
Tipp 2 für Kfz-Werkstätten: Die Inspektion
Verlassen Sie sich nicht blind auf die Werkstatt, sondern bestehen Sie darauf, das Auto zunächst gemeinsam mit einem Mitarbeiter zu begutachten. Falls sich die Werkstatt weigert, Ihnen die Prozedur zu erklären, spricht das für unseriöse Geschäftspraktiken.
Tipp 3 für Kfz-Werkstätten: teure Komplettpakete
Viele Kfz-Werkstätten bieten „TÜV-Komplettpakete“ an. Von solchen Angeboten sollten Sie die Finger lassen. Diese schließen oft teure und absolut unnötige kosmetische Arbeiten ein. Lassen Sie sich stets genau aufzählen, welche Reparaturen an Ihrem Fahrzeug nötig sind. Sie sollten außerdem vorher einen Blick auf die einzelnen Komponenten werfen – so können Sie hinterher erkennen, ob diese auch wirklich ausgetauscht oder gewartet wurden.
Tipp 4 für Kfz-Werkstätten: Betrug vorbeugen durch Schriftverkehr
Selbst wenn Sie auf alles Wichtige geachtet haben, ist es möglich, dass die Arbeiten an Ihrem Auto länger dauern und teurer sind als ursprünglich angenommen. Das kann selbst bei der seriösesten Werkstatt mal passieren, weil nicht immer gleich alle Schäden sichtbar zu erkennen sind. Wie bereits beschrieben, hat die Werkstatt allerdings in diesem Fall die Pflicht, Sie zu informieren. In der Folge müssen Sie einen neuen Reparaturauftrag vergeben – am besten schriftlich. Wartet die Werkstatt nicht darauf, dass sie einen neuen Auftrag von Ihnen empfängt, deutet das auf Betrug bzw. unseriöses Verhalten hin.
Letztendlich arbeitet der größte Teil der Werkstätten in Deutschland seriös. Sie sollten also nicht unnötigerweise davon ausgehen, dass man versucht, Sie über den Tisch zu ziehen. Trotzdem kann es nicht schaden, wenn Sie sich vorsehen. Mit unseren Tipps sind Sie für sämtliche Eventualitäten bei Ihrem nächsten Werkstattbesuch vorbereitet.
Im Schadenfall kostet eine Reparatur nicht nur viel Geld, sondern meistens auch Zeit und Energie. Sie müssen nicht nur eine Werkstatt finden, sondern eventuell im Vorfeld sogar mehrere miteinander vergleichen, um den besten Preis herauszufinden. Leichter ist es jedoch mit dem simpelsten aller Kfz-Werkstatt-Tipps: Mit dem sogenannten Werkstattservice.
- Sie rufen die Service-Hotline Ihres Versicherers an.
- Ihnen wird die nächstgelegene Partnerwerkstatt genannt.
- Wenn Sie nicht mehr selbst fahren können, holt die Werkstatt Ihr Fahrzeug ab.
- Die Reparaturen werden in Herstellerqualität und mit drei Jahren Garantie (bei der R+V) übernommen.
Anschließend erhalten Sie Ihr Auto zurück – fachgerecht repariert und natürlich gesäubert. Sie müssen sich um nichts mehr kümmern.
Zuletzt aktualisiert: November 2020
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