Reservekanister im Auto
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    Reserve-Benzinkanister im Auto mitführen – was ist verboten und was müssen Sie beachten

    Auf der Durchreise, im Urlaub, auf längeren Strecken – vor allem in Regionen, wo Sie sich nicht auskennen – ist es immer von Vorteil, einen Reservekanister für Treibstoff im Auto dabeizuhaben. Er bewahrt Sie vielleicht davor, mitten auf der Landstraße stehen zu bleiben, die nächste Tankstelle noch meilenweit entfernt. Doch wie sicher ist es eigentlich, entzündliches Benzin mit sich zu transportieren und worauf müssen Sie achten, wenn Sie Kraftstoff im Pkw mitführen? Sind Benzinkanister im Auto überhaupt erlaubt oder verboten?

    Nicht in jedem Land können Sie problemlos volle Ersatzkanister im Auto dabeihaben und auch Benzin aus dem Ausland nach Deutschland einzuführen ist kein Akt ohne Hürde. Wir klären Sie auf!

    So viel Kraftstoff darf eine Privatperson im eigenen PKW mitführen

    Wenn Sie in Deutschland als Privatperson mit Ihrem eigenen Pkw Kraftstoff transportieren wollen, sollten Sie einige Punkte beachten.

    • Grundsätzlich dürfen Sie maximal 240 Liter Kraftstoff befördern.
    • Das maximale Volumen eines Kraftstoffkanisters für den Pkw beträgt 60 Liter. Sie dürfen nur 60 Liter pro Kanister abfüllen. Daraus resultiert also, dass Sie 4 Kanister transportieren dürfen.

    Empfehlenswert ist dies aus Sicherheitsgründen jedoch nicht.

    Die ideale Transportmenge beträgt stattdessen um die 10 Liter maximal, ist aber keine gesetzliche Vorschrift. Dabei ist es einerlei, ob es sich um Diesel oder Benzin handelt. Auch mit einem 5l-Benzinkanister oder Dieselkanister im Auto sind Sie für den Notfall bestens ausgerüstet.

    Für den Autotransport eignen sich Kanister aus Kunststoff, da sie leichter zu tragen und zu verstauen sind. Allerdings gelten Metallkanister als sicherer, da sie besser abgedichtet sind, sodass weniger Benzindämpfe entweichen können.

    Hinweis

    Der Transport von Benzin oder Diesel in Kunststoffkanistern im Auto ist nicht ganz ungefährlich, da aus diesen Behältern Dämpfe entweichen können. Selbst der kleinste Funke reicht aus, um das Gas in der Luft und somit das gesamte Fahrzeug zu entzünden. Auch wenn die erlaubte Menge um ein Vielfaches höher ist, raten Experten zu 10 Litern, um die Brandgefahr zu verringern.

    Der Reservekanister muss jedoch der Zulassung (RKK) – DIN-Norm 7274 – entsprechen. Das heißt, er muss fest verschließbar, komplett dicht und bruchsicher sein. Hinzu kommt, dass ein Kraftstoffbehälter nicht älter als 5 Jahre sein darf. Haben Sie einen Kanister beispielweise vor vier Jahren gekauft, können Sie diesen nur noch ein Jahr nutzen.

    Es erklärt sich von selbst, dass Sie solche Kanister nicht an anderer Stelle für Lebensmittel oder den Wassertransport verwenden sollten, wenn diese vorher mit Treibstoff befüllt waren. Kraftstoffreste könnten die Lebensmittel kontaminieren und Vergiftungen im Körper hervorrufen. Allerdings kann ein Kanister, der vorher mit Benzin gefüllt war, bedenkenlos anschließend mit Diesel befüllt werden. Hierbei entstehen keine explosiven Mischungen.

    Wo Sie den Kanister im Auto am besten verstauen sollten

    Aus Sicherheitsgründen sollten Sie Ihren Kanister im Kofferraum verstauen, möglichst weit von den Fahrinsassen entfernt. Sie können die Verwahrung durch eine Antirutschmatte inklusive Spanngurte sichern.

    Viele Kraftfahrzeuge besitzen hingegen eine Extra-Vorrichtung im Kofferraum, in der Sie Ihren Kanister sicher verwahren können.

    In jedem Fall sollten Sie verhindern, dass der Kanister bei scharfen Kurven hin und her geschleudert wird. Im schlimmsten Fall öffnet sich dabei der Kanister und verteilt den Treibstoff im Innenraum. Ist der Benzinkanister im Auto erst mal umgefallen und ausgelaufen, kann es gefährlich werden. Eine gute Fixierung ist eine Grundvoraussetzung für den sicheren Transport eines Reservekanisters.

    Maximale Lagerdauer von Kraftstoff in Kanistern

    Grundsätzlich ist auch nach 20 Jahren kein Verschleiß bei Kraftstoffen festzustellen. Die Haltbarkeit der Kraftstoffe hängt aber mit dem Aufbewahrungsbehälter zusammen.

    Bei der Lagerung sollten Sie unbedingt zwischen Kunststoff- bzw. Metallkanistern unterscheiden. Lagern Sie den Kraftstoff in einem Kunststoffbehälter, sollten Sie von einer kürzeren Lagerzeit ausgehen. Reservekanister aus Kunststoff sind nicht vollständig luftdicht verschlossen. Zudem beeinträchtigen Temperaturunterschiede Kraftstoffe in Kunststoff-Containern stärker.

    • Haltbarkeit von Benzin:
      • Im Kunststoffkanister: 2-3 Monate
      • Im luftdichten Metallkanister: bis zu zehn Jahre
    • Haltbarkeit von Diesel: Sowohl im Kunststoffkanister als auch im luftdichten Metallkanister nur bis zu 6 Monate

    Tipp

    Lagern Sie Ihren Kraftstoff in der Garage im Idealfall in Metallkanistern. Diese sind hermetisch besser abgedichtet als solche aus Kunststoff, wodurch die Kraftstoffe länger haltbar sind, da sich deren Eigenschaften in Metallkanistern weniger verändern. Die Gefahr, dass Benzindämpfe entweichen, ist außerdem geringer.

    Wenn Sie Ihren Kraftstoff außerhalb des Autos etwa in Ihrer Garage lagern wollen, gilt die Regel, dass Sie bei einer Größe von 100 m2 Fläche maximal 20 Liter Benzin oder 200 Liter Diesel lagern dürfen. Die unterschiedliche Mengenangabe an Treibstoff beruht darauf, dass Diesel deutlich weniger leicht entflammbar ist als Benzin.

    Wie verhält sich der Benzinkanister im Auto bei Hitze?

    Erhöhte Temperaturen und Sonne sind beim Transport eines Benzinkanisters im Auto gefährlich, denn ein leerer bis halb leerer Kanister aus Kunststoff kann sich aufblähen und im schlimmsten Fall platzen. Bei gefüllten Benzinkanistern im Auto können weiterhin stinkende Benzindämpfe entstehen, die entweichen und in den Fahrgastraum gelangen können. Dort reicht meistens dann ein Funke und Ihr Auto geht in die Luft. In sehr heißen Ländern oder bei starker Sommerhitze sollten Sie demnach den Transport von Treibstoff in Metallkanistern vorziehen.

    Wo Sie Reservekanister kaufen können und wie Sie sie befüllen

    Gefüllte Kanister gibt es so natürlich nicht als solche zu kaufen. Sie können Reservekanister im Baumarkt, online oder direkt bei Ihrer Tankstelle kaufen. Bei Ihrer Tankstelle können Sie den Kanister dann auch selbst befüllen oder befüllen lassen.

    Stellen Sie dazu den Kanister in sicherem Abstand von Fahrzeugen und Personen auf dem Boden ab. Führen Sie den Einfüllstutzen der Tanksäule in die Öffnung ein und halten Sie ihn zunächst an die Innenseite des Kanisters, anstatt direkt den Rand der Kanisteröffnung zu berühren. Wenn Sie den Zapfhahn manuell bedienen, können Sie eine langsame Einfüllung ohne Überlaufen eher erreichen, als wenn Sie den Abzug der Zapfpistole arretieren.

    Mit dem Reservekanister ins Ausland und zurück

    Die Bestimmungen für den Transport von Treibstoff und seine Menge sind von Land zu Land sehr verschieden. Demnach ist es empfehlenswert, dass Sie Ihr Reserve-Benzin aus dem Kanister in den Auto-Tank füllen, wenn Sie mehrere Länder durchqueren und sich bezüglich der Richtlinien nicht sicher sind. Ansonsten müssen Sie unter Umständen mit Geldstrafen rechnen. Wenn Sie einen mehr als 20 Liter vollen Benzinkanister im Auto nach Deutschland einführen, müssen Sie beim Zoll eine Mineralölsteuer entrichten.

    Land Erlaubte Kraftstoffmenge in Kanistern Land Erlaubte Kraftstoffmenge in Kanistern
    Belgien 10 Liter Niederlande 10 Liter
    Bulgarien Mitnahme verboten Österreich 10 Liter
    Dänemark 10 Liter Polen 20 Liter
    Estland

    20 Liter

    Portugal 10 Liter
    Frankreich 10 Liter Rumänien Mitnahme verboten
    Griechenland Mitnahme verboten Schweiz 25 Liter
    Italien 10 Liter Serbien 5 Liter
    Kroatien Mitnahme verboten Slowakei 20 Liter
    Lettland 10 Liter Slowenien 10 Liter
    Liechtenstein 25 Liter Spanien 10 Liter
    Litauen 20 Liter Tschechien 10 Liter
    Luxemburg Mitnahme verboten Türkei 25 Liter
    Montenegro 5 Liter Ungarn 10 Liter
    Nordmazedonien 20 Liter    

    Aus Sicherheitsgründen dürfen Sie außerdem in folgenden Ländern keinen Reservekanister mit auf die Fähre nehmen:

    • Großbritannien
    • Irland
    • Island
    • Zypern

    Auch in diesen Ländern kann unter Umständen beim Reisen mit Fähre ein Verbot von Kraftstoffkanistern im Pkw vorliegen:

    • Dänemark
    • Finnland
    • Norwegen
    • Schweden
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    Zuletzt aktualisiert: April 2022

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