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    Neu: Fahrbericht VW Caddy – das ideale Familienauto?

    Ein Caddy ist ein Caddy – basta, Aus, Ende! Doch spätestens seit letztem Jahr ist diese Weisheit von gestern. Der Caddy basiert nun auf dem MQB evo, also dem weiterentwickelten „Modularen Quer Baukasten“ und hat sich auch optisch gewandelt. Ob der VW Caddy beim Fahren und mit seinen Talenten – also ein echter Familienheld zu sein – weiterhin überzeugen kann, klären wir im Drive Check.

    Volkswagen Caddy Design Check

    Volkswagen befindet sich – wie wohl kaum eine andere Marke – im Wandel. Die E-Mobilität hält über kurz oder lang Einzug in allen Modellen. So ist es auch kein Wunder, dass der Volkswagen Caddy optisch zur ID-Familie aufschließen will. Man sieht es auf den ersten Blick: Die schmalen Scheinwerfer – optional in LED-Technik, die halb geschlossene Front im modernen Loch-Design und der ernste Blick. Mein lieber Herr Gesangsverein – so schlecht gelaunt schaute noch kein Caddy auf sein Mitstreiter-Umfeld.

     

    Und dank des MQB kann der Caddy nun auf viele Gleichteile zurückgreifen und diese nutzen. So stammt einiges etwa vom Golf 8, wie beispielsweise die Vorderachse. Hinten bekommt man es weiterhin mit einer Starrachse zu tun, die für hohe Lasten ausgelegt ist. Doch zurück zum Design: Seitlich tat sich wenig und der Look eines Hochdachkombis ist auch nicht zu revolutionieren. Mit einer stark ansteigenden A-Säule, einem gerade verlaufenden Dach, einer Dachreling, und Schiebetüren zeigt sich deutlich: Dieses KFZ soll praktisch sein.

     

    Sehr praktisch ist es vor allem, dass der Volkswagen Caddy in der kurzen Variante auf 4,50 m in der Länge kommt und damit kompakt bleibt. Die Langversion streckt sich auf 4,85 m. In der Breite misst der Hannoveraner (hier sitzt die Nutzfahrzeug-Sparte) 1,86 m und streckt sich mit 1,82 m in der Höhe über das Durchschnittsmaß eines deutschen Mannes.

     

    Blicken wir zum Heck: Hier stechen vor allem die Rückleuchten ins Auge. Ein Design-Trick, der bereits beim Volkswagen Up! angewandt wurde: durch die dunkle Farbgebung verschmelzen sie mit der Heckscheibe. Ansonsten bleibt ein kastiges Heck. Nicht umsonst kommt der Begriff „Kastenwagen“ auch beim Caddy gut zum Tragen.

    VW Caddy Fotos

    Fahrzeuge mit Schiebetüren sind aus guten Gründen beliebt bei Familien!

    Der VW Caddy hat sich nicht nur optisch verändert, er basiert nun auf einer neuen Plattform! 

    An der Front gibt es neue Scheinwerfer und Sensoren, denn im neuen VW Caddy fahren optional zahlreiche Assistenten mit.

    Die Optik des neuen VW Caddy präsentiert sich im neuen VW-Familien-Design!

    Wahlweise ziehen auch attraktive Radsätze in die Radhäuser des VW Caddy ein!

    Das Fahrwerk präsentiert sich komfortabel abgestimmt!

    VW Caddy, große Klappe - viel dahinter!

    Der neue VW Caddy verfügt über ein neues Heckdesign und ist damit auf den ersten Blick zu erkennen.

    Volkswagen Caddy Innenraum Check

    Von außen ist der Volkswagen Caddy also eindeutig ein Kastenwagen oder Hochdachkombi. Und innen? Hier auch, aber im positivsten Sinn! Schließlich bietet der Volkswagen Caddy, egal in welcher Version, Platz in Hülle und Fülle. Die Basis, also der reine Kastenwagen, kommt mit zwei Sitzen vorne und ohne Fenster, ist sehr karg, fast schon spartanisch eingerichtet, bietet aber ein riesiges Ladeabteil. In den PKW-Varianten wird es wohnlicher: ein Multifunktionslenkrad und ein relativ schlichtes 6,5-Zoll-Radio halten Einzug. Außerdem stehen fünf Sitze bereit. Ab dem Caddy Life kommen eine Klimaanlage und ein 8,25-Zoll-Infotainment hinzu. Neben reichlich Platz in der zweiten Sitzreihe, gibt es hier auch Klapptische. Die vorn Sitzenden freuen sich über Armlehnen und Lordosenstützen. Und ab der Ausstattung Style wird es richtig luxuriös: Lederlenkrad, digitale Instrumente, Klimaautomatik – alles da.

     

    Außerdem verfügt der Volkswagen Caddy grundsätzlich über eine Vielzahl an Ablagen. Auf dem Armaturenbrett bekommen es zwei große, offene Fächer mit dem Alltags-Krimskrams zu tun. Sichtschutz bietet das Handschuhfach, während die Türtaschen mit Wasserflaschen und Warnwesten zurechtkommen. In der Mittelkonsole haben zwei Cupholder unter der Mittelarmlehne Kleingetränke im Griff.

     

    Doch der Volkswagen Caddy kann noch mehr, als ein reines Nutzfahrzeug für den Transport oder die Familie zu sein. Dank der Nutzung des MQBs können technische Schmankerl in den Hannoveraner einziehen. Zwar fährt die Basis mit analogen Instrumenten vor, optional kann aber ein 8-Zoll-Display diese Aufgabe übernehmen. Ebenfalls gegen Aufpreis gibt es ein 10,25-Zoll-Display fürs Infotainment. Was hier missfällt, ist der zentral angeordnete Slider. Dieser wird genutzt, um die Temperatur, Lautstärke oder den Zoom-Grad des Navigationssystems darzustellen. Die Handhabung gelingt selten präzise und ist fummelig. So ist das, wenn man Tasten und Knöpfe zugunsten eines schicken Designs opfert. Drücken und drehen soll man also nicht mehr, dafür aber sprechen. Und der Sprachassistent funktioniert ordentlich, wenn auch noch nicht so gut, wie das MBUX von Mercedes-Benz. Schön hingegen, dass es mit dem großen Infotainment Echtzeit-Verkehrsdaten oder interessante Spielereien, wie eine App gibt, mit der man das Fahrzeug beispielsweise fernentriegeln kann. Das sind dann wieder die positiven Seiten des neuen Infotainments bzw. der Vernetzung.

    VW Caddy

    Viel Platz in der zweiten Reihe, optional gibt es den VW Caddy auch mit sieben Sitzplätzen!

    Auch an die Konnektivität wurde gedacht, Lademöglichkeiten gibt es vorne und hinten.

    Das aufstellbare Tablett ist ideal für die Pause zwischendurch!

    Ausreichend Ablageflächen gibt es im VW Caddy vorne sowie hinten.

    Nahezu großzügig ist das Raumangebot im neuen VW Caddy.

    Der Fahrersitz lässt sich, genauso wie der Gurt, in der Höhe verstellen.

    Die VW Caddy Sitzverstellung ist intuitiv!

    Platz für Kind und Kegel, der Kofferraum ist wirklich unbeschreiblich groß und gut nutzbar!

    VW Caddy Antriebs Check

    Anders als die ID Familie, mit der der Volkswagen Caddy anbandeln möchte, gibt es ihn (noch?) nicht elektrifiziert. Wir haben uns den, wie wir meinen, sinnvollsten Antrieb geschnappt – den 2.0 TDI. Und man mag es schon fast nicht mehr sagen: Der Diesel tut gut! Mit seinen 90 kW/122 PS und 320 Nm bei 1.600 U/min gibt sich der Volkswagen Caddy dynamisch und kommt damit seiner Aufgabe, ein Lastenesel zu sein, besonders gut nach. Das manuelle 6-Gang-Getriebe lässt sich dabei leichtgängig schalten. Und so spurtet der Kastenwagen in 11,2 Sekunden auf 100 km/h und erreicht mit etwas Anlauf eine Spitzengeschwindigkeit von 187 km/h.

     

    Dabei soll sich der Volkswagen Caddy lediglich mit 4,7 Litern Diesel auf 100 km gemäß WLTP begnügen. Im Alltag ist es etwas mehr, aber der Hannoveraner ist mit 1.684 kg auch kein Leichtgewicht. Dank Twindosing, also einem doppelten Reinigungsprozess, ist der Diesel sehr sauber.

    VW Caddy

    Clever! Beleuchtung in der Heckklappe!

    Das Ladevolumen vom VW Caddy muss sich wahrlich nicht verstecken.

    Unter der Motorhaube werkelte bei unserm Testfahrzeug noch ein Diesel, demnächst kommt auch ein PHEV. Ein rein elektrisch angetriebener VW Caddy ist noch nicht geplant.

    Große Außenspiegel! Der VW Caddy lässt sich kinderleicht einparken!

    Guter Rund-um-Blick, gutes Gefühl. Der VW Caddy bleibt ein richtig gutes Familienfahrzeug!

    Volkswagen Caddy Fahreindruck Check

    Besonders im Vergleich zu Mitstreitern fiel der Volkswagen Caddy mit seinen sicheren, neutralen Fahreigenschaften auf. Er fuhr sich ohne Fehl und Tadel. Schafft das die neue Generation auch? Mehr noch: Der neue Volkswagen Caddy lenkt viel besser und dynamischer ein als der Vorgänger. Mittlerweile fährt sich der Kastenwagen präzise, fast schon sportlich. Auch der Federungskomfort ist um Universen besser geworden. Fugen und Schlaglöcher werden nun geschmeidig pariert und geschluckt, ohne jedoch sänftenartig zu wanken oder zu schwimmen. Damit steigt der Langstreckenkomfort immens.

     

    Besonders mit dem stärksten Diesel mit 122 PS stellt sich schnell ein souveränes Fahrverhalten ein. Gerade wenn man die Zuladung von 536 Kilo häufig ausnutzt und an Steigungen nicht sofort in der LKW-Kolonne platznehmen möchte. Wirklich angenehm macht das Fahren in den PKW-Varianten der gute Geräuschkomfort, sodass man entspannt an seinem Ziel ankommt.

     

    Zur Entspannung tragen auch die reichlich vorhandenen Assistenzsysteme bei. Nahezu alles, was heutzutage bekannt ist, ist auch für den Volkswagen Caddy verfügbar. Außerdem bietet der Niedersachse gegen Aufpreis den Travel Assist, der also die Spur hält und sich automatisch nach den aktuellen Tempolimits richtet. Hinzu kommt der Trailer Assist, der das Rangieren mit einem Anhänger erleichtert, sowie der Auspark-Assistent – kein schlechter Begleiter, wenn man das ausladende Heck des Volkswagen Caddy bedenkt.

    VW Caddy Preis Check

    Bei Mercedes-Benz hieß es einmal: Das Beste oder nichts. Nun ist der Volkswagen Caddy kein Mercedes, aber er ist wohl aktuell das ausgereifteste Fahrzeug im Bereich der Kastenwagen bzw. Hochdachkombis. Kein Wunder also, dass es den Volkswagen Caddy nicht zum Sparkurs gibt. Der Basis-Caddy startet bei über 26.600 Euro. Der Volkswagen Caddy als Life – den wir aufgrund des höherwertigen Infotainments und der Klimaanlage klar empfehlen – startet bei knapp 29.000 Euro. Der Caddy Style markiert die Top-Version und kostet mindestens 31.743 Euro. Aber ob diese Variante mit ihren lackierten Stoßfängern im Alltag auch Sinn macht?

     

    Der VW Caddy kann als Familienfahrzeug aber vor allem Geld und Nerven sparen, denn die Kinder, die in der zweiten Sitzreihe sitzen, erfreuen sich über Schiebetüren. Diese knallt man nicht so schnell in andere Fahrzeuge oder gegen die Wand, es sei denn der Fahrer hinterm Volant parkt seitlich zu nah an einem Pfeiler. Fahrzeuge mit Schiebetüren bieten den idealen Einstieg für die Heranwachsenden und erleichtern auch das Anschnallen der ganz kleinen Kinder.

    VW Caddy

    Ist das wirklich ein VW Caddy? Ja! Der Hochdachkombi bekommt nun PKW-Flair!

    Auch im Kofferraum findet man noch clevere Details, wie z. B. die Haken für Einkaufstüten.

    Alles findet im VW Caddy seinen Platz.

    Apple Carplay ist auch mit an Bord.

    Lichtschalter? Das war gestern! Nun gibt es Lichttaster!

    Wenigstens die Fensterheber und die Spiegelverstellung ist noch „wie früher“.

    Prima Klima, auch hier hilft modernste Technik.

    Hinterm Volant befindet sich nun auch im VW Caddy ein digitales Display.

    Zahlreiche Assistenzsysteme machen die Fahrt von A nach B sicherer!

    Wer selber nicht einparken möchte, kann auch hier die Assistenz bemühen!

    VW Caddy Zielgruppencheck und Fazit

    Ganz klar: Der Volkswagen Caddy bleibt im Straßenbild ein willkommener Alleskönner. Sowohl das Handwerk als auch Familien werden seine Tugenden – also die riesigen Platzverhältnisse und die kompakten Abmessungen – zu schätzen wissen. Nur ist der Hannoveraner kein Schnäppchen. Andererseits muss man aber festhalten, dass der Volkswagen Caddy in der neuesten Generation ein gewaltiges Stück näher an das herangerückt ist, was man als Allrounder oder Vollwert-Auto bezeichnen würde. Er ist komfortabler denn je, dynamisch und ungemein praktisch!

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    Tipp

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    Zuletzt aktualisiert: September 2021

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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