23Feb2022 Bauen + Wohnen

    Hausbau im Winter – keine Angst vor der Eiszeit!

    „Ja, ich will! Wir trauen uns.“ Für viele Menschen ist der Bau des ersten eigenen Hauses ein wichtiger Schritt im Leben. Doch dann kommt die Eiszeit! Ein Grund für die Trennung? Keine Angst – denn auch im Winter lässt sich mit einigen Tipps der Traum vom Eigenheim verwirklichen.

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    Die Entscheidung für die ersten eigenen vier Wände ist gefallen. Es beginnt eine spannende Zeit, in der viele grundlegende Fragen geklärt werden müssen: von dem Wohnort, dem Grundstück, über die Art des Hauses bis zur geeigneten Finanzierung. Und oftmals, wenn dann endlich alle wichtigen Entscheidungen getroffen sind und die Zusage der Bank vorliegt, ist es Winter. Doch auch bei kalten Temperaturen kann gebaut werden.

     

    Vorsicht beim Bauen bei Minusgraden: Frost und Feuchtigkeit drohen

    Bis fünf Grad Celsius bedarf es keiner besonderen Vorsichtsmaßnahmen beim Bauen. Sinkt die Temperatur aber unter diesen kritischen Punkt, gilt es Vorkehrungen zu treffen. Denn ungebetene Gäste kündigen sich an: Die Geschwister Frost und Feuchtigkeit. Und mit ihnen viel Ärger, wird man sie nicht schnell genug wieder los.

    Deshalb gelten die goldenen Regeln:

    • kein Erdaushub bei gefrorenem Boden und
    • ab fünf Grad Celsius unter null soll die Baustelle ruhen.

    Zu groß ist die Gefahr, dass der in der Baugrube aufgebrachte Beton nicht aushärtet und eindringende Feuchtigkeit für späteren Schimmelbefall sorgt. Da diese Temperaturen in weiten Teilen Deutschlands aber eher ungewöhnlich sind, behelfen sich viele Bauunternehmer mit der Zugabe von warmem Wasser und Frostschutzmitteln zum Beton. Fachmännisch durchgeführt ist das kein Problem. Anschließend heißt es: Abdecken und warten – bis zu sechs Wochen lang.

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    Gravierende Baumängel verhindern

    Solange der zukünftige Keller trocknet, wird beim Bau des Massivhauses gemauert und gezimmert, bis Wände, tragende Elemente, Dachstuhl und die Geschosse stehen. Für welches Mauerwerk man sich auch entscheidet, die einzelnen unverbauten Steine dürfen nicht durchnässen oder gar gefrieren.

    Denn zu feuchte Baumaterialien und kalte Temperaturen verhindern das Abbinden des Mörtels und Klebers. Dieser würde nur austrocknen, statt auszuhärten. Risse im Mauerwerk und somit gravierende Baumängel wären die Folge.

    Deshalb gilt auch hier die „bis -5°Celsius“-Regel. Steht dann erst der Dachstuhl, ist es geschafft. Es kann Richtfest gefeiert werden. Da die Dachkonstruktion in der Regel aus Holz besteht, ist es auch hier sehr wichtig, diese komplett abzudecken, bis sie vollständig durchgetrocknet ist.
     

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    Der schönste Bauabschnitt - auch im Winter

    Ist das Dach gedeckt, beginnt der schönste Teil des Hausbaus. Nach vertraulichen Informationen aber auch der Kritischste – vor allem bei den Bauherren. Und das passiert ganz unabhängig von der Außentemperatur. Denn es wird diskutiert über Fliesenbeschaffenheit und -farbe, Fußbodenbelag, Decken, Kamine und Beleuchtung. Je früher man damit anfängt, umso besser.

    Sind jetzt noch Fenster und Türen drin, ist das Haus dicht und der Winter hat keine Chance mehr. Es ist geschafft. Um aber auch in dieser Bauphase das Haus gegen eventuelle Feuchtigkeit zu schützen, eignen sich professionelle Heizlüfter und strategisch günstige Lüftungsmöglichkeiten. Und für viele andere Eventualitäten und Risiken beim Hausbau kann man sich bequem absichern.

    Also: Auch wenn das Bauen im Winter aufwändiger und durch die entsprechenden Vorkehrungen ein bisschen teurer ist, spart man Zeit. Denn was gibt es Schöneres, als nach einem langen stress- und entscheidungsreichen Winter die ersten Krokusse im Garten durch die Fenster des eigenen Hauses zu beobachten. Alles wächst zusammen. Und auf die Frage, ob Du im Winter bauen willst, gibt es nur eine Antwort: „Ja, ich will!“

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