Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat auch vor der Schwarzwild-Population in Deutschland nicht haltgemacht. Entlang der deutsch-polnischen Grenze in Sachsen und Brandenburg sowie im Grenzgebiet von Süd-Mecklenburg zum nordwestlichen Brandenburg wurden seit dem Ausbruch im September 2020 bereits über 5.000 verendetet Tiere gefunden oder erkrankte Tiere erlegt. Auch vereinzelte Hausschweine-Bestände inner- und außerhalb der genannten Gebiete waren betroffen. Wie können landwirtschaftliche Betriebe sich vor den wirtschaftlichen Folgen durch die ASP und andere Tierseuchen schützen?

Schutz vor Afrikanischer Schweinepest und anderen Tierseuchen
Schutz der Tierseuchenkassen nicht ausreichend
Der Schutz der gesetzlich vorgeschriebenen Tierseuchenkassen ist darauf beschränkt, dass sie den „gemeinen Wert“ der Tiere bei amtlich angeordneter Tötung entschädigen – nicht jedoch den Unterbrechungsschaden bei Betriebssperren oder dem Wiederaufbau eines geräumten Tierbestandes. Auch bei Unfällen der Tiere oder bei Diebstahl leisten die Tierseuchenkassen keine Entschädigung.
In der R+V-Ertragsschadenversicherung Basis sind diese Schäden abgesichert:
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Ausgleich des Ertragsausfalls bei anzeigepflichtigen Seuchen, soweit diese auf behördlich angeordnete Maßnahmen zurückzuführen sind:
z. B. Aviäre Influenza (Geflügelpest), Maul-Klauenseuche (MKS), Schweinepest, Rinder-Salmonellose, Tuberkulose der Rinder.
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Ausgleich des Ertragsausfalls bei Unfällen:
z. B. durch Ausfall der Lüftungsanlage.
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Ausgleich des Ertragsausfalles bei Milchkaskoschäden:
für die unvorhergesehene Zerstörung, Beschädigung, Verlust, Abhandenkommen oder Verderb der produzierten Milch, z. B. infolge Kontamination durch Hemmstoffe.
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Entschädigung für Mehrkosten:
z. B. für die Wiederbeschaffung von Tieren, Gesundheitsmanagement, Schutzmaßnahmen, Untersuchungskosten, Labordiagnostik, erhöhte Bestandsergänzung.
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Entschädigung für Mindererlöse:
z. B. für einen Leistungseinbruch in der Wiederaufbauphase.
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Die Afrikanische Schweinepest ist in Westeuropa angekommen. Entlang der deutsch-polnischen Grenze in Sachsen und Brandenburg um im Grenzgebiet von Süd-Mecklenburg zum nordwestlichen Brandenburg wurden seit dem Ausbruch im September 2020 bereits über 5.000 verendete Tiere gefunden oder erkrankte Tiere erlegt. Auch vereinzelte Hausschweine-Bestände inner- und außerhalb der genannten Gebiete waren betroffen.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine durch ein Virus hervorgerufene, hoch ansteckende, fieberhaft verlaufende Seuche mit hoher Sterblichkeitsrate. Sie befällt Haus- und Wildschweine. Auf den Menschen ist die ASP nicht übertragbar.

Die Ansteckende Blutarmut der Einhufer (infektiöse Anämie der Einhufer) ist eine virusbedingte Infektionskrankheit der Pferde, seltener der Esel, Maulesel und Maultiere. Sie ist eine spezifische Erkrankung des Blutes und der Blut bildenden Organe, gekennzeichnet durch Fieberanfälle (Wechselfieber) und Zerstörung der roten Blutkörperchen. Menschen sind nicht gefährdet.
> Ansteckende Blutarmut der Einhufer

Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue/BT) ist eine nicht ansteckende virusbedingte Infektionskrankheit. Infiziert werden vor allem Schafe, aber auch Rinder, Ziegen und Wildwiederkäuer. Für den Menschen gilt sie als ungefährlich. Die Übertragung erfolgt nicht von Tier zu Tier, sondern über blutsaugende Stechmücken der Gattung Culicoides.

Die Geflügelpest ist seit 1878 bekannt. Sie ist eine hochinfektiöse und von hoher Mortalität gekennzeichnete Viruserkrankung von Geflügel und anderen Vogelarten, die schnell epidemische Ausmaße annehmen und die Produktivität der Geflügelwirtschaft stark beeinträchtigen kann. Von dem Nutzgeflügel sind vor allem Hühner (Masthähnchen und Legehennen) sowie Puten betroffen:

Im Jahr 2016 gab es bundesweit mehrere Ställe, in denen das Herpesvirus ausgebrochen ist. Der bisher gravierendste Fall trat im Juli 2016 im Kreis Limburg-Weilburg auf. Auslöser der Erkrankung sind verschiedene Equine Herpesviren (EHV). In der Pferdezucht und -haltung von großer Bedeutung sind: EHV 1 und EHV 4. Beide Virustypen können massive Erkrankungen, sowohl des Atmungs- und Geschlechtsapparates, als auch des Zentralen Nervensystems hervorrufen (bis hin zum Verenden des Tieres). Betroffen sind überwiegend junge Pferde.
> Herpesviren-Infektion bei Pferden

Bei der MKS handelt es sich um eine fieberhafte Viruserkrankung, die Wiederkäuer und Schweine befällt und durch eine sehr schnelle Verbreitung innerhalb infizierter Bestände gekennzeichnet ist. Während die Erkrankungsrate innerhalb der Bestände sehr hoch ist (meist 100 Prozent), ist die Sterblichkeitsrate bei erwachsenen Tieren mit ca. 2 bis 5 Prozent vergleichsweise gering. Bei Jungtieren können die Verluste jedoch in Abhängigkeit von der Verlaufsform zwischen 50 und 70 Prozent betragen.

Die Paratuberkulose (Para-Tb), auch Johne’sche Krankheit genannt, ist als ansteckende bakterielle Erkrankung des Darmtraktes seit mehr als 100 Jahren bekannt. Infizierte Tiere zeigen lange Zeit keine Krankheitssymptome und sind nur schwer zu ermitteln. Dadurch ist es schwierig, die Krankheit zu bekämpfen. Der Erreger vermehrt sich nur im Tier, kann aber in Kot und Wasser mehr als ein Jahr überleben. Nur durch die Paratuberkulose-freie Kälberaufzucht ist es möglich, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen. Die Kälber sind im ersten Lebensjahr für eine Paratuberkulose-Ansteckung sehr anfällig.

Die Porcine Epidemic Diarrhea ist eine durch ein Virus verursachte Darmentzündung bei Schweinen. Die Erkrankung wird durch Coronaviren hervorgerufen und löst durch das Zerstören der Dünndarmzotten schlagartig Durchfälle aus. Alle Altersgruppen von Schweinen können an diesem hochansteckenden PED-Virus erkranken. Für den Menschen ist der Erreger ungefährlich.
> Porcine Epidemic Diarrhea (PED)

Die Rindertuberkulose (Rinder-Tb) ist eine ansteckende, durch Tuberkulosebakterien (Mycobacterium bovis) verursachte, chronisch verlaufende Infektionskrankheit. Sie ist auch auf andere Haustiere und auf den Menschen und umgekehrt übertragbar (Zoonose). Die Erreger der Rinder-Tb können über die Luft, durch Verfütterung erregerhaltiger Milch, über den noch nicht abgeheilten Nabel und über Hautwunden aufgenommen werden. Über den Blutkreislauf wird der Erreger in andere Organe verbreitet. Die Tuberkulose des Rindes tritt am häufigsten in Form der Lungentuberkulose auf. Besonders gefährlich ist für die Verbreitung auch die Euter- und Gebärmuttertuberkulose.

Der Rotz ist eine bakterielle Erkrankung (Erreger: Burkholderia mallei), die primär Pferde und andere Equiden (Esel, Zebras) betrifft. Sie sorgen auch als etwaiges Erregerreservoir für die weitere Verbreitung der Krankheit. In Einzelfällen ist auch eine Übertragung auf den Menschen möglich, was diese Seuche zu einer Bedrohung der öffentlichen Gesundheit erwachsen lässt. Die Erkrankung ist eine gemäß Tierseuchengesetzgebung anzeigepflichtige Tiererkrankung, die positiv diagnostizierten Pferde müssen getötet werden.

Lebensmittel können Schadstoffe enthalten, die die Gesundheit des Menschen beeinträchtigen. Diese können auf jeder Stufe von der Herstellung bis zum Verbrauch in die Lebensmittel gelangen. In der Tierproduktion spielen Futtermittel als Verursacher einer Belastung mit Schadstoffen eine wichtige Rolle.
> Kontamination durch Schadstoffe

Im September 2016 wurden in Schleswig-Holstein erstmals seit Mitte 2013 wieder Rinder positiv auf das Schmallenberg-Virus (SBV) getestet. Bei SBV handelt es sich um ein Akabane-Virus, das durch Stechfliegen übertragen wird. Während adulte Tiere nur sehr milde Krankheitssymptome aufweisen, verursacht es bei einer Infektion des Muttertieres in der frühen bis mittleren Trächtigkeit schwere Missbildungen bei Kälbern und Lämmern. Diese beim Rind relevanten Viren stellen für den Menschen kein Risiko dar.

Schweinepest: Stalltafeln zum kostenlosen Download
Zusammen mit dem Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) sowie dem Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bietet R+V Landwirten Stalltafeln zur Biosicherheit zum kostenlosen Download.
Zuletzt aktualisiert: Juni 2023
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