Mit dem Facelift der A-Klasse hat Mercedes – natürlich – auch die AMG Version überarbeitet. Der 2.0 Liter Turbo-Benziner leistet nun 381 PS und bekommt damit 21 Pferde mehr unter die Haube, dazu gibt es die geänderte Optik, die neuen Rückleuchten und optional ein Sperrdifferenzial. Darf ich vorstellen? Das ist der neue Mercedes A45 AMG!
Knaller der Woche: Der neue Mercedes A45 AMG – Fahrbericht / Test
Wunderschönes grün, oder? Unsere reizende Verena mag die Farbe nicht sonderlich, ich finde sie klasse, der fällt wenigstens auf und wer einen 381 PS Kleinwagen fährt, der will auffallen, oder?
Der Platz auf den hinteren Sitzen ist zwar etwas limitiert, aber zwei erwachsene Personen können hier durchaus auch mitfahren. Wer genau hinsieht, erkennt die roten Gurte. Sicherheit wird hier natürlich groß geschrieben, für die Kindersitze gibt es ISO-FIX Halterungen.
Das Kofferraumvolumen ist mit 341 Liter vielleicht nicht die Bestmarke, aber der direkte Mitbewerber hat einen kleineren Kofferraum. Klappt man die Rücksitze um, dann steht ein Kofferraumvolumen von 1.152 Liter zur Verfügung. Der A45 AMG wiegt übrigens 1.555 kg leer und man darf maximal 495 kg zuladen.
Die A-Klasse kann demnächst auch mit Apple CarPlay umgehen. Das hat Mercedes-Benz übrigens ganz clever gelöst, die ziehen zwar nach – haben es aber gut umgesetzt ohne ihre Ideal-Vorstellung zu verwerfen. Nein, es gibt auch weiterhin kein Touchscreen, aber die Bedienung von Apple CarPlay funktionert auch ganz gut über das Drehrad.
Android Nutzer werden in die Röhre schauen, Mercedes unterstützt derzeitig nur CarPlay und Mirror-Link.
Der stärkste Konkurrent in seiner Klasse ist und bleibt der Audi RS3 Sportback. Der muss sich nun im Auto-Quartett-Spiel bei der Leistung dem A45 AMG geschlagen geben, denn der Audi bringt „nur“ 367 PS auf den Prüfstand. Dafür verfügt dieser allerdings über einen 2,5 Liter 5-Zylinder – Hubraum statt Spoiler?
Bei Audi und VW feilt man derzeitig ja an den 2.0 Liter Motoren, die über 400, ach was sag ich, 420 PS realisieren sollen, man munkelt (nicht hier bei Mercedes), dass diese zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht so standhaft sind. Bei dem neuen Mercedes-AMG A45 Motor hat man die Leistung übrigens durch eine geänderte Nockenwelle herausgekitzelt und ich glaube, da geht noch was, das Ende der Fahnenstange ist hier noch nicht erreicht.
Den A45 kann man sich optional auch beflügeln lassen, beflügelnd ist allerdings auch die Beschleunigung. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Mercedes-AMG A 45 4Matic innerhalb von 4,2 Sekunden. Der eigene Vorgänger brauchte 0,4 Sekunden länger. Die Höchstgeschwindigkeit liegt weiterhin bei 250 km/h, es sei denn man wählt das optionale „AMG-Drivers-Package“: In dem Fall liegt im Besten Fall Tempo 270 km/h an.
6,9 Liter auf 100 Kilometer, wie immer möchte ich hier erwähnen, dass man den Wert sicherlich irgendwie schaffen kann, doch wenn man den A45 artgerecht hält, und das möchte ich empfehlen, denn sonst kommt A-Class International, dann wird man den Wert fein überbieten. Fahrspaß sollte man auch nicht mit dem Kraftstoffverbrauch aufwiegen, denn den muss man mit dem Popometer messen oder halt mit dem Grinsen im Gesicht.
Zum serienmäßigen Allradantrieb gibt es nun eine optionale Differenzialsperre für die Vorderachse, das 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe ist nun in den Gängen 3-7 kürzer übersetzt. Ich konnte 3 Runden auf dem Lausitz-Ring drehen, leider keine richtig schnellen Runden, es ist halt doof wenn vor dir einer fährt, der dich ständig ausbremst.
Am Limit bin ich also nicht gefahren, aber ich hatte meinen Spaß und nie das Gefühl, dass das Fahrzeug mich ausbremst bzw. den Fahrspaß limitiert. Die elektronischen Helfer bremsen dich im Sport bzw. im Sport+ Modus definitiv nicht aus, es sei denn du übertreibst es. Dann retten sie dir den Hintern und das ist auch genau richtig so.
Das Doppelkupplungsgetriebe macht einen perfekten Job, die Lenkung ist direkt und lässt sich fein dosieren, die Bremsen wurden an dem Tag scheinbar hart gefordert und das galt auch für die Straßenreifen. So ein Tag auf der Rennstrecke steckt halt kein Auto, bzw. kein Bauteil leicht weg, aber der A45 AMG macht dort eine gute Figur.
Das Fahrwerk lässt sich nun optional auch in der Härte verstellen. Unter uns? Ich mag inzwischen den Comfort-Modus auch ganz gerne
Der Klang? Ich komme aus dem Ruhrgebiet, ich darf den geil finden. Das Backfiren, das Rotzen, die Sportabgasanlage – HACH! Hier gibt es eine Klappe, die sich öffnet und per Tastendruck wieder schliesst, bzw. sich abhängig vom Fahrprogramm moduliert.
Der Motor hat nun zwei Jahre in Folge einen Preis bekommen, die Einstiegsdroge in die AMG Welt natürlich auch: Los geht es ab – durchatmen – 51.000 Euro.
Was bekommt man dafür? Natürlich in der A-Klasse mit dem 381 PS starken Motor eine ganze Menge Mercedes.
Pocket Rocket reloaded, hier hat Mercedes-AMG alles richtig gemacht!
Den Platz im A45 AMG habe ich mir mit Bjoern Habegger geteilt, sein Fazit fällt ähnlich positiv aus:
„Achtung: Die Nutzung von 381 Stuttgarter-PS im Golf-Segment kann zu Tränendrüsen-Reizungen in Ingolstadt und Wolfsburg führen. Fazit: Dampfdruckkessel ohne Qualm!“
Tipp
Tarif berechnenZuletzt aktualisiert: September 2015
Jens Stratmann
Automobil-Journalist
Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.
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