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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    2019 Skoda Kodiaq RS – Fahrbericht

    9:29:84 – das ist nicht etwa die IP-Adresse unseres Servers. Nein, George Orwell hat damit auch nichts zu tun. Obwohl man sagen muss, dass die Zahlenkombination ebenso verblüfft, wie das Buch „1984“ und dessen Prognose für die Zukunft. Kommen wir auf den Punkt: Es geht um den neuen Skoda Kodiaq RS. 9:28:84 ist die Rundenzeit, die das größte Skoda-SUV in den Asphalt der Nürburgring Nordschleife gestanzt hat – Hut ab! Vor allem wenn man bedenkt, dass unter der Haube des Tschechen ein dicker Diesel sitzt. Na ja, so dick nun auch wieder nicht: Der 2.0 TDI Biturbo ist und bleibt ein Vierzylinder, aber dazu später mehr.

    2019 Skoda Kodiaq RS Fahrbericht

    Skoda Kodiaq RS Design Check

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    Im Grunde genommen ist der Skoda Kodiaq RS einfach das Topmodell der Baureihe und fährt alle Mikro- und Makroverbesserungen des Modelljahrs 2019 auf. Aber allein beim Anblick des SUV in der Farbe „Race Blue“ sieht man ihm an, dass er nicht IRGENDEIN SUV sein will. Der Farbton ist bereits vom Skoda Octavia RS bekannt und macht sowohl an ihm, wie auch an seinem gewichtigen Bruder eine gute Figur. Die Sportlichkeit? Sofort zu erkennen.

    Wobei man schon genau hinsehen muss, um den Skoda Kodiaq RS vom Skoda Kodiaq Sportline zu unterscheiden. Da wäre etwa der untere Teil der Frontschürze, der ein Gleichteil mit dem Sportline ist. Genauso verhält es sich mit den Seitenschwellern oder den schwarzen Elementen, wie der Dachreling, der Fensterumrandung oder den Außenspiegeln. Wirklich neu sind hingegen die serienmäßigen 20-Zoll-Felgen. Eindeutiges RS-Kennzeichen ist der durchgehende Reflektor am Heck, den man ebenfalls vom Octavia RS kennt. Hinzu kommt ein großer Auspuff. Und noch etwas hat nur der Skoda Kodiaq RS: Eine große Bremse im 17-Zoll-Format. Die tut dem großen SUV gut, schließlich wiegt es rund zwei Tonnen und hat zum Verdienst der Rekordfahrt auf der Nordschleife beigetragen. Ganz recht: Rekord! Der Skoda Kodiaq RS hat sich die Zeit für siebensitzige SUV gesichert. Eine Kleinigkeit ist noch aufgefallen: Das neue RS Logo. Es kommt nun ohne einen grünen Strich aus und behält nur noch einen roten. Das würde sich auch mit dem Race Blue beißen.

    Skoda Kodiaq RS Innenraum Check

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    Ahnlich zum Exterieur wurde der Innenraum zwar nicht auf links gedreht, aber kräftig auf Sportstudio getrimmt. Besonderes Highlight sind die Sportsitze mit integrierten Kopfstützen und RS-Logo. Sie sind im Skoda Kodiaq RS mit einem hübschen Leder-Alcantara-Bezug versehen, dessen Rauten-Steppung richtig edel wirkt. Die Seitenwangen sind mit Leder im Carbonlook bezogen. Insgesamt kann man dem Gestühl attestieren, dass es reichlich Halt bei gleichzeitig hohem Komfort bietet. Nicht neu, aber erwähnenswert sind die digitalen Instrumente. Im RS verfügt das Setup zudem über einen Sportmodus mit mittigem Drehzahlmesser. Der bei 4.500 U/min einsetzende rote Bereich kündet vom Diesel.

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    Daneben machen die Zierleisten in Carbon-Look – kein Echtkarbon –einen sportlichen Eindruck, wirken aber etwas überzogen. Das passt zum Fahrzeug-Charakter: Ein 2.0 Liter Diesel ist kein Rennwagen, auch wenn er einen Rekord auf der Nordschleife hält, ein SUV erst recht nicht. Und so ist der Skoda Kodiaq RS ein guter, dynamischer Alltagsbegleiter – ohne Zweifel. Dafür spricht etwa, dass es reichlich Platz und eine angenehme Qualität gibt. Obendrein macht die einfache Bedienung den Tschechen zum Allrounder. Auf Wunsch steht sogar Platz für bis zu sieben Personen bereit, wobei die beiden ausklappbaren Sitze im Kofferraum eher für große Persönlichkeiten, als für ausgewachsene Personen gelten. Reihe zwei hingegen bietet neben Platz auch die Möglichkeit über einen USB-Port oder eine 12V-Steckdose mobile Geräte zu laden. Und noch etwas macht den Skoda Kodiaq RS zum echten Allrounder: Der Kofferraum. 270 Liter bis 720 Liter Basisvolumen sind ein echtes Wort!

     

    Skoda Kodiaq RS Motoren Check

    2019 Skoda Kodiaq RS Motor

    Nun, der Motor des Skoda Kodiaq RS ist kein Neuling. Nein, der 2.0 Liter Vierzylinder ist bereits aus dem Volkswagen Tiguan und Passat bekannt. Und der Diesel macht hier eine richtig gute Figur. Zur Vorstellung des Passat wollte man mit dem Biturbo sogar die Lücke eines Sechszylinder-Diesels füllen. Und die Leistung passt: 176 kW/240 PS und bärige 500 Nm bei 1.750 U/min klingen nach Sechsender. Klingt so, ist es aber nicht. Dennoch schiebt das Aggregat auch den fast zwei Tonnen schweren Skoda Kodiaq RS durchvoll nach vorn. In exakt sieben Sekunden geht es auf 100 km/h, Schluss ist bei 220 Sachen. Die Drehzahl liegt dann bei rund 3.500 U/min – da ginge also wohl noch was. Lässt man es hingegen ruhig angehen und das serienmäßige Siebengang-DSG seine Arbeit verrichten, soll ein Verbrauch von 6,0 Litern auf 100 km möglich sein.

    Interessant ist beim RS der Soundgenerator namens „Dynamik Sound Boost“. Jener stellt eine Art Lautsprecher dar, der in Auspuffnähe sitzt. Er übertönt das Diesel-Nageln, ohne zu stören. Und er klingt gar nicht so künstlich, wie man es befürchtet hätte. Da haben die Skoda-Sound-Designer ganze Arbeit geleistet.

    Skoda Kodiaq RS Fahreindruck

    2019 Skoda Kodiaq RS Test

    Progressivlenkung und adaptives Fahrwerk, man macht sich das Fahrgefühl halt so wie man es am liebsten hätte. Hier gibt es nichts zu meckern. Das 7-Gang DSG leistete sich keine Schaltfehler und reagierte sogar auf schnelle Entscheidungsänderungen vom Fahrer souverän. Der Skoda Kodiaq ist ein gutes SUV, mit dem RS Badge wird es noch besser.

    Skoda Kodiaq RS Preis Check

    2019 Skoda Kodiaq RS R+V Drive Check

    Kommen wir zu einem Punkt, der schmerzt – das liebe Geld. Der Skoda Kodiaq RS ist kein Sonderangebot, zumindest auf den ersten Blick. Zur runden Summe von 50.000 fehlen ganze 10 Euro. Da muss man durchaus schlucken. Dennoch haben die Tschechen hohe Verkaufserwartungen. So soll der Kodiaq RS, ähnlich wie der Octavia als RS, reichlich Kunden finden.

    Wenn man aber recht überlegt: 50.000 Euro für ein – zugegebenermaßen – ausgewachsenes Kompakt-SUV? Tatsächlich nicht wenig. Betrachtet man den Tschechen aber als Konkurrenten von BMW X3, Mercedes-Benz GLC, Audi Q5 und Konsorten, passt die Preisgestaltung wieder. Schließlich braucht sich der Tscheche nicht zu verstecken – weder innen noch außen. Zudem ist die Ausstattung nicht nur üppig, sondern nahezu ausschweifend: 20-Zoll-Felgen, DCC-Fahrwerk, Progressivlenkung, Sportsitze mit aufsehenerregender Steppung und, und, und. Eigentlich müsste man nur die Option des großen Infotainments „Columbus“ wählen.

    Skoda Kodiaq RS Zielgruppencheck und Fazit

    Wem der „normale“ Kodiaq bislang zu schwach auf der Brust war, der könnte hier einen treuen, zügigen Begleiter für alle Lebenslagen finden. Geräumig, stark, gut aussehend und dazu auch noch sparsam. Und seinen Kollegen vom Kochkurs kann man auch noch stolz erzählen, dass der Skoda Kodiaq RS einen neuen Rundenrekord auf der Nordschleife hingelegt hat. Dass der Alfa Romeo Stelvio QV viel schneller war, aber in der Kategorie der fünfsitzigen, der Kodiaq RS hingegen in der der siebensitzigen SUV antrat, muss ja niemand wissen.

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    Tipp

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    Zuletzt aktualisiert: März 2019

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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