Nach polizeilicher Kriminalstatistik wurden deutsche Unternehmen 2021 rund 51.260 Mal Opfer von Straftaten. So ist ein Schaden von 2,4 Mio. Euro entstanden. Für manche Firmen bedeutet dies das wirtschaftliche Aus, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Welche Formen von Wirtschaftskriminalität gibt es und wie können Sie Ihr Unternehmen schützen?
Wirtschaftskriminalität: Wie Unternehmen sich schützen können
Mit immer neuen Tricks versuchen kriminelle Dritte, sich an Unternehmen aller Größenordnung zu bereichern. Zum Beispiel nehmen sie falsche Identitäten an und bringen Verantwortliche im Unternehmen dazu, hohe Zahlungen zu leisten. Die Gelder landen dann auf dem Konto der Täter. Doch es gibt auch Straftaten von eigenen Mitarbeitern, beispielsweise Diebstahl oder Veruntreuung von Geldern, die Unternehmen großen Schaden zufügen können.
Jedes dritte Unternehmen in Deutschland (34 Prozent) war in den Jahren 2022 und 2023 von Wirtschaftskriminalität betroffen. Dabei ging es vor allem um:
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Betrug und Untreue (36 Prozent)
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Diebstahl und Unterschlagung (39 Prozent)
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Datendiebstahl und Datenmissbrauch (38 Prozent)
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Datenschutzverstöße (27 Prozent)
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Geldwäsche (10 Prozent)
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Verletzung von Schutz- und Urheberrechten (12 Prozent)
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Korruption (7 Prozent)
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Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen (14 Prozent)
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Kartellrechtsverstöße (3 Prozent)
Geldwäschedelikte wurden in fast allen Fällen von externen Tätern verübt (97 Prozent). Interne Täter sind es oft beim Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen (72 Prozent) wie auch bei Diebstahl und Unterschlagung (71 Prozent.)
Beispiel: Unterschlagung, Diebstahl, Betrug
Beispiel: Korruption, Bestechung, Untreue
Immer wieder bewegen Kriminelle Angestellte durch falsche Identitäten zu hohen Überweisungen. Bekannt geworden ist diese Betrugsmasche als Fake President oder CEO Fraud.
Vertrauensmissbrauch durch falsche Identitäten
Ein Krimineller gibt sich per E-Mail als Vorstand (CEO) des betroffenen Unternehmens aus und fordert eine hohe Auszahlung an – vertraulich selbstverständlich.
In anderen Fällen bittet ein vermeintlicher Geschäftspartner um die Zahlung auf ein Konto – doch Konto und Identität sind gefälscht, die Daten wurden vorher gehackt. Das Unternehmen verliert das überwiesene Geld und schuldet dem echten Geschäftspartner weiterhin den Betrag (Payment Diversion).
Fehlende oder mangelhafte Kontrollen, mangelndes Unrechtsbewusstsein sowie Unachtsamkeit beziehungsweise Nachlässigkeit sind die Hauptursachen dafür, warum Wirtschaftskriminalität erfolgreich ist.
Es ist also wichtig, im Unternehmen Prozesse zur Kontrolle einzurichten, Richtlinien festzulegen und die Mitarbeiter im Umgang mit Daten zu sensibilisieren.
Zuletzt aktualisiert: Juli 2019
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