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    Unternehmer

    Wirtschafts­kriminalität: Wie Unternehmen sich schützen können

    Nach polizeilicher Kriminalstatistik wurden deutsche Unternehmen 2021 rund 51.260 Mal Opfer von Straftaten. So ist ein Schaden von 2,4 Mio. Euro entstanden. Für manche Firmen bedeutet dies das wirtschaftliche Aus, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Welche Formen von Wirtschaftskriminalität gibt es und wie können Sie Ihr Unternehmen schützen?

    Wirtschaftskriminalität kann jedes Unternehmen treffen

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    Mit immer neuen Tricks versuchen kriminelle Dritte, sich an Unternehmen aller Größenordnung zu bereichern. Zum Beispiel nehmen sie falsche Identitäten an und bringen Verantwortliche im Unternehmen  dazu, hohe Zahlungen zu leisten. Die Gelder landen dann auf dem Konto der Täter. Doch es gibt auch Straftaten von eigenen Mitarbeitern, beispielsweise Diebstahl oder Veruntreuung von Geldern, die Unternehmen großen Schaden zufügen können.

    Woher kommen die Täter bei Wirtschafts­kriminalität?

    Rund die Hälfte der Straftaten wird von Personen aus dem eigenen Unternehmen begangen. Dabei handelte es sich im Jahr 2023 in 6,5 Prozent um eine Person aus dem Top-Management. 47 Prozent waren externe Täter. Bei 12 Prozent handelte es sich um intern und extern gleichermaßen hauptverantwortliche und mitverantwortliche Personen. Im Geschäftsverkehr wird der Anteil der Betrugsfälle von Geschäftspartnern und Dritten immer größer.

     

    Studie Wirtschaftskriminalität 2023 ►

    Die häufigsten Delikte von Wirtschaftskriminellen

    Jedes dritte Unternehmen in Deutschland (34 Prozent) war in den Jahren 2022 und 2023 von Wirtschaftskriminalität betroffen. Dabei ging es vor allem um:

     

    • Betrug und Untreue (36 Prozent)

    • Diebstahl und Unterschlagung (39 Prozent)

    • Datendiebstahl und Datenmissbrauch (38 Prozent)

    • Datenschutzverstöße (27 Prozent)

    • Geldwäsche (10 Prozent)

    • Verletzung von Schutz- und Urheberrechten (12 Prozent)

    • Korruption (7 Prozent)

    • Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen (14 Prozent)

    • Kartellrechtsverstöße (3 Prozent)

    Geldwäschedelikte wurden in fast allen Fällen von externen Tätern verübt (97 Prozent). Interne Täter sind es oft beim Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen (72 Prozent) wie auch bei Diebstahl und Unterschlagung (71 Prozent.)

     

    Wirtschaftskriminalität kann überall vorkommen

    Schützen Sie Ihr Unternehmen vor den Folgen krimineller Straftaten

    Der Geschäftsverkehr in Ihrem Unternehmen basiert auf Vertrauen. Wenn dieses Vertrauen in betrügerischer Absicht missbraucht wird, kann das in Ihrem Betrieb zu existenziellen Schäden führen. Die R+V Vertrauensschadenversicherung schützt vor den Folgen krimineller Straftaten im Geschäftsverkehr Ihres Unternehmens.

     

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    Wirtschafts­kriminalität durch die eigenen Mitarbeiter

    Nicht selten sind es die eigenen Mitarbeiter, die das Vertrauen ihres Arbeitgebers missbrauchen. Manche tun dies ganz bewusst mit dem Ziel, sich selbst zu bereichern. Andere wollen einen Vorteil für das Unternehmen erzielen. Und wieder andere sind gutgläubig und geben Firmeninterna weiter oder lassen sich zu ungeprüften Zahlungen verleiten.

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    Beispiel: Unterschlagung, Diebstahl, Betrug

    • Mitarbeiter entwenden Baustoffe aus dem Betrieb und verkaufen sie auf eigene Rechnung.
    • Ein Angestellter begeht über Jahre Provisionsbetrug, indem er Quittungen fälscht.
    • Eine Aushilfe im Einzelhandel täuscht Retouren und Gutschriften vor und nimmt sich die entsprechenden Beträge aus der Kasse.

    In allen Fällen entsteht dem Unternehmen ein finanzieller Schaden.

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    Beispiel: Korruption, Bestechung, Untreue

    Ein Manager eines mittelständischen Unternehmens steht unter dem Druck, immer bessere Ergebnisse zu erzielen. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage will er dem Geschäftserfolg nachhelfen und bietet anderen Geld, um seinem Unternehmen Aufträge zu sichern. Doch am Ende fügt er damit dem Unternehmen Schaden zu. Denn bei Bekanntwerden derartiger Verstöße drohen hohe Strafen – und das Unternehmen verliert seinen guten Ruf und mögliche Auftraggeber.

    Wirtschaftskriminalität durch Dritte: Beispiele

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    Immer wieder bewegen Kriminelle Angestellte durch falsche Identitäten zu hohen Überweisungen. Bekannt geworden ist diese Betrugsmasche als Fake President oder CEO Fraud.

     

    Vertrauensmissbrauch durch falsche Identitäten

    Ein Krimineller gibt sich per E-Mail als Vorstand (CEO) des betroffenen Unternehmens aus und fordert eine hohe Auszahlung an – vertraulich selbstverständlich.

    In anderen Fällen bittet ein vermeintlicher Geschäftspartner um die Zahlung auf ein Konto – doch Konto und Identität sind gefälscht, die Daten wurden vorher gehackt. Das Unternehmen verliert das überwiesene Geld und schuldet dem echten Geschäftspartner weiterhin den Betrag (Payment Diversion).

    Wirtschafts­kriminalität und die Folgen

    Der Schaden für ein Unternehmen ist oft weit höher als der zunächst eingetretene finanzielle Verlust. Beispielsweise werden Vertragsstrafen fällig, weil das Unternehmen seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Oder es kommt zu Betriebsunterbrechungen, wenn wichtige Mitarbeiter ausfallen – sei es nach einem tätlichen Angriff oder durch die entstandene psychische Belastung.

    Die R+V Vertrauensschadenversicherung schützt Ihr Unternehmen vor den Folgen von Wirtschaftskriminalität. Dazu zählen auch Vermögensschäden durch den Ausfall

    von Mitarbeitern nach einer Straftat. Außerdem bietet die R+V in Zusammenarbeit mit der HumanProtect Consulting (HPC) psychologische Beratung, damit Ihre Mitarbeiter nach einem traumatischen Erlebnis sofort gut betreut werden.

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    Wirtschaftskriminalität durch Geschäftspartner, Subunternehmer oder Kunden

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    Beispiel 3: Schäden durch Subunternehmer

    Eine komplette Lkw-Ladung stehlen Diebe heutzutage nicht mehr nur vom Rastplatz, sondern holen die Waren auch direkt beim Auftraggeber ab. Beim Delikt Phantomfrachtführer beispielsweise geben sich Kriminelle in Online-Frachtbörsen als Transportunternehmen aus und ergattern so einen Transportauftrag. Häufig wird der Auftrag noch an Sub- und Subsub-Frachtführer weitergereicht, die Geschäftspartner kennen sich oft nicht. Die Ware geht dann an einen Unbekannten. Neben dem direkten Schaden entstehen hohe Folgeschäden: Der Absender muss die Ware neu liefern. Und beim Empfänger kommt es möglicherweise zu einer Produktionsunterbrechung, da Bauteile fehlen.

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    Beispiel 2: Neue Geschäftspartner

    Angebliche neue Geschäftspartner winken mit einem lukrativen Auftrag. Um sich als vertrauenswürdiger Kunde auszuweisen, kopieren die Betrüger komplette Firmen-Websites echter Unternehmen. Über diese falsche Domain bahnen sie eine Geschäftsverbindung an und ordern Waren. Oft ist der Auftrag so attraktiv, dass die angefragten Unternehmen auf Vorauskasse oder andere Sicherheiten verzichten – und liefern. Auf die Zahlung der Rechnung warten sie dann vergeblich.

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    Beispiel 1: Falsche Investoren

    Immer wieder kommt es zum Vorauszahlungsbetrug, auch bekannt als Rip-Deal. Ein Investor stellt zum Beispiel eine sehr hohe Summe in Aussicht, die er in ein Unternehmen investieren möchte. Dafür verlangt er einen Bargeldbetrag als Sicherheit oder er schlägt ein Devisentauschgeschäft vor. Der angebliche Investor erhält das Bargeld und übergibt im Gegenzug die besprochene Summe. Doch diese erweist sich am Ende als Falschgeld oder Papierschnipsel, nur die oberen Scheine waren echt. Besser ist es also, wachsam zu sein und den „Geldgeber“ und dessen Firma genau zu überprüfen. Vorsicht ist bei Abwicklung im Ausland, Devisenumtausch oder außergewöhnlich hohen Gewinnen geboten.

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    Problem: Nicht ausreichende Sicherheitsmaßnahmen

    Wenn es darum geht, der eigenen Firma neue Aufträge zu sichern, vernachlässigen Unternehmer mitunter wichtige Sicherheitsmaßnahmen. Doch das öffnet Kriminellen Tür und Tor.

    Hilfe für die Opfer von Wirtschafts­kriminalität und Straftaten

    Eine Buchhalterin ist unfreiwillig zur Handlangerin geworden, weil sie Zahlungen auf ein gefälschtes Konto geleistet hat. Ein Mitarbeiter an der Kasse wird tätlich angegriffen und leidet seitdem unter Angstzuständen.

    Opfer von Straftaten brauchen oft psychologische Hilfe, um in Beruf und Alltag wieder zurechtzukommen – und das so schnell wie möglich.

    Im Rahmen der R+V Vertrauensschadenversicherung bietet die R+V in Zusammenarbeit mit der HumanProtect Consulting (HPC) diese Beratung. Das ist nur eine von vielen Leistungen, die Unternehmen vor den Folgen krimineller Straftaten schützen. Lassen Sie sich beraten.

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    Wie können sich Unternehmen vor Wirtschaftskriminalität schützen?

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    Fehlende oder mangelhafte Kontrollen, mangelndes Unrechtsbewusstsein sowie Unachtsamkeit beziehungsweise Nachlässigkeit sind die Hauptursachen dafür, warum Wirtschaftskriminalität erfolgreich ist.

    Es ist also wichtig, im Unternehmen Prozesse zur Kontrolle einzurichten, Richtlinien festzulegen und die Mitarbeiter im Umgang mit Daten zu sensibilisieren.

    Mehr zum Thema Wirtschafts­kriminalität

    Die polizeiliche Kriminalstatistik des BMI gibt einen guten Überblick über die Kriminalität in Deutschland.

    Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 ►

     

    Der ASW (Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e.V.) Bundesverband befasst sich mit sämtlichen Bedrohungen für Unternehmen.

    ASW Bundesverband: Alles, was geschützt werden muss ►

    Die Initiative Wirtschaftsschutz als Informationsplattform von vier Sicherheitsbehörden bietet Informationen rund um den Wirtschaftsschutz.

    Spionage und Sabotage - Risiken für ihr Unternehmen ►

     

    Wie Sie Ihr Unternehmen vor Cyberrisiken bewahren, lesen Sie im Ratgeberartikel.

    Tatort Internet: Wie Unternehmen sich vor Cyberangriffen schützen können ►

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    Zuletzt aktualisiert: Juli 2019

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