Wer den Sprung in die Selbstständigkeit wagt, steht vor vielen Herausforderungen – eine der größten ist die Finanzierung. Für Existenzgründer gibt es verschiedene staatliche Maßnahmen der Förderung, etwa in Form von Zuschüssen oder Krediten. Auch private Investoren bieten Programme zur Existenzgründungs-Förderung, die wichtigsten Förderprogramme stellen wir vor.
Existenzgründer-Förderung: Ein guter Start für Ihr Unternehmen
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Der Existenzgründer ist arbeitslos.
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Zum Zeitpunkt der Aufnahme der Selbstständigkeit hat er noch mindestens 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld – und zwar auf Arbeitslosengeld I (ALG I). Ein Anspruch auf Arbeitslosengeld II berechtigt lediglich zu einem Antrag auf Einstiegsgeld, das wir in diesem Artikel ebenfalls vorstellen.
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Die selbstständige Tätigkeit muss wöchentlich mindestens 15 Stunden in Anspruch nehmen.
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Der Existenzgründer muss der Arbeitsagentur ein tragfähiges Konzept vorlegen.
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Die Existenzgründung muss erfolgversprechender sein als eine Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt.
Den Gründungzuschuss muss der künftige Jungunternehmer beantragen, bevor er seine selbstständige Tätigkeit beginnt. Sonst kann die Existenzgründung nicht von der Arbeitsagentur gefördert werden.
Bei der Existenzgründer-Förderung gilt: Der Gründungszuschuss wird maximal 15 Monate lang gezahlt. Dabei erhält der Gründer sechs Monate lang einen monatlichen Zuschuss in Höhe des zuletzt bezogenen Arbeitslosengelds sowie 300 Euro zur sozialen Absicherung. Kann er anschließend „eine intensive Geschäftstätigkeit und hauptberufliche unternehmerische Aktivitäten“ nachweisen, erhält er weitere neun Monate 300 Euro zur sozialen Absicherung.
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Der Grundbetrag des Einstiegsgelds beträgt maximal 50 Prozent des Regelbedarfs.
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Für jedes weitere Mitglied der „Bedarfsgemeinschaft“, also der Familienmitglieder und Lebenspartner im Haushalt, gibt es zusätzlich jeweils einen Ergänzungsbeitrag von 10 Prozent des Regelbedarfs.
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Ein Ergänzungsbetrag von 20 Prozent wird gezahlt, wenn der Existenzgründer zuvor mindestens zwei Jahre arbeitslos war.
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Den Ergänzungsbetrag von 20 Prozent gibt es ebenfalls, wenn der Antragsteller zuvor mindestens sechs Monate arbeitslos und aufgrund besonderer Umstände nicht vermittelbar war.
Mit der Entwicklung einer Geschäftsidee und der Erstellung des Businessplans betreten die meisten Existenzgründer Neuland. Gerade bei Fragen zur Finanzierung und zu geeigneten Existenzgründer-Förderungen ist eine professionelle Beratung oft unentbehrlich. Der Gründungscoach bereitet auch auf Gespräche mit der Arbeitsagentur, Banken oder anderen Institutionen vor. Zuschüsse zu einer Gründungsberatung gibt es über die Bundesländer. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gibt einen Überblick über die Förderung von Existenzgründungsberatungen.
EXIST-Gründerstipendium: Existenzgründer-Förderung an der Hochschule
Mikromezzaninfonds Deutschland: Existenzgründer-Förderung besonderer Zielgruppen
KfW: Günstige Kredite für Existenzgründer und Jungunternehmer
INVEST: Zuschüsse für Investoren
Förderdatenbank des Bundes: Umfassend recherchieren
Es gibt noch zahlreiche weitere Möglichkeiten der Existenzgründer-Förderung – zum Beispiel regional in den Bundesländern oder für bestimmte Zielgruppen. In der Förderdatenbank des Bundes lassen sich die Programme komfortabel anhand von Kriterien wie Fördergebiet, Förderberechtigung oder Art der Förderung finden.
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Gründungszuschuss: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) informiert über Zuschüsse für Arbeitslose, die eine selbstständige Tätigkeit aufnehmen möchten.
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Einstiegsgeld (ESG): Informationen der BA über die Förderung für Bezieher von Arbeitslosengeld II, die eine selbstständige Tätigkeit aufnehmen wollen
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EXIST-Gründerstipendium: Webseite des Förderprogramms vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), inklusive Download der Bewerbungsunterlagen
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ERP-Gründerkredit – StartGeld: Die KfW informiert über den Förderkredit für Existenzgründer und Jungunternehmer aus Fördermitteln des European Recovery Program (ERP).
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Mikromezzaninfonds Deutschland: Website des Fonds für Klein- und Jungunternehmen, inklusive Kontaktdaten für den Antrag
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INVEST – Zuschuss für Wagniskapital: Das BMWi stellt das Förderprogramm für Start-ups und Investoren vor.
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Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND): Der unter anderem vom BMWi geförderte Verein versteht sich als Dachverband der deutschen Business Angels und ihrer Netzwerke und unterstützt Start-ups bei der Kontaktaufnahme.
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Förderdatenbank des Bundes: Die Datenbank hilft beim schnellen Recherchieren der passenden Programme.
Zuletzt aktualisiert: Februar 2017
R+V-Team
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