Top-Themen & Grafiken

    Von wegen Generationenkonflikt: - Jüngere und Ältere sind sich (fast) einig bei Zukunftsthemen. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Zukunft gemeinsam gestalten“.

    Top 3 der Zukunftsthemen für Generation Z und Babyboomer

    Der von vielen Zeitgenossen und Aktivisten beklagte Generationenkonflikt existiert nicht. Bei den wichtigsten gesellschaftlichen Zukunftsthemen setzen beide Generationen die gleichen Prioritäten: Die Absicherung der Altersvorsorge und die Sicherung des Gesundheitssystems. Erst an dritter Stelle folgt die Bekämpfung des Klimawandels.

    Nachhaltigkeit im Alltag

    In der R+V-Generationenbefragung 2022 wurden die Befragten gebeten, verschiedene Möglichkeiten für nachhaltiges Verhalten im Alltag zu beurteilen. Bei den Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen und den älteren Personen sind dabei die Top 4 Verhaltensweisen gleich, wobei die Älteren den Jüngeren sogar den Rang ablaufen. Beide Generationen zeigen hohe Bereitschaft, im Alltag nachhaltiger zu leben: 81 Prozent aller Babyboomer und 62 Prozent der Generation Z wollen weniger Lebensmittel verschwenden; eine vergleichbar hohe Bereitschaft gibt es für sparsamen Wasser- und Energieverbrauch oder bei der Müllvermeidung.

    Autofahren ist Generationenfrage

    Beim Thema Mobilität werden Differenzen sichtbar: Während annähernd die Hälfte der Älteren bereit sind, auf Flugreisen zu verzichten, sind dies bei den Jüngeren gerade Mal ein gutes Drittel. Dagegen sind nur 31 Prozent der Babyboomer bereit, fürs Klima auch einmal das Auto stehen zu lassen – gegenüber 44 Prozent in der Generation Z.
    Dies kann zum Teil durch die bessere Körperfitness der jungen Menschen erklärt werden, zum Teil durch die Einkommensunterschiede. Viele Junge können sich ein Auto schlichtweg nicht leisten. Etwas nachhaltiger unterwegs sind 31 Prozent der Jüngeren zudem beim Second-Hand-Kauf gegenüber 18 Prozent bei den Babyboomern. Ablehhnung gibt es bei den beiden Generationen beim Verzicht auf Fleisch: 34 Prozent der Generation Z und 23 Prozent der Babyboomer.

    Zukunftszuversicht schwindet

    Die Studie liefert in der Ära der Zeitenwende tiefe Einblicke in die Befindlichkeiten beider Generationen. Eindeutig ist der Verlust der Zukunftszuversicht. So sehen mehr als zwei Drittel der jungen Leute die Zukunft der Gesellschaft eher düster, bei den Babyboomern sind es 63 Prozent. Für die Prognos-Analysten ist dies auch angesichts der Zahlenreihen der renommierten Shell-Studien ein Negativrekord. Noch im Jahr 2019 lag die Hoffnung auf eine bessere Zukunft unter den Jugendlichen bei mehr als 50 Prozent.

    Konservative Grundhaltung bei beiden Generationen

    In der R+V-Generationenbefragung 2022 wurden die Teilnehmenden zu einer Vielzahl an Dingen befragt, die für sie persönlich wichtig sind. Die „Dinge“ stehen stellvertretend für eine Auswahl an sozialen, leistungsbezogenen und Selbstbestimmungs-Werten. Über die Altersgrenzen hinweg zeigt die Prognos-Studie darin eine konservative Grundhaltung: ein Partner, dem man vertrauen kann, ist Priorität eins; Freunde/Familie – Priorität zwei. Neun der zehn Topwerte sind über die Gruppen bemerkenswert identisch. Der intergenerationale Unterschied beträgt nur wenige Prozentpunkte, lediglich die Reihenfolge unterscheidet sich.

    Technischer Fortschritt als zentrale Wachstumsquelle

    Bemerkenswert einig sind sich die beiden Altersgruppen auch darin, welches der abgefragten Themen sie am unwichtigsten erachten: Wirtschaftswachstum. Ein erstaunlicher Befund im Land des Wirtschaftswunders finden die Prognos-Experten. Lediglich 13 Prozent der Generation Z finden dies besonders wichtig – gegenüber 16 Prozent in der Generation Babyboomer. Ein Befund, an dem auch eine Betrachtung nach anderen Merkmalen, wie dem Geschlecht, dem Bildungsstand oder dem Wohnumfeld (Stadt vs. Land) nichts ändert.

    19 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen glauben daran, dass die Umwelt- und Klimaprobleme durch Errungenschaften in Technik und Wissenschaft gelöst werden können. Die  Generation Babyboomer ist hier mit nur acht  Prozent deutlich pessimistischer und zurückhaltender. An dieser Stelle zeigen sich die deutlichsten Unterschiede zwischen den Generationen. Umgekehrt bedeutet dies, dass die Generationen eine große Überzeugung eint, die Probleme können nur gelöst werden, wenn wir unsere Lebensweise verändern.

    Altersvorsorge wichtigstes Zukunftsthema

    Über 70 Prozent der Babyboomer und mehr als jeder und jede Zweite der Generation Z nennen Altersvorsorge als wichtigstes Zukunftsthema. Die Generationenbefragung offenbart hier deutliche Unterschiede zwischen den Befragten der Generation Z und den Babyboomern. Für Letztere ist das Thema Ruhestand dringlicher und die (finanziellen) Möglichkeiten sind besser. So verfügen die Babyboomer häufiger über eine Lebensversicherung, einen Riester-Vertrag oder eine Betriebsrentenanwartschaft. Die jungen – vielfach noch nicht erwerbstätigen – Befragten können mit derlei Optionen erwartungsgemäß nur wenig anfangen. Entsprechend geben 43 Prozent an, sich später um das Thema kümmern zu wollen. Auf die eigenen Kinder will sich aus individueller  Perspektive betrachtet niemand so recht verlassen, obgleich die gesellschaftliche Debatte zur Rente genau in diese Richtung dreht. Denn bislang macht die Politik keine ausreichenden Vorschläge, um die gesetzliche Rentenversicherung nachhaltig und generationengerecht aufzustellen.

    Gesundheitsbewusstes Verhalten liegt im Trend

    Die beiden Altersgruppen der R+V Generationenbefragung 2022 sehen Gesundheit als hohes Gut an. 76 Prozent der Generation Z und 78 Prozent der Babyboomer geben an, dass ihnen gesundheitsbewusst leben sehr wichtig ist. Damit gehört Gesundheitsbewusstsein zu den Top 10 der Dinge, die im Leben der Generationen besonders wichtig sind.