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    Bewerbungs­anschreiben: Die Kür in der Bewerbung

    Das Bewerbungsanschreiben ist die Visitenkarte, die der Bewerber beim Unternehmen abgibt. Der erste Eindruck des Bewerbers bei potenziellen Arbeitgebern zählt. Wenn das Anschreiben nicht gelingt, ist die Bewerbung kaum noch zu retten.

    A und O der Bewerbung: Anschreiben individuell formulieren

    Im Bewerbungsanschreiben hat der Bewerber die Chance, einen Bezug zwischen dem angestrebten Job und der eigenen Person herzustellen. Einer der häufigsten Fehler in einer Bewerbung ist: Anschreiben und Lebenslauf des Bewerbers unterscheiden sich zwar in der Form, inhaltlich fasst das Bewerbungsanschreiben aber lediglich den Lebenslauf zusammen.

     

    Der Lebenslauf ist die Pflicht, das Bewerbungsanschreiben die Kür.

    Anschreiben zeigt die Motivation

    Anders als der Lebenslauf soll das Anschreiben nicht das gesamte Profil des Kandidaten abbilden. Im Bewerbungsanschreiben überzeugt er das Unternehmen von seiner Motivation für die Stelle. Eine Aufzählung, was der Bewerber schon alles im (Berufs)Leben erreicht hat, verspricht wenig Erfolg. Er muss zeigen, warum er auf die Stelle und in das Unternehmen passt.

    Unser Tipp: Perspektive der Personalabteilung einnehmen

    Hilfreich ist es, sich in die Situation des Arbeitgebers hineinzuversetzen. Stellen Sie sich vor, was die Personalabteilung am Bewerber besonders interessiert. Beantworten Sie im Anschreiben genau diese Fragen.

     

    Auf die Form kommt es an

    Das müssen Bewerber bei der äußeren Form des Anschreibens beachten:

    • Vollständiger Briefkopf: Hierhin gehören Name, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse des Bewerbers, dann die Adresse mit dem Ansprechpartner des Unternehmens sowie Ort und Datum.
    • Betreffzeile: Hier stehen die konkrete Bezeichnung der Stelle und die Angabe, wo die Anzeige gefunden wurde (etwa ein Stellenangebot in einer Jobbörse).
    • Anrede: Wenn möglich, das Bewerbungsanschreiben immer mit „Sehr geehrte/-r Frau/Herr XY,“ an einen persönlichen Adressaten richten. Nur wenn sich partout kein Ansprechpartner herausfinden lässt, auf „Sehr geehrte Damen und Herren,“ ausweichen.
    • Keine Rechtschreibfehler: Es gilt das Vieraugenprinzip – lassen Sie das Bewerbungsanschreiben immer von einer anderen Person Korrektur lesen. Die Rechtschreibprüfung reicht nicht.
    • Standardschriften und -größen einsetzen: Zeigen Sie nicht, was Ihr Textverarbeitungsprogramm alles kann. Ausnahmen sind Bewerbungen im kreativen Umfeld, aber auch dort muss man das können.
    • Papier: Wenn Sie das Bewerbungsanschreiben in einer Bewerbungsmappe versenden, sollten Sie nur hochwertiges weißes Papier im DIN-A4-Format verwenden. Flecken oder Knicke hinterlassen einen miserablen Eindruck.
    • Das Lesen erleichtern: Formulieren Sie klare und kurze Sätze. Mit Absätzen strukturieren Sie das Schreiben und machen die Gliederung deutlich. Zudem sollte das Anschreiben nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein.
    • Grußformel und Unterschrift: „Mit freundlichen Grüßen“, die handschriftliche bzw. eingescannte Unterschrift und den Verweis auf die Anlagen nicht vergessen.

    Was macht das Bewerbungsanschreiben interessant?

    Ein Grundsatz für jede Bewerbung: Anschreiben müssen individuell formuliert sein. Dennoch gibt es einige Faustregeln für ein gelungenes und spannendes Bewerbungsanschreiben:

    • Nicht abschweifen: Wer das Bewerbungsanschreiben liest, sollte in drei Minuten alle wesentlichen Informationen erhalten.
    • Bei aller Originalität: Der Bewerber muss verständlich schreiben und das Bewerbungsanschreiben klar gliedern.
    • Bezug herstellen: Begründen Sie, warum Sie sich für das Unternehmen interessieren. Erläutern Sie kurz, warum Sie für die Stelle geeignet sind. Gehen Sie dabei auch auf den Anzeigentext ein.
    • Aha-Effekt: Mit mindestens einem Detail sollte der Bewerber den Personaler aufmerken lassen. So behält er Sie in positiver Erinnerung – im Idealfall bis zum Vorstellungsgespräch.
    • Überzogene Selbstdarstellung vermeiden: Ihre Qualitäten und Motivation belegen Sie durch Ihre praktischen Erfahrungen – nicht durch penetrantes Eigenlob.

    Empfehlung für Berufseinsteiger

    Praktische Erfahrungen hervorheben

    Auch wer noch vor dem Berufseinstieg steht, kann sein Bewerbungsanschreiben und seinen Lebenslauf auf das Unternehmen abstimmen. Berufsanfänger können zum Beispiel ehrenamtliche Tätigkeiten oder besondere Projekte im Studium hervorheben, in denen es auf bestimmte Fähigkeiten ankam.

    Die richtige Gliederung für das Bewerbungsanschreiben

    Eine stimmige Gliederung des Bewerbungsanschreibens sorgt für Klarheit in der Bewerbung. In der Einleitung sollte der Bewerber seine Motivation darlegen, warum er sich um die Stelle bewirbt. Hier weckt er das Interesse des Unternehmens. Anschließend wirbt er für seine Erfahrungen und Qualifikationen – aber nur, soweit sie zur Stelle passen.

    Damit hat der Kandidat den nächsten Schritt vorbereitet: Er überzeugt das Unternehmen nun davon, wie er sich auf der neuen Stelle einbringen und das Unternehmen weiterbringen kann. So glaubt der Personaler auch, dass der Bewerber sich tatsächlich über ein persönliches Gespräch freuen würde. Genau das sollte dieser am Ende auch schreiben.

     

    Checklisten und Mustergliederung

    • Das Portal Karrierebibel bietet umfangreiche Checklisten zur Bewerbung. Dort findet sich auch ein Beispiel für die Gliederung eines Bewerbungsanschreibens.
    • Viele Jobbörsen geben praktische Tipps für das Erstellen von Bewerbungsanschreiben, zum Beispiel Monster.

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    Autor/in

    C. Hartmann

    April 2017

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