20Mär2018 Unternehmen

    Neues Rekordjahr für R+V

    Digitale Transformation des genossenschaftlichen Versicherers nimmt weiter an Fahrt auf Onlineangebote für Kunden erweitert: Abschlussstrecken, Kundenportale, Service-Apps 2018: Jahresauftakt mit starkem Beitragswachstum und hohen Unwetterschäden 2017: Beitrags- und Gewinnrekord erzielt, Finanzkraft gestärkt und 220 neue Stellen geschaffen

    Rekordwachstum, Rekordgewinn sowie ein erneuter Zuwachs an Kunden und versicherten Risiken: Die R+V Versicherung kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurückblicken, in dem sie ihren Wachstumskurs weiter fortgesetzt hat. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir ein hervorragendes Geschäftsergebnis hingelegt und gleichzeitig die Voraussetzungen dafür geschaffen haben, dass wir mit Beginn dieses Jahres in die praktische Umsetzung unseres Transformationsprozesses einsteigen konnten“, so der R+V-Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. „Eine herausragende Leistung, an der nicht nur alle R+V-Mitarbeiter mitgewirkt haben, sondern zu der auch unsere besondere Partnerschaft innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe wieder in außerordentlicher Weise beigetragen hat. Damit sind wir unserem Ziel, die Beiträge bis zu unserem 100. Geburtstag im Jahr 2022 auf 20 Milliarden Euro zu steigern, ein gutes Stück nähergekommen.“

    Kommt bei den Kunden gut an: Videoberatung, Kundenportale, Online-Angebote

    Über 8,4 Millionen Kunden vertrauen der R+V Versicherung. „Damit konnten wir im vergangenen Jahr wieder rund 100.000 Neukunden von uns überzeugen. Das ist eine große Verantwortung, die wir sehr ernst nehmen“, betont der R+V-Chef.

    Im Sinne einer stärkeren Kundenorientierung hat der genossenschaftliche Versicherer sein Angebot an Online-Abschlussstrecken deutlich ausgebaut: Neben internetfähigen Produkten wie Hausrat, Haftpflicht und Kfz bietet R+V nun auch Spezialprodukte wie beispielsweise die Online-Kunstversicherung und die Operationskostenversicherung für Pferde und Hunde an. Die Mehrzahl der Volksbanken und Raiffeisenbanken hat den Online-Abschluss von R+V-Produkten bereits in ihren Internetauftritt integriert.

    Als sehr erfolgreich hat sich die Einführung von Videoberatung erwiesen – eine Win-win-Situation für Außendienstmitarbeiter und Kunden: Von den ersten 1.000 Beratungen führten rund die Hälfte zu einem Abschluss. In den übrigen Fällen konnte ein Folgetermin vereinbart werden, der entweder persönlich oder digital stattfand. Über 90 Prozent der Außendienstmitarbeiter und Kunden beurteilten die Videoberatung als hilfreiches Instrument. Ein weiterer Ausbau ist geplant.

    Auch das Angebot der digitalen Vertragsverwaltung für die Kunden über das Kundenportal „Meine R+V“, das auch die Möglichkeit der Online-Schadenmeldung und des Schadentrackings bietet, nehmen die Kunden sehr gut an. Den R+V-Firmenkunden stehen beispielsweise in der betrieblichen Altersversorgung und in der Kreditversicherung ebenfalls eigene Portale zur Verfügung.

    Über das neue VR-AltersvorsorgeCockpit können sich Privatkunden ganz leicht ihre Versorgungslücke ausrechnen und passende Altersvorsorgeprodukte anbieten lassen. Die App ist ein gutes Beispiel für die engere Vernetzung mit den Partnern in den Volksbanken und Raiffeisenbanken auch in der digitalen Welt. Einen attraktiven Zusatzservice bietet die neue R+V-Auszahlungsplattform. In Kooperation mit OptioPay bietet R+V ihren Kunden die Möglichkeit sich die Leistung in bar oder in Form eines höherwertigen Gutscheins auszahlen zu lassen.

    „Darüber hinaus fokussieren wir uns noch stärker auf die im Wandel befindlichen Bedürfnisse des Kunden. Das Net Promotor-System (NPS) hilft uns, unsere Angebote und Prozesse im Sinne der Weiterempfehlungsbereitschaft der Kunden systematisch weiter zu verbessern“, erläutert Rollinger.

    Autonomes Fahren: In den Startlöchern für die Mobilität von morgen

    Als drittgrößter Kfz-Versicherer hat R+V 2017 ihre Marktposition weiter gestärkt. Auch im Hinblick auf die Zukunftstechnologien im Bereich der Mobilität ist der Wiesbadener Versicherer auf der Höhe der Zeit. So hat R+V zum autonomen Fahren im vergangenen Jahr ein Forschungsprojekt mit zwei eigenen autonomen Bussen gestartet. Erstes Fazit: Nach rund 1.100 gefahrenen Kilometern und knapp 1.000 beförderten Personen zeigen die ersten Ergebnisse eine hohe Akzeptanz. Weitere Testfelder sind geplant, die zusätzliche Daten und Erkenntnisse liefern sollen. Die wichtigsten Hürden für eine Zulassung im öffentlichen Nahverkehr wurden inzwischen überwunden.

    2018: Hohes Beitragsplus, bAV-Kompetenz ausgebaut, schnelle Hilfe für „Friederike-Geschädigte“

    In den ersten beiden Monaten dieses Jahres weist R+V gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Beitragszuwachs von 7,1 Prozent auf. Alle Geschäftsbereiche legten deutlich zu. Besonderer Treiber waren die neuen Garantieprodukte in der Lebensversicherung.

    Im Bereich der betrieblichen Altersversorgung, wo R+V bundesweit seit Jahren zu den größten und erfahrensten Anbietern gehört, bietet das Betriebsrentenstärkungsgesetz großes Wachstumspotential. Vorreiter am Markt sind R+V und ihr genossenschaftlicher Partner Union Investment mit dem jüngst entwickelten Zielrentenkonzept für das neue Sozialpartnermodell.

    Mit insgesamt 47.000 gemeldeten Schäden und einem Schadenaufwand von rund 88 Millionen Euro schlägt das Sturmtief Friederike bei R+V in der Erstversicherung zu Buche. Damit ist Friederike eines der größten Unwetterereignisse in der Geschichte der R+V. Alle bundesweiten Standorte haben gemeinsam dazu beigetragen, dass die geschädigten Kunden schnell und unbürokratisch die notwendige Hilfe bekommen haben.

    2017: Beiträge und Gewinn gesteigert, Kostenquoten weiter deutlich unter Branchenniveau, Finanzstärke erhöht

    R+V hat 2017 mit 795 Millionen Euro den höchsten Konzerngewinn ihrer Geschichte eingefahren und damit wieder einmal ihre Wachstumsstärke unter Beweis gestellt. Hierzu hat ein erneut überdurchschnittliches Beitragsvolumen nach IFRS von 15,3 Milliarden Euro (+3,9 Prozent) beigetragen, an dem alle Geschäftsbereiche ihren Anteil hatten. Einen besonders hohen Wachstumsbeitrag leistete 2017 die aktive Rückversicherung. Die Beiträge erhöhten sich hier um 17,8 Prozent auf erstmals über zwei Milliarden Euro. In das Konzernergebnis eingeflossen ist auch das sehr gute Ergebnis aus Kapitalanlagen von knapp 3,3 Milliarden Euro. Außerdem spiegeln sich in dem hohen Konzerngewinn auch steuerliche Sondereffekte aufgrund des Investmentsteuerreformgesetzes wider.

    „Aufgrund unseres Wachstums und der Aktivitäten rund um unser Transformationsprogramm „Wachstum durch Wandel“ haben wir 2017 wieder 220 neue Arbeitsplätze geschaffen. „Wachstum durch Wandel“ ist für uns ganz klar kein Kostensenkungs- und Stellenabbau-Programm“, betont Rollinger. R+V beschäftigte zum 31.12.2017 im Inland 15.341 Mitarbeiter.

    Die Versicherungsleistungen beliefen sich auf 15,3 Milliarden Euro. Besonders hohe Ablaufleistungen in der Lebensversicherung in 2016 haben in 2017 zu einem entsprechenden Rückgang geführt.

    Im Konzernsegment Schaden/Unfall fielen die Versicherungsleistungen mit 4,2 Milliarden Euro um 3,8 Prozent höher aus als im Vorjahr. Hierin enthalten war auch ein um rund 10 Prozent gestiegener Elementarschadenaufwand. Ein sturmträchtiges Jahr verursachte rund 115.000 Elementarschäden und damit deutlich mehr als im Vorjahr (77.000).

    Bei den Verwaltungskostenquoten liegt R+V seit Jahren auf niedrigem Niveau und deutlich unter Branchenniveau: Leben/Pension: 1,2 (Vj. 1,1) Prozent, Kranken: 1,6 (Vj. 1,6) Prozent, Schaden/Unfall: 11,0 (Vj. 11,2) Prozent.

    Der in der R+V Gruppe verwaltete Bestand an Kapitalanlagen beläuft sich auf über 100 Milliarden Euro. Insbesondere die Anlagen in Unternehmensanleihen und Immobilien sind 2017 gestärkt worden.

    Die seit Jahren zu den finanzstärksten Versicherungsunternehmen Deutschlands zählende R+V Versicherung weist weiterhin eine hohe Risikotragfähigkeit unter Solvency II auf. Die ökonomische Risikotragfähigkeit für die R+V Gruppe per 31.12.2017 liegt bei 277 Prozent. Der Vergleichswert des Vorjahres betrug 259 Prozent. Damit hat R+V ihre Eigenmittel im Verhältnis zu den Kapitalanforderungen in 2017 noch weiter ausgebaut.

    R+V 2017 in Zahlen

    Die R+V Gruppe umfasst im Wesentlichen die R+V Konzerngesellschaften sowie die Versicherungsvereine R+V Lebensversicherung a.G., R+V Pensionsversicherung a.G., Vereinigte Tierversicherung Gesellschaft a.G. und die KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs VaG.

    Über die Umsatzentwicklung der R+V Gruppe haben wir ausführlich am 05.02.2018 informiert.

    20172016Veränderung
    ggü. Vorjahr
    R+V Gruppe (HGB)
    Gebuchte Bruttobeiträge 16.230 Mio. Euro 15.750 Mio. Euro + 3,0 %
    davon Erstversicherung Inland 13.659 Mio. Euro 13.277 Mio. Euro + 2,9 %
    nach Geschäftsbereichen:
       Leben/Pension 7.677 Mio. Euro 7.531 Mio. Euro + 1,9 %
       Private Krankenversicherung 551 Mio. Euro 507 Mio. Euro + 8,7 %
       Schaden-/Unfallversicherung 5.431 Mio. Euro 5.239 Mio. Euro + 3,7 %
    Kunden Erstvers. Inland
    8,4 Mio. 8,3 Mio. + 0,1 Mio.
    Versicherte Risiken Erstvers. Inland
    24,4 Mio. 24,2 Mio. + 0,2 Mio.
    Mitarbeiter Gruppe am 31.12. 15.767 15.580 + 187
    davon Mitarbeiter Inland 15.341 15.121 + 220
    R+V Konzern (IFRS)
    Gebuchte Bruttobeiträge 15.338 Mio. Euro 14.767 Mio. Euro + 3,9 %
    nach Geschäftsbereichen:
       Leben/Kranken 7.638 Mio. Euro 7.587 Mio. Euro + 0,7 %
       Schaden-/Unfallversicherung 5.611 Mio. Euro 5.406 Mio. Euro + 3,8 %
       übernommene Rückversicherung 2.089 Mio. Euro 1.774 Mio. Euro + 17,8 %
    Versicherungsleistungen netto 15.312 Mio. Euro 15.400 Mio. Euro - 0,6 %
    Kapitalanlagen 98.930 Mio. Euro 92.685 Mio. Euro + 6,7 %
    Kapitalanlageergebnis 3.251 Mio. Euro 3.743 Mio. Euro - 13,1 %
    Ergebnis vor Ertragssteuern 795 Mio. Euro 682 Mio. Euro + 16,6 %