Angehende Marketing- und Kommunikationskaufleute der Wiesbadener Friedrich-List-Schule stellen Projektkonzepte zur Nachhaltigkeit vor.
    31Mai2024 So ist R+V

    Junge Ideen für mehr Nachhaltigkeit

    Ob Hochbeete für Kindergärten, die Bepflanzung in Wohngebieten als nachbarschaftliche Gemeinschaftsaufgabe oder eine Online-Plattform, um ehrenamtliche Unterstützer und Hilfesuchende zusammenzubringen – drei Schülergruppen zeigen ganz unterschiedliche Wege für mehr soziale Nachhaltigkeit.

    von Kati Eggert

    Es ist Dienstagmorgen, 9 Uhr. Den zwölf Schülerinnen und Schülern der Wiesbadener Friedrich-List-Schule ist die Anspannung anzumerken. Heute präsentieren sie in der R+V-Akademie die Ergebnisse ihrer Projektarbeit, an der sie zwei Monate lang getüftelt haben. Im Fokus steht soziale Nachhaltigkeit für junge Zielgruppen.

    Gabi Keppler, Abteilung Kundenbindung & Vertriebsunterstützung R+V, zeigt sich begeistert von der Professionalität und dem Einfallsreichtum der jungen Berufsschüler: „Ich finde es bereichernd und inspirierend. Gerade wenn es um junge Zielgruppen geht, sollten auch junge Menschen selbst zu Wort kommen und ihre Ideen vorstellen.“ Die R+V ist Auftraggeberin für die​se praxisbezogene Projektarbeit mit der Friedrich-List-Schule – und zwar schon im dritten Jahr. „Die bisherigen Erfahrungen waren stets positiv“, schwärmt Keppler, die seit 28 Jahren im Prüfungsausschuss der IHK Wiesbaden ist und unter anderem die Auszubildenden der Friedrich-List-Schule prüft und darüber einen engen Kontakt zur Schule hält. Die dort angebotene Ausbildung zu Kaufleuten für Marketingkommunikation passe aus ihrer Sicht perfekt zur Projektaufgabe, die die R+V den angehenden Kommunikationsprofis ​gestellt hat: Darin ist eine Nachhaltigkeitsmaßnahme inklusive Zielgruppenanalyse und Kommunikationsstrategie gefordert, die das Thema Nachhaltigkeit für die junge Zielgruppe erlebbar macht und begeistert. Die Aktionen sollen zudem den genossenschaftlichen Gedanken aufgreifen und die R+V-Markenwerte stützen. „Neben frischen Ideen zur Nachhaltigkeit bringt die Projektarbeit zugleich Erkenntnisse für die R+V, um die Bedürfnisse einer jungen Zielgruppe im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit besser zu verstehen“, unterstreicht Julia El Mrhanni-Primisser, Beraterin Nachhaltigkeitsmanagement im R+V-Ressort Kunden & Vertrieb. 

    Ich finde es bereichernd und inspirierend. Gerade wenn es um junge Zielgruppen geht, sollten auch junge Menschen selbst zu Wort kommen.“
    Gabi Keppler
    Abteilung Kundenbindung & Vertriebsunterstützung R+V
    Nils Schenk, Simon Garthe, Sofia Franz, Amelie Preuß und Laura Gerhard aus der Wiesbadener Friedrich-List-Schule.
    Teilen ihre Erfahrungen zum Praxisprojekt (v.l.): Nils Schenk, Simon Garthe, Sofia Franz, Amelie Preuß und Laura Gerhard.
    Praxisprojekte mit höherer Relevanz

    Entstanden sind in jeweils vierköpfigen Projektteams drei unterschiedliche Ansätze – von einer „TuWaGu“-Plattform (Tu was Gutes), über Hochbeete für Kindergärten bis hin zu einer Bepflanzung von Wohngebieten unter dem griffigen Motto „Gemeinsam Gemeinschaft schaffen“. Die Jugendlichen haben dazu die Rolle einer Marketingagentur eingenommen und eine Projektidee mit Kommunikationskonzept von der Marktanalyse über eine eigene Marktumfrage, passenden Werbemitteln wie Plakaten, Videos oder Instagram-Posts bis hin zur Erfolgsmessung erarbeitet. Der Weg dorthin war allerdings nicht immer leicht wie Laura Gerhard, Marketingkauffrau in Ausbildung, berichtet: „Eine Idee zu finden, die die R+V noch nicht in diesem Bereich macht, war gar nicht so einfach.“ Teamkollege Simon Garthe ergänzt: „Ein sinnvolles Konzept für die Vermarktung von sozialer Nachhaltigkeit an eine junge Zielgruppe zu entwerfen, fiel uns ziemlich schwer.“ Zudem habe sein Team „viel Zeit in eine Idee investiert, die am Ende doch verworfen wurde“. Auch das gehört zur Projektarbeit, wie die Berufsschüler selbst erfahren hatten – und dass ein Projekt vom Durchhaltevermögen und der Flexibilität lebt. Sofia Franz, die bereits über Projekterfahrung verfügt, bestätigt: „Klar, da sind sehr viele Nerven gefragt. Aber ich finde, es ist dann auch schön zu sehen, was am Ende bei den Projekten rauskommt.“ Eine andere Erkenntnis aus dem Praxisprojekt zieht Nils Schenk: „Dadurch habe ich soziale Nachhaltigkeit kennengelernt, im Unterschied zur Nachhaltigkeit rein auf die Umwelt bezogen.“ 

    Es ist ein anderes Gefühl, seine Arbeit in einem renommierten Unternehmen vorzustellen statt im Klassenraum.“
    Simon Garthe
    Projektteilnehmender der Wiesbadener Friedrich-List-Schule
    Gruppenfoto von Schülerinnen und Schülern der Wiesbadener Friedrich-List-Schule.
    Entspannte Gesichter nach der Präsentation: Projektteilnehmende mit den R+V-Auftraggeberinnen.

    Dass die R+V die Schülerinnen und Schüler zur Projektpräsentation eingeladen hatte, motivierte die Beteiligten besonders. „Es ist ein anderes Gefühl, seine Arbeit in einem renommierten Unternehmen vorzustellen statt im Klassenraum“, meint Simon Garthe. „Das ist eine wichtige Erfahrung für mich.“ Sofia Franz betont die Realitätsnähe: „Die R+V-Projekte setzen einen anderen Maßstab als andere Schülerprojekte. Sie hatten eine deutlich größere Relevanz.“ Und schließlich haben die Schülerinnen und Schüler auch etwas über die R+V erfahren. „Mir war vorher nicht klar, wie vielfältig sich die R+V bereits mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt und was sie dort schon leistet“, sagt duale Studentin Amelie Preuß. „Ich nehme die R+V jetzt ganz anders wahr als davor.“

    Die Schülerinnen und Schüler haben wirklich tolle kreative Ideen entwickelt.“
    Jasmin Drastig
    Beraterin Nachhaltigkeitsmanagement im R+V-Ressort Kunden & Vertrieb

    Doch was geben die jungen Menschen der R+V mit? Social Media sei der Weg, um junge Zielgruppen zu erreichen. Jugendliche und junge Erwachsene informieren sich vor allem über Instagram. Dabei käme auch konkrete Produktwerbung neben Imagewerbung gut an. „Das Wichtigste ist, dass die Beiträge authentisch sind“, sind sich die jungen Menschen einig. Neben Instagram als Werbekanal für eine junge Zielgruppe wäre aus ihrer Sicht zudem TikTok und YouTube geeignet. Inwieweit die R+V den Projektideen folgen und umsetzen wird, ist noch offen. Jasmin Drastig, Beraterin Nachhaltigkeitsmanagement im R+V-Ressort Kunden & Vertrieb, meint dazu: „Die Schülerinnen und Schüler haben wirklich tolle kreative Ideen entwickelt. Wir werden diese in der Nachhaltigkeitsorganisation der R+V besprechen und eine Umsetzung prüfen“.

    Und schließlich – die Anspannung vor der Präsentation und die Mühe der Projektarbeit haben sich gelohnt. „Die Schülerinnen und Schüler bekommen für ihre Projektarbeiten und Präsentationen allesamt gute bis sehr gute Noten“, resümiert Klassenlehrerin Martina Lind zufrieden.

    Die Schülerinnen und Schüler bekommen für ihre Projektarbeiten und Präsentationen allesamt gute bis sehr gute Noten.“
    Martina Lind
    Klassenlehrerin an der Friedrich-List Schule Wiesbaden