01Dez2017 Unternehmen

    Zweiter Einsatz: Autonom fahrender Bus von R+V ab 04.12. in Marburg unterwegs

    Die R+V Versicherung startet am 04. Dezember den zweiten Test ihres autonom fahrenden Busses. Ein elektrobetriebener Bus des genossenschaftlichen Versicherers wird im nordhessischen Marburg an insgesamt fünf Werktagen parallel zum laufenden Betriebsverkehr am Pharmastandort Behringwerke eingesetzt.

    Das Fahrzeug wird zuvor intensiv auf der Strecke getestet und der entsprechende Streckenverlauf erfasst. Der Testlauf wird durch das Innovation Lab „MO 14“ der R+V Versicherung umgesetzt. Neben dem Standortbetreiber Pharmaserv beteiligen sich die Volksbank Mittelhessen, der Busunternehmer Udo Diehl sowie die IHK Kassel-Marburg, der Landkreis und die Stadt Marburg an der Finanzierung. Die beteiligten Partner erhoffen sich dabei weitere Erkenntnisse zum Einsatz autonomer Fahrzeuge im Realverkehr. Denn währenddessen werden weiterhin konventionelle Fahrzeuge sowie Fußgänger oder Radfahrer auf der Strecke unterwegs sein.

    R+V besitzt zu Testzwecken insgesamt zwei autonome Shuttle des französischen Herstellers Navya, von denen eines in Marburg unterwegs sein wird. Zum ersten Mal im praktischen Einsatz waren die Busse Ende Oktober dieses Jahres auf dem Gelände des Flughafenbetreibers Fraport in Frankfurt. Zwei Wochen lang waren sie zwischen Pkw, Flugzeugschleppern, Rettungsdiensten sowie Fracht- und Gepäcktransporten auf einer 1,5 Kilometer langen Strecke unterwegs.

    „Der erste Testlauf am Flughafen hat uns das große Potenzial der automatisierten Fahrzeuge eindrucksvoll gezeigt und uns eine klare Roadmap vorgegeben, um Fahrzeuge dieser Art zuverlässig und sicher in den Verkehr zu integrieren“, sagt Marcel Heinz vom R+V Innovation Lab „MO 14“. Das R+V Innovation Lab hatte den Einsatz der beiden Busse geplant und umgesetzt. Am Ende steht der Einsatz auf öffentlichen Straßen. Das Zulassungsverfahren läuft derzeit auf Hochtouren.

    „Selbstfahrende Autos sind wohl eine der spektakulärsten Innovationen in der Mobilitätsgeschichte. Mit dieser bahnbrechenden Technologie beginnt in wenigen Jahren auch ein neues Zeitalter in der Kfz-Versicherung, das wir als einer der führenden Kfz-Versicherer in Deutschland aktiv mitgestalten wollen“, so Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung AG. „Noch bevor die neue Kfz-Technik mit ihrer komplexen Software und einer Vielzahl von Sensorsystemen und Kameras Standard auf den Straßen ist, wollen wir mit unserem Forschungsprojekt präzise Erkenntnisse zu den Chancen und Risiken autonomer Fahrzeuge gewinnen – und zwar auf Basis eigener Daten.“