Aktuelle Ergebnisse: Die Ängste-Zahlen im Überblick

    Grafiken veranschaulichen die Sorgen der Deutschen 2025 und ordnen diese ein.

    Die Deutschen haben mehr Angst vor der Inflation als vor Trump

    Kaum ein Tag vergeht ohne neue Schlagzeilen aus den USA – aber der Fokus der Deutschen liegt auf ihrer eigenen finanziellen Situation: 52 Prozent der Befragten haben große Angst vor immer weiter steigenden Lebenshaltungskosten (Platz 1). Vor den weltweiten Folgen der Politik von Donald Trump fürchten sich dagegen 45 Prozent (Platz 6).

     

    Angst vor steigenden Preisen

    Hohe Lebensmittelpreise, teure Dienstleistungen und hochpreisiger Wohnraum – trotz geringerer Inflation bleibt das Leben in Deutschland 2025 kostspielig. Entsprechend viele Menschen (52 Prozent) fürchten steigende Lebenshaltungskosten. Diese Angst belegt 2025 mit 52 Prozent zum 15. Mal Platz eins der Studie – öfter als jedes andere Thema. 

     

    Angst vor Konflikten durch Zuwanderung

    Weit vorne im Ängste-Ranking: Die Furcht vor einer Überforderung des Staates durch Geflüchtete landet auf Platz 2. Auf Platz 7 rangiert die Befürchtung, dass es durch den Zuzug ausländischer Menschen zu Spannungen kommt. Beide Sorgen sind im Osten erheblich größer als im Westen – und beide sind im Vergleich zum Vorjahr spürbar zurückgegangen.

    Angst vor Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen

    Die Wirtschaft schwächelt, die Kassenlage im Bundeshaushalt ist mau. Fast die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) fürchtet, dass der Staat mit Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen gegensteuert – Platz 3 der aktuellen Studie.

    Angst vor unbezahlbarem Wohnen

    Knapper Wohnraum, hohe Preise und viel Konkurrenz bei der Wohnungssuche: 48 Prozent der Befragten fürchten, dass Wohnen unbezahlbar wird (Platz 4). Bei Frauen ist diese Angst stärker ausgeprägt als bei Männern.  

    Angst vor weltweit autoritären Herrschern und vor der Politik von Trump

    Auf Platz 5 der Studie: 47 Prozent der Deutschen fürchten, dass weltweit autoritäre Herrscher immer mächtiger werden. Dicht gefolgt von der Sorge, dass die Politik von US-Präsident Trump die Welt gefährlicher macht (Platz 6, 45 Prozent). Beide Ängste sind im Westen größer als im Osten und bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern. Besonders deutlich sind diese Unterschiede bei der Furcht vor den Auswirkungen von Trumps Politik. 

    Die Deutschen und die Politik

    Traditionell trauen die Deutschen ihren Politikerinnen und Politikern wenig zu. Das ist auch 2025 so: 42 Prozent fürchten, dass die Politik von ihren Aufgaben überfordert ist. Besonders groß ist diese Unzufriedenheit im Osten. Vergleicht man das letzte Jahr der Ampelregierung mit dem Neustart der schwarz-roten Regierung, lässt sich allerdings ein spürbarer Vertrauensgewinn beobachten.

    Schlechte Schulnoten für Politikerinnen und Politiker

    Zufrieden können die Politikerinnen und Politiker mit ihren Noten nicht sein – das gilt für die Regierung genauso wie für die Opposition. Im Jahreszeugnis erhalten sie im Schnitt eine 3,8 (2024: 4,0). Auffällig: Mehr als die Hälfte der Deutschen vergibt die Note 4 oder schlechter. 

    Kriegsangst bleibt fast unverändert

    Der Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert an. Die Furcht, Deutschland könnte zur Kriegspartei werden, bleibt mit 41 Prozent nahezu unverändert. Besonders groß ist diese Sorge im Osten Deutschlands und bei Frauen.

    Angst vor Rezession sinkt

    Überraschend: Trotz unsicherer Prognosen lässt die Angst vor einer schlechteren Wirtschaftslage weiter nach. Sie fällt im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozentpunkte. 2025 fürchten 42 Prozent der Deutschen eine Rezession. Dennoch bleibt das Thema im Ängste-Ranking unter den Top Ten.

    Die zehn größten Ängste 2025

    Zwei Themenstränge dominieren in diesem Jahr das Ranking der Studie: finanzielle und politische Sorgen. Am meisten fürchten sich die Menschen vor steigenden Lebenshaltungskosten. Fast die Hälfte der Deutschen hat Angst vor Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen. Auf Platz 4 liegt die Furcht, dass Wohnen in Deutschland unbezahlbar wird. Die erste gesellschaftspolitische Sorge belegt Platz 2 im Ranking. Fast jeder zweite Befragte fürchtet, dass der Staat durch die Zahl der Geflüchteten überfordert ist. Neu in den Top Ten: Die Angst, dass die Politik von US-Präsident Trump die Welt gefährlicher macht. Der Blick auf die zehn größten Ängste zeigt: Die meisten Sorgen lassen im Vergleich zum Vorjahr deutlich nach. Nur eine Furcht – dass weltweit autoritäre Herrscher mächtiger werden – nimmt minimal zu.

    Ranking 2024 – Plätze 11 bis 25

    Der Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert an – die Furcht, Deutschland könnte zur Kriegspartei werden, liegt bei 41 Prozent. Rund ein Drittel der Deutschen fürchtet, dass Künstliche Intelligenz die Gesellschaft gefährdet. Die Furcht vor Straftaten landet ganz hinten im Ranking. Auffällig: Alle Sorgen auf den Plätzen 11 bis 25 gehen zurück. Am deutlichsten nimmt die Angst vor einer Spaltung der Gesellschaft ab. 

    Der Angstindex – der Durchschnitt aller Ängste

    Angesichts weltweiter Krisen und Unsicherheiten eine überraschende Nachricht: Fast alle Sorgen sind in diesem Jahr leicht gesunken. Der Angstindex – der durchschnittliche Wert aller gemessenen Ängste – fällt deutlich auf 37 Prozent (2024: 42 Prozent).

    Angst vor politischem Extremismus

    Die Angst vor Extremismus nimmt wieder sichtlich ab: 2025 liegt sie nur noch bei 40 Prozent. Doch welches politische Spektrum haben die Deutschen dabei im Hinterkopf? Auf Nachfrage des R+V-Infocenters zeigt sich folgende Reihung: Mit 43 Prozent haben die meisten Befragten Angst vor Rechtsextremismus. Islamistischer Extremismus ängstigt 42 Prozent, vor Linksextremismus fürchten sich lediglich acht Prozent.

    Angst vor Spaltung der Gesellschaft 

    Nimmt die Spaltung der Gesellschaft zu und entstehen daraus Konflikte? Das fürchten 39 Prozent der Deutschen. Im Vorjahresvergleich ist diese Angst um neun Prozentpunkte gesunken – deutlicher als jede andere Sorge in diesem Jahr. 

    Welche Art gesellschaftlicher Spaltung ist gemeint?

    Große Angst vor einer gesellschaftlichen Spaltung haben 39 Prozent der Deutschen. Doch welche Form der Spaltung meinen sie? Am meisten fürchten die Deutschen Gräben zwischen Menschen mit und Menschen ohne Migrationshintergrund. Mit deutlichem Abstand folgen die Sorge um eine Spaltung zwischen arm und reich und zwischen pro- und antidemokratischer Haltung. Eine Spaltung zwischen Ost und West ängstigt nur 22 Prozent der Befragten.

    Angst vor Terroranschlägen

    Die Angst vor terroristischen Anschlägen geht 2025 wieder etwas zurück. Sie liegt mit 39 Prozent auf Platz 14 der aktuellen Studie. 

    Unterschiede bei Umweltängsten 

    Der Bergsturz in der Schweiz, extreme Hitze in Europa – der Klimawandel schreitet fort. Trotzdem gehen die Ängste vor Naturkatastrophen (36 Prozent; 2024: 44 Prozent) und Klimawandel (36 Prozent; 2024: 42 Prozent) zurück. Auffällig ist hier der Unterschied zwischen Männern und Frauen: Bei beiden Umweltthemen geben deutlich mehr Frauen an, dass sie große Angst haben. 

    Geringe Angst vor Arbeitslosigkeit

    Nach einer Entspannung am Arbeitsmarkt steigt die Arbeitslosenquote 2025 weiter an. Auf die Angst vor dem Verlust des eigenen Jobs und vor bundesweit steigenden Arbeitslosenzahlen wirkt sich das nicht aus. Im Gegenteil: Beide Sorgen gehen zurück.

    Die Top-Ängste im West-Ost-Vergleich

    Ein Blick auf die zehn größten Ängste zeigt: Am deutlichsten ist der Unterschied zwischen Ost und West beim Vertrauen in die Politik. Sie ist im Osten zehn Prozentpunkte höher. Auch die Sorgen wegen der Zuwanderungsthemen sind hier ausgeprägter. Die Befragten im Westen haben hingegen mehr Angst vor den Auswirkungen der Trump’schen Politik. 

    Das Angstniveau in West und Ost

    Der Angstindex bildet den Durchschnitt aller abgefragten Ängste ab. Oft liegt dieser Wert im Osten über dem im Westen. Das ist auch 2025 so. 

    Die Top-Ängste von Frauen und Männern im Vergleich

    Die steigenden Lebenshaltungskosten sind bedrohlich – da sind sich die meisten Frauen und Männer 2025 einig. Bei Frauen ist diese Angst jedoch zehn Prozentpunkte größer als bei Männern. Auch vor den Folgen der Trump-Politik und vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung fürchten sich sichtbar mehr Frauen als Männer.  

    Mit dem Alter steigt die Angst

    Je älter, desto besorgter: Generell steigt die Angst mit den Lebensjahren an. Das zeigt der Durchschnitt aller abgefragten Ängste in den einzelnen Altersgruppen.

    Die Top-Ängste in den Altersgruppen

    Was ist die größte Angst? 2025 geben Jung und Alt unterschiedliche Antworten. Nur bei den jüngsten Befragten ist die Furcht vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung die Top-Angst. Für die Befragten im Alter von 20 bis 39 Jahren steht die Sorge ganz oben, dass Wohnraum unbezahlbar wird. Auf Platz 1 bei den 40- bis 59-Jährigen ist die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten. Eine Sorge, die nur die Gruppe 60+ bewegt: im Alter pflegebedürftig zu werden. Hier landet diese Angst auf dem Spitzenplatz.