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Ergebnisse nach Bundesländern
Bundesweit steht die Angst vor steigenden Preisen auf Platz eins. In den Bundesländern gibt es Unterschiede bei den Top-Sorgen: Die einen fürchten sich am meisten vor finanziellen Einbußen, die anderen vor den Folgen der Migration – und für die Menschen in Berlin ist das Verhalten der Politikerinnen und Politiker das entscheidende Thema.
Bitte beachten: Für die einzelnen Bundesländer sind die Zahlen nicht repräsentativ. Aufgrund der zum Teil abweichenden oder geringeren Fallzahlen kann eine gewisse Unschärfe auftreten. Wie in den Vorjahren wurden einige Bundesländer zusammengefasst, so dass sich insgesamt 13 Einzelbetrachtungen ergeben.
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern
In den meisten Bundesländern hat sich die Stimmung verbessert. Die größten Sorgen machen sich in diesem Jahr die Befragten in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Gleichzeitig leben im Osten des Landes auch die entspanntesten Menschen – und zwar in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.
Baden-Württemberg (Platz 8)
- In Baden-Württemberg hat sich die Stimmung verbessert (minus fünf Prozentpunkte).
- Mit 60 Prozent führt die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten hier das Ranking an. Im Vergleich zu 2023 ist diese Angst im Ländle jedoch um elf Prozentpunkte gesunken.
- Auf Platz zwei folgt mit 59 Prozent die Angst vor einer Rezession. Damit ist die Sorge stärker ausgeprägt und weiter vorne im Ranking als in jedem anderen Bundesland (Bundesdurchschnitt: 48 Prozent).
- Platz drei belegt die Befürchtung, dass der Staat durch die Zahl der Geflüchteten überfordert ist.
- Besonders deutlich gesunken ist im Südwesten die Furcht vor Steuererhöhungen und Leistungskürzungen. Sie ist um 16 Prozentpunkte zurückgegangen und belegt Platz sechs (50 Prozent; 2023: Platz zwei).
Bayern (Platz 4)
- Die Bayern sind nicht mehr ganz so besorgt wie im Vorjahr, das Angstniveau sinkt um vier Prozentpunkte. Trotz Rückgang gehören die Menschen hier noch zu den ängstlicheren in Deutschland. Alle Top-Ten-Ängste in Bayern liegen über dem Bundesdurchschnitt.
- Die größte Sorge bereitet den Bayern eine Überforderung des Staates durch Geflüchtete (63 Prozent, plus zwei Prozentpunkte). 2023 lag die Angst auf Platz fünf.
- Auf Platz zwei folgt die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten (62 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist sie jedoch um fünf Prozentpunkte gesunken.
- 2024 waren Teile von Bayern überschwemmt. Jeder Zweite hier hat Angst, dass Naturkatastrophen immer häufiger werden, mit Platz neun eine der Top-Ten-Ängste (bundesweit: 44 Prozent, Platz 13). Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Sorge um zehn Prozentpunkte gesunken.
- Die Furcht vor den hohen Kosten durch die EU-Schuldenkrise hat sich im Jahresvergleich spürbar abgemildert (minus elf Prozentpunkte). Mit 53 Prozent liegt sie in Bayern jedoch weiter deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 44 Prozent.
Berlin (Platz 5)
- In Berlin macht sich 2024 Pessimismus breit: Während in den meisten Teilen Deutschlands die Ängste geringer geworden sind, hat sich die Stimmung in Berlin verschlechtert – so sehr wie in keinem anderen Bundesland (plus vier Prozentpunkte; 2023: Platz 11).
- Bemerkenswert: Nur in der Hauptstadt sorgen sich die Menschen am meisten um den Zustand der Politik. 64 Prozent befürchten, dass die Politikerinnen und Politiker von ihren Aufgaben überfordert sind – ein Plus von 16 Prozentpunkten. Auch die Furcht, dass der Staat durch Geflüchtete überfordert sein könnte, ist um 16 Prozentpunkte gestiegen (59 Prozent, Platz drei).
- Hohe Immobilienpreise, teure Mieten: In Berlin liegt die Sorge, dass Wohnen unbezahlbar wird, auf Platz zwei (61 Prozent, plus fünf Prozentpunkte). Nur die Menschen in Niedersachsen und Bremen blicken noch besorgter auf das Thema.
- Auch die Angst vor schweren Erkrankungen landet in Berlin unter den Top Ten. Jeder Zweite ist hier in großer Sorge – mehr als in den anderen Regionen Deutschlands.
- Von allen Top-Ten-Ängsten ist nur die vor steigenden Lebenshaltungskosten leicht zurückgegangen (minus zwei Prozentpunkte auf 58 Prozent). Alle anderen sind angestiegen – zum Teil sehr deutlich.
Brandenburg (Platz 1)
- Bundesweit höchstes Angstniveau mit 50 Prozent: In Brandenburg leben die ängstlichsten Deutschen. Diesen Rang teilen sie sich 2024 mit den Menschen in Sachsen-Anhalt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Stimmung in Brandenburg allerdings minimal aufgehellt (plus ein Prozentpunkt).
- Sprunghaft gestiegen ist in Brandenburg die Angst vor Spannungen durch den weiteren Zuzug ausländischer Menschen (plus 20 Prozentpunkte auf 76 Prozent). Sie lag 2023 auf Platz zehn. Jetzt führt sie das Ranking an.
- Es folgen die Sorgen vor einer Überforderung des Staates durch Geflüchtete (74 Prozent) und vor steigenden Lebenshaltungskosten (70 Prozent).
- Deutlich zugenommen hat die Angst vor politischem Extremismus. Sie ist mit 23 Prozentpunkten stärker gestiegen als in jedem anderen Bundesland (65 Prozent).
- Nur in Brandenburg unter den Top Ten: 59 Prozent der Befragten haben Angst vor Schadstoffen in Nahrungsmitteln (Platz acht).
- Auffällig: Die sechs größten Ängste in Brandenburg sind ausgeprägter als in anderen Regionen.
Hessen (Platz 10)
- Entspannung in Hessen: Die Menschen blicken wieder optimistischer in die Zukunft (minus neun Prozentpunkte; 2023: Platz vier).
- Die Themen auf den Plätzen eins bis drei haben sich in Hessen nicht verändert – nur ihre Reihenfolge: Die Angst vor unbezahlbarem Wohnen (57 Prozent, minus 13 Prozentpunkte) steht diesmal ganz oben, gefolgt von der Furcht vor Pflegebedürftigkeit (57 Prozent, minus acht Prozentpunkte) und vor steigenden Lebenshaltungskosten (54 Prozent, minus 19 Prozentpunkte).
- Nur in Hessen liegt die Sorge, dass Wohnraum unbezahlbar wird, auf Platz eins. Auch die Befürchtung, im Alter zum Pflegefall zu werden, ist mit Platz zwei im Ranking höher platziert als in allen anderen Bundesländern.
- Jeder zweite Befragte in Hessen fürchtet sich vor einem sinkenden Lebensstandard im Alter (Platz fünf). In fast allen anderen Bundesländern rangiert diese Angst nicht unter den Top Ten.
- Von den Top-Ten-Ängsten ist in Hessen nur eine gestiegen: die Furcht vor Spannungen durch den weiteren Zuzug aus dem Ausland (plus sechs Prozentpunkte auf 45 Prozent).
Mecklenburg-Vorpommern (Platz 12)
- In Mecklenburg-Vorpommern hat sich das Angstniveau nicht verändert – die Menschen gehören auch 2024 zu den optimistischsten in Deutschland.
- Auf den Plätzen eins und zwei sind politische Ängste: die Überforderung des Staates durch Geflüchtete (66 Prozent) und die Überforderung der Politik (57 Prozent). Die beiden Sorgen haben auch 2023 das Ranking angeführt.
- Deutlich gestiegen ist die Sorge vor Spannungen durch den weiteren Zuzug ausländischer Menschen (plus 15 Prozentpunkte auf 56 Prozent). Größer ist diese Angst nur in Brandenburg und in Sachsen-Anhalt.
- Mehr Gelassenheit als im Bundesschnitt: Nur ein Drittel der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern fürchtet unbezahlbaren Wohnraum (bundesweit 52 Prozent), 38 Prozent haben Angst vor Steuererhöhungen und Leistungskürzungen (bundesweit 50 Prozent) und gerade einmal 28 Prozent sind besorgt, dass weltweit autoritäre Herrscher an Macht gewinnen (bundesweit 46 Prozent).
Niedersachsen und Bremen (Platz 3)
- Besorgter Blick in die Zukunft: In Niedersachsen und Bremen sind die Menschen pessimistischer als in den meisten anderen Bundesländern. Dabei hat sich das Angstniveau im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert (plus einen Prozentpunkt).
- Nur hier auf Platz eins: Vor Naturkatastrophen fürchten sich in Niedersachsen und Bremen 63 Prozent der Befragten (plus zehn Prozentpunkte). In Gesamtdeutschland ist dieses Thema nicht in den Top Ten vertreten (Platz 13, 44 Prozent).
- Wird Wohnen unbezahlbar? Diese Angst steht mit 62 Prozent auf Platz zwei und ist in keiner anderen Region so ausgeprägt.
- Besonders deutlich hat sich in Norddeutschland die Furcht vor Terrorismus verstärkt (plus 13 Prozentpunkte auf 52 Prozent). Sie war im vergangenen Jahr noch nicht in den Top Ten vertreten und belegt jetzt Platz sechs.
Nordrhein-Westfalen (Platz 6)
- Die Stimmung in Nordrhein-Westfalen hat sich im Jahresvergleich leicht verbessert.
- Wie im Vorjahr auf Platz eins: die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten (59 Prozent). Allerdings ist diese Befürchtung etwas zurückgegangen (minus fünf Prozentpunkte).
- Auf Platz zwei im Ranking liegt die Furcht vor Spannungen durch den weiteren Zuzug aus dem Ausland (56 Prozent).
- In keinem anderen Bundesland fürchten mehr Menschen, dass autoritäre Herrscher weltweit immer mächtiger werden (53 Prozent).
- Hohe Immobilienpreise, teure Mieten: In Nordrhein-Westfalen hat jeder Zweite Angst, dass Wohnen unbezahlbar wird. Allerdings ist die Sorge so deutlich gesunken wie keine andere Angst in NRW (minus 13 Prozentpunkte auf 50 Prozent). Sie belegt jetzt Platz sechs (2023: Platz zwei).
Rheinland-Pfalz und Saarland (Platz 9)
- In Rheinland-Pfalz und dem Saarland hat sich das Angstniveau im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.
- Die beiden Top-Ängste: Steigende Lebenshaltungskosten befürchten 56 Prozent der Befragten, eine Überforderung des Staates durch Geflüchtete jeder Zweite. Beide Sorgen standen 2023 schon ganz oben im Ranking, sind aber 2024 zurückgegangen.
- Platz drei belegt die Angst vor politischem Extremismus (45 Prozent). Sie war im vergangenen Jahr nicht unter den Top Ten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland vertreten – und liegt jetzt im Ranking höher als in jeder anderen Region.
- Mit Abstand am deutlichsten gestiegen ist die Angst vor Terrorismus (plus 13 Prozentpunkte auf 42 Prozent): Platz acht im diesjährigen Ranking. Diese Angst war 2023 ebenfalls nicht unter den Top Ten.
Sachsen (Platz 6)
- Die Menschen in Sachsen sind etwas besorgter als im Vorjahr.
- Neu auf Platz eins ist die Sorge vor einer Überforderung des Staates durch Geflüchtete (58 Prozent, plus neun Prozentpunkte).
- Zwei Ängste haben in Sachsen spürbar zugenommen: Rund die Hälfte der Menschen befürchtet Spannungen durch den weiteren Zuzug aus dem Ausland (53 Prozent, plus elf Prozentpunkte, Platz zwei). Ähnlich groß ist die Angst vor politischem Extremismus (51 Prozent, plus 18 Prozentpunkte, Platz vier). Beide Themen waren 2023 nicht in den Top Ten.
- Die Furcht, dass Deutschland zur Kriegspartei wird, belegt mit 52 Prozent Platz drei. Größer ist sie nur in Sachsen-Anhalt.
- Von Platz eins verdrängt: Die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten ist um sieben Prozentpunkte zurückgegangen und belegt Platz fünf (49 Prozent).
Sachsen-Anhalt (Platz 1)
- Bundesweit der höchste Angstindex mit 50 Prozent: In Sachsen-Anhalt leben – wie schon 2023 – die ängstlichsten Deutschen. Diesen Rang teilen sie sich 2024 mit den Menschen in Brandenburg. Dabei hat sich die Stimmung in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vorjahr deutlich aufgehellt – um acht Prozentpunkte.
- Nur in Sachsen-Anhalt auf Platz eins: 65 Prozent der Befragten befürchten eine Spaltung der Gesellschaft. Damit liegt diese Sorge auch deutlich über dem Bundesdurchschnitt (48 Prozent).
- Wenig Vertrauen in die Politik: Fast zwei Drittel der Menschen in dem Bundesland haben Angst, dass die Politikerinnen und Politiker von ihren Aufgaben überfordert sind. Damit steigt die Furcht auf Platz zwei im Ranking (2023: 62 Prozent, Platz neun).
- Deutlichster Rückgang: Hohe Kosten durch die EU-Schuldenkrise bereiten 55 Prozent der Befragten Sorgen. Das ist ein Rückgang um 15 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. 2023 belegte die Furcht noch Platz zwei – jetzt Platz neun.
Schleswig-Holstein und Hamburg (Platz 11)
- Entspannung im Norden: Bei den Menschen in Schleswig-Holstein und Hamburg ist das Angstniveau gesunken – um fünf Prozentpunkte. Nur zwei Bundesländer schauen noch optimistischer in die Zukunft.
- Nur hier auf Platz eins: Die Angst, dass der Staat wegen der Schuldenlast Steuern erhöht oder Leistungen kürzt (46 Prozent).
- Auf Platz zwei und drei folgen die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten und die Furcht vor Spannungen durch den weiteren Zuzug ausländischer Menschen (jeweils 45 Prozent).
- Die Angst vor Pflegebedürftigkeit im Alter landet auf Platz vier – weiter vorne als in den meisten anderen Regionen Deutschlands.
- Bemerkenswert: Alle Top-Ten-Ängste in Schleswig-Holstein und Hamburg sind zurückgegangen und liegen unter dem Bundesdurchschnitt.
Thüringen (Platz 13)
- Die Menschen in Thüringen blicken optimistischer in die Zukunft als im Rest Deutschlands. In keinem anderen Bundesland sind die Ängste so deutlich gesunken.
- Platz eins: Am meisten befürchten die Menschen in Thüringen die Überforderung des Staates durch Geflüchtete (45 Prozent).
- Wird Deutschland zur Kriegspartei? Diese Angst belegt mit 42 Prozent Platz zwei. In keinem anderen Bundesland liegt sie so weit vorne im Ranking. Im Vergleich zum Vorjahr ist das aber eine deutliche Entspannung: 2023 war sie die Top Angst in Thüringen und 21 Prozentpunkte größer.
- Auf Platz drei liegt die Angst vor Steuererhöhungen und Leistungskürzungen (39 Prozent).
- Neu in den Top-Ten ist die Furcht vor Terrorismus (38 Prozent, Platz fünf). In keiner anderen Region ist dieses Thema so weit oben im Ranking wie in Thüringen.