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R+V gibt 1,6 Millionen: Zukunftsprojekte legen los
Die MissionMiteinander zum 100-jährigen Geburtstag der R+V geht in ihre entscheidende Phase: Die Kundinnen und Kunden sowie die Mitarbeitenden haben gewählt, welche Zukunftsprojekte gefördert werden. Jetzt geht es an die Umsetzung vor Ort. Ein paar Beispiele.
Für die Förderung nachhaltiger und sozialer Projekte schüttet die R+V nun 1,6 Millionen Euro aus. Es gehe zum 100-jährigen Jubiläum darum, „etwas zurückzugeben, um unsere Welt, die im Moment sehr leidet, ein Stückchen besser zu machen“, sagt Vorstandschef Norbert Rollinger. „Da stehen unsere Werte dahinter: Solidität, Vertrauen, Menschlichkeit.“
So setzt sich der Millionenbetrag zusammen: Jeder Beschäftigte hatte 100 Euro zur Verfügung, die er an ein Projekt seiner Wahl vergeben konnte. Zusätzlich konnten Kunden einen Publikumsliebling küren – dieser war mit 50.000 Euro dotiert.
Insgesamt hatten sich 1074 Projekte bei der MissionMiteinander um eine Förderung beworben. 339 davon erfüllten die Bedingungen – sie mussten unter anderem den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen entsprechen, sollten gemeinnützig oder gemeinwohlorientiert sein, ehrenamtlich vorangetrieben werden und im besten Falle einen neuen Ansatz für ein Zukunftsproblem bieten.
Mitarbeitende können selbst anpacken
„Ich bin ganz überwältigt“, sagt Rollinger. „Es sind phantastische Projekte dabei.“ Mit dem Geld könnten nun viele davon umgesetzt werden. „Darauf freue ich mich ganz besonders.“ Die R+V wird die Projekte auf ihrem weiteren Weg ein Stück weit begleiten – und bei ausgesuchten Projekten können Mitarbeitende auch selbst tatkräftig anfassen.
Der Bedarf an der Finanzierung von Zukunftsprojekten ist riesig. Das bestätigt auch Ralph Glodek, der Leiter der R+V STIFTUNG und Kopf der 10-köpfigen Jury, die die Vorauswahl der Projekte bei der MissionMiteinander getroffen hatte. „Zum Ende hin sind wir überrannt worden“, erzählte er. „Da waren dann eine Menge Sonderschichten nötig.“
Die gute Nachricht: Alle Projekte, die die Bedingungen erfüllt haben, werden von der R+V gefördert. „Wir haben geschaut, dass niemand mit leeren Händen nach Hause geht“, sagt Glodek. 82 Projekte erhalten sogar die komplette Summe, die sie sich gewünscht hatten. Das Geld fließt vor allem in soziale Projekte – hier sind etwa die Hälfte aller Einreichungen angesiedelt. Bei einem Viertel geht es um Klima und Umwelt.
Geflüchtete, Recycling und Tod
Zwei Beispiele für Projekte, die von den R+V-Mitarbeitenden und der Jury mit der vollen gewünschten Fördersumme bedacht wurden:
„Renate trifft Maksym“ aus Hamburg, die von der R+V mit 15.000 Euro gefördert werden. Die Idee: Senioren und Seniorinnen bringen geflüchtete Kinder und Jugendliche sowie deren Familien auf andere Gedanken, indem sie mit ihnen Kunst- und Kulturveranstaltungen besuchen – und es ihnen damit auch erleichtern, in der neuen Heimat anzukommen. Der Name des Projekts geht auf die 78-jährige Renate Meyer zurück, die eine ukrainische Familie bei sich aufgenommen hat, darunter der 10-jährige Maksym.
Die „Recyclingwerkstatt“ aus Düsseldorf wird von der R+V mit 13.100 Euro gefördert. Die Idee: Die Initiatoren möchten eine Recyclingwerkstatt aufbauen, um in der Natur gesammelte Plastikabfälle wiederzuverwerten, beispielsweise als Einkaufswagenchips oder Untersetzer. Das Plastik stammt aus monatlichen Müllsammelaktionen am Rheinufer, bei denen jeweils 50 bis 70 Helfer mitmachen. „Wir brauchen ein anderes Verständnis für Ressourcen“, sagt Projektinitiatorin Victoria Blocksdorf. „Wir wollen zeigen, was man aus scheinbarem Müll alles machen kann.“
Der Publikumsliebling – also der Sonderpreis der Kunden – verteilt sich auf zwei Projekte. Beides sind sehr ernste Themen:
„Dein Sternenkind“ aus Seeheim-Jugenheim an der Bergstraße wird von der R+V mit 15.000 Euro gefördert. Sternenkinder sind Babys, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben. Um den Eltern eine würdevolle Erinnerung an ihre Kinder zu ermöglichen, haben sich 650 Fotografen zu einem bundesweiten Netzwerk zusammengeschlossen: Sie fotografieren die Familien kurz nach ihrem wohl schwersten Moment. „Alle in der Organisation arbeiten ehrenamtlich, die Eltern müssen das also nicht bezahlen“, sagt Initiator Oliver Wendlandt. Von dem Fördergeld werden die Server, auf den die Bilder gesichert werden, mit Speicher aufgerüstet. Denn seit Start 2013 sind 650.000 Bilder entstanden. „Wir platzen auf unseren Speichermedien aus allen Nähten“, sagt Wendlandt. Zudem werden USB-Sticks angeschafft, auf denen die Fotografen den Eltern die Bilder überreichen können. „Damit die Fotografen das nicht selber bezahlen müssen.“
„Ein Zuhause am Lebensende“ aus Essen wird von der R+V mit 35.000 Euro gefördert. Auch dieses Projekt beschäftigt sich mit dem Tod – bei Obdachlosen. „Man muss einfach wissen, dass das Leben auf der Straße die Menschen sehr einsam macht“, sagt Projekteinreicherin Heike Goebel. „Sie sind sehr isoliert. Und das führt dazu, dass sie die medizinischen Angebote, die wir haben, einfach nicht annehmen.“ Dabei seien die Obdachlosen oft schwer krank – und sie versuchten, im Park, unter Brücken oder sogar hinter Müllcontainern gesund zu werden. „Und nicht selten sterben sie dort auch ganz alleine.“ Mit dem Geld will der Verein „Naturheilpraxis ohne Grenzen“, dem Goebel angehört, Container zu Pflegeeinrichtungen umbauen und in der Stadt Essen aufstellen. Das Angebot solle für die Obdachlosen niederschwellig sein, sagt Goebel. „Damit sie das auch annehmen.“
Wie es im Jubiläumsjahr weitergeht
Die R+V wird über den Fortschritt bei ausgesuchten Projekten in ihren Social-Media-Kanälen und auf www-mission-miteinander.de berichten. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für das Zukunftsfestival am 15. und 16. September im Wiesbadener Kongresszentrum RMCC. Mit dabei sind Experten sowie Teilnehmer der MissionMiteinander. In Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen werden Ideen vertieft und neue Ideen entwickelt. Eine Zukunftsstudie in Zusammenarbeit mit der Prognos AG gibt Einblicke in das Leben im Jahr 2040.
Alle Informationen zum Jubiläumsjahr gibt es auf www.ruv.de/100Jahre sowie in den sozialen Medien unter den Hashtags #MissionMiteinander und #100JahreRuV.
100-jährige Erfolgsgeschichte
Die R+V Versicherung, gegründet 1922, hat sich von einem kleinen genossenschaftlichen Agrarversicherer zu einer der führenden Versicherungen des Landes entwickelt. Ihre Geschichte ist eng mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland verbunden, deren Anfangsbuchstaben sich im Unternehmensnamen wiederfinden.
Etwa neun Millionen Kundinnen und Kunden vertrauen auf die Leistungen der R+V. Mit mehr als 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die R+V nicht nur bundesweit ein wichtiger Jobmotor, sondern auch der größte private Arbeitgeber in Wiesbaden. In der hessischen Landeshauptstadt liegt die Firmenzentrale mit ihren rund 6.000 Beschäftigten.