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Erste Schülergenossenschaft Hessens gegründet
Schüler der Wiesbadener Leibnizschule haben die erste Schülergenossenschaft Hessens gegründet. Die 13 bis 17 Jahre alten Jungunternehmer wollen mit ihrer Geschäftsidee vor allem älteren und weniger mobilen Menschen helfen.
Die Schüler bieten ab sofort in der hessischen Landeshauptstadt einen Balkon- und Zimmerpflanzen-Service an und kooperieren dabei mit lokalen Gärtnereien. Die Jugendlichen wählen nach Absprache mit ihren Kunden passende Pflanzen und Töpfe aus, transportieren diese zur Wohnung und stellen sie dort auf. Die spätere Pflege der Pflanzen übernehmen die Schüler auf Wunsch ebenfalls. Das Startkapital der Genossenschaft „Green Leibniz eSG“ stammt aus dem Verkauf von Genossenschaftsanteilen.
Bei der Gründung der Schülergenossenschaft halfen den Wiesbadener Gymnasiasten der Genossenschaftsverband-Verband der Regionen sowie die R+V Versicherung. Experten des genossenschaftlichen Versicherers organisierten in der R+V-Zentrale die vorbereitenden Workshops für die Gründung und berieten die Schüler kostenlos zu Start-up-Methoden und zur Entwicklung des Geschäftsmodells. Darüber hinaus fördert die gemeinnützige R+V STIFTUNG das Vorhaben in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 6.500 Euro.
Hessens Wirtschaftsminister Al-Wazir: Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften wird attraktiver
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sagte anlässlich der Gründungsveranstaltung: „Der Gedanke eines gemeinwohlorientierten Wirtschaftens wird wieder attraktiver und findet neue Betätigungsfelder. Dorfläden, Wohnprojekte, Carsharing-Ringe - das sind nur einige Beispiele dafür, wie fruchtbar das Genossenschafts-Modell auch im 21. Jahrhundert ist. Als Hessischer Wirtschaftsminister kann ich das nur begrüßen. Ich glaube, dass das eine sehr demokratische und solidarische Form unternehmerischen Handelns ist. Deshalb trete ich dafür ein, die Gründung von Genossenschaften zu erleichtern und Genossenschaften auch bei der Wirtschaftsförderung zu berücksichtigen. Und ich freue mich außerordentlich, dass die R+V sich der Aufgabe widmet, junge Leute für das genossenschaftliche Denken zu begeistern. Unser Land braucht Gründerinnen und Gründer, die unternehmerische Verantwortung tragen wollen und auch wissen, wie das geht. Das kann man kaum früh genug lernen. Deshalb gratuliere ich der Wiesbadener Leibnizschule und der R+V ganz herzlich zur heutigen Gründung der ersten hessischen Schüler- und Schülerinnen-Genossenschaft.“
Hessens Kultusminister Lorz: Schülerinnen und Schüler beweisen Mut und Pioniergeist
Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz hob in einer Videobotschaft hervor: „Unser Wirtschaftsstandort lebt von jungen Menschen, die kreativ sind und frühzeitig praktische Erfahrungen im Wirtschaftsleben sammeln wollen. Unsere Schulen unterstützen sie dabei und bereiten sie auf die spätere Arbeits- und Berufswelt vor. Mit der Gründung der ersten Schülergenossenschaft in Hessen beweisen die Schülerinnen und Schüler der Leibnizschule Mut und Pioniergeist, denn von der Anfangsidee über die Erarbeitung eines Geschäftsplans bis zur tatsächlichen Umsetzung ist es ein langer Weg. Ich danke den beteiligten Lehrkräften für ihren Beitrag, den sie zur ökonomischen Bildung der Jugendlichen leisten und wünsche dem Projekt viel Erfolg.“
Die betreuenden Lehrkräfte Benedikt Böhm und Nils Hektor sind „begeistert, wie viel Zeit und Energie die Jugendlichen über den eigentlichen Unterricht hinaus in das Projekt investieren und auf wie viel Resonanz man in der Schülerschaft stößt“. Beide zeigen sich überzeugt davon, mit diesem praxisnahen Projekt, einen „erheblichen Beitrag zur ökonomischen Bildung der Schülerinnen und Schüler zu leisten“.
R+V: Schüler erhalten Praxiswissen und engagieren sich für andere Menschen
„Schülergenossenschaften zeigen, wie jung und frisch die Genossenschaftsidee ist“, betonte R+V-Innovationsmanager André Dörfler, der die Schüler im Vorfeld betreute. „Deshalb steht die R+V als genossenschaftliches Unternehmen den Schülern sehr gerne als Partner und Berater zur Seite.“ Der Leiter der R+V STIFTUNG, Ralph Glodek, ergänzte: „Die Jugendlichen erhalten durch die Gründung eines realen Unternehmens wichtiges Praxiswissen über die Wirtschaft und engagieren sich zugleich für andere Menschen.“ Jugend und Bildung seien zwei wesentliche Schwerpunkte für die Förderung durch die R+V STIFTUNG.
Daniela Watzke, zuständig für Gründerfragen beim Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V., sagte: „Das gemeinsame Arbeiten in einer nachhaltigen Schülergenossenschaft eröffnet Schülern Einblicke in konkrete wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge. Es verlangt Innovation, Kreativität, Eigeninitiative und Teamgeist. Und es regt unternehmerisches Denken und Handeln an, bringt Orientierung für das spätere Berufsleben. Zudem bietet das realitätsnahe und gemeinschaftliche Arbeiten in Schülergenossenschaften Gelegenheit zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen und -kompetenzen, die über die für andere Schülerfirmen notwendigen hinausgehen.“