07Nov2019 Unternehmen

    Autounfall: Der Fahrer ist oft schlecht versichert

    Zum Ende des Jahres begeben sich viele Autobesitzer auf die Jagd nach Versicherungs-Schnäppchen. Dabei fällt schnell die eigene Sicherheit hinten über. Was viele nicht wissen: Bei einem selbstverschuldeten Unfall sind die Fahrer meist viel schlechter abgesichert als die Beifahrer.

    Rund 400.000 Verletzte gab es allein 2018 bei Verkehrsunfällen in Deutschland. Das meldet das Statistische Bundesamt. Viel zu oft wird dabei der Fahrer schwer verletzt: „Mit oft schwerwiegenden Folgen wie zahlreichen Knochenbrüche, Schädelhirntrauma oder Querschnittlähmung“, berichtet Vera Nickel von der R+V Versicherung, die als Kfz-Expertin immer wieder mit schlimmen Unfallfolgen zu tun hat.

    Die Fahrzeuginsassen sind in jedem Fall gut abgesichert. Die Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für den Verdienstausfall und zahlt Schmerzensgeld oder sogar eine lebenslange Rente. Beim Fahrer ist die Sache nur klar, wenn die Schuld am Unfall bei einem anderen liegt: Die gegnerische Haftpflichtversicherung muss für den Schaden aufkommen.

    „Fahrerschutz-Versicherung ist die Vollkasko für den Fahrer“

    Hat der Fahrer den Unfall selbst verschuldet, sieht die Sache anders aus. Dann gibt es diesen besonderen Schutz nicht. Das gilt auch, wenn der Fahrer eine Teilschuld trägt oder der Unfallgegner Fahrerflucht begeht. Auch wenn der Fahrer bei Glatteis verunglückt oder mit Wild zusammenprallt, hilft die Fahrerschutz-Versicherung. „Mit ihr erwirbt der Fahrer die gleichen Ansprüche, wie die anderen Insassen des Fahrzeugs“, erklärt Vera Nickel.

    Die Fahrerschutz-Versicherung übernimmt beispielsweise die Kosten für einen behinderungsgerechten Umbau der Wohnung oder ersetzt den Verdienstausfall – wie bei Selbstständigen entgangene Einnahmen. Sie zahlt Schmerzensgeld und vorübergehend eine Haushaltshilfe oder schlimmstenfalls auch die Rente für unterhaltsberechtigte Angehörige. Bei besonders schwerwiegenden Unfällen ist auch die psychologische Betreuung oder die persönliche Unterstützung durch einen Reha-Dienst wichtig. „Die Fahrerschutz-Versicherung bezahlt in einem solchen Fall nicht nur das medizinisch Notwendige sondern das, was für die Rehabilitation sinnvoll ist“, erläutert Vera Nickel.

    Dabei ist die Fahrerschutz-Versicherung subsidiär. Sie greift also, wenn andere Versicherungen Kosten nicht oder nur teilweise übernehmen. Bei der R+V kostet die Fahrerschutz-Versicherung rund 30 Euro im Jahr. „Sie ist sozusagen eine Vollkasko für den Fahrer und bietet eine super Absicherung für wenig Geld“, sagt Vera Nickel von der R+V.

    Kontakt für die Medien

    Gesa Fritz

    Pressesprecherin Kfz- und Sachversicherungen, Rückversicherung, Verbraucherthemen, Studie „Die Ängste der Deutschen“

    0611 533-52284

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