27Dez2010

    Prost Neujahr: Für Kinder sind Alkoholreste und Zigarettenkippen lebensgefährlich

    R+V-Infocenter: Kinder unter sechs Jahren besonders häufig von Vergiftungen betroffen - nach der Silvesterparty sofort aufräumen

    Auch wenn es nach einer langen Silvesterparty schwer fällt: Eltern sollten vor dem Schlafengehen zumindest die vollen Aschenbecher leeren und Alkoholreste wegschütten. "Kinder sind am Neujahrsmorgen oft als erste wach. Wenn sie dann neugierig halbvolle Sektkelche oder Schnapsgläser austrinken oder Zigarettenstummel probieren, können sie sich schwere Vergiftungen zuziehen", warnt Dr. Marko Ostendorf, Arzt beim Infocenter der R+V Versicherung. Vor allem Kinder unter sechs Jahren sind gefährdet: 90 Prozent der kindlichen Vergiftungsunfälle betreffen diese Altersgruppe.

    Neben Haushaltsreinigern, Medikamenten und Pflanzen verursacht auch Nikotin schwere Vergiftungen. "Schon das Gift einer einzigen Zigarette kann für einen Einjährigen tödlich sein", so R+V-Experte Dr. Ostendorf. Wenn Eltern befürchten, dass ihr Kind mehr als eine halbe Zigarette gegessen hat, sollten sie deshalb sofort die zuständige Giftnotrufzentrale oder den Notarzt anrufen. Mit etwas Wasser zerstoßene Kohletabletten sind eine sinnvolle Erste-Hilfe-Maßnahme.

    Schon ein Schluck Cognac gefährlich

    Kinder reagieren auf Alkohol deutlich empfindlicher als Erwachsene. "Ein halbes Schnapsglas Cognac löst bei Zweijährigen bereits schwere Vergiftungserscheinungen aus", erklärt Dr. Ostendorf. Das Kind kann plötzlich bewusstlos werden oder im schlimmsten Fall an Atemlähmung sterben. Besondere Vorsicht ist auch bei Früchten aus Bowlen oder Rumtöpfen geboten - weil sie süß sind und nicht so intensiv nach Alkohol schmecken, essen die Kinder mehr davon.

    Wenn ein Kind Alkohol zu sich genommen hat, sollten ihm die Eltern Saft mit Zucker geben. Ist es nicht mehr ansprechbar, muss sofort der Notarzt gerufen werden - es besteht Lebensgefahr. Auf keinen Fall darf ein bewusstloses Kind zum Erbrechen gebracht werden, weil es daran ersticken kann.

    Für den Fall der Fälle: Die Giftnotrufnummern in Deutschland
    Berlin
    Institut für Toxikologie - Klinische Toxikologie und Giftnotruf (für Berlin und Brandenburg)
    030 19 240
    Bonn
    Informationszentrale gegen Vergiftungen (für Nordrhein-Westfalen)
    0228 19 240
    Erfurt
    Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
    0361 73 07 30
    Freiburg
    Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg (für Baden-Württemberg)
    0761 19 240
    Göttingen
    Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
    0551 19 240
    Homburg/Saar
    Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungsfälle des Saarlandes
    06841 19 240
    Mainz
    Giftinformationszentrum der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen
    06131 19 240
    München
    Giftnotruf München (für Bayern)
    089 19 240
    Nürnberg
    Giftinformationszentrale Nürnberg (für Bayern)
    0911 398 2451
    Kontakt für die Medien