23Dez2009

    Laute Silvesterknaller: Hunde auf Jahreswechsel vorbereiten

    R+V-Infocenter: Ängstliche Tiere nicht trösten - schon vor Silvester an Lärm gewöhnen

    Der Hund zittert, jault und verkriecht sich in der hintersten Ecke: Für viele Vierbeiner sind Böller und Raketen in der Silvesternacht eine Qual - und die Menschen gehen oft falsch mit diesen Ängsten um. "Viele Hundebesitzer versuchen, die Tiere zu trösten und zu beruhigen. Damit bestärken sie die Hunde noch in dem verängstigten Verhalten", erklärt Dr. Oliver Harps-Hansen, Tierarzt beim Infocenter der R+V Versicherung. Besser: Das furchtsame Verhalten ignorieren und Sicherheit ausstrahlen - auch wenn es schwer fällt.

    Gerade bei ängstlichen Tieren ist es sinnvoll, sich rechtzeitig vor Silvester über geeignete Maßnahmen Gedanken zu machen. R+V-Experte Dr. Harps-Hansen empfiehlt, Hunde an laute Geräusche zu gewöhnen, damit sie diese nicht mehr als Bedrohung wahrnehmen. "Am besten funktioniert das natürlich bei Welpen, wie es bei Jagdhunden gemacht wird. Aber auch im Erwachsenenalter gibt es Möglichkeiten, die Angst in den Griff zu kriegen."

    Hierfür können Hundebesitzer beispielsweise auf spezielle Geräusche-CDs zurückgreifen, die es im Fachhandel oder bei Tierärzten gibt. Das Vorgehen: Man fängt leise an und dreht die Geräusche im Laufe der Zeit immer lauter. Wenn Herrchen oder Frauchen währenddessen alltäglichen Tätigkeiten nachgehen und sich gar nicht an dem Krach stören, wird es auch für den Hund normal. Zusätzlich kann man das Tier noch füttern, damit es die Geräusche mit positiven Gefühlen verbindet.

    An Silvester nicht alleine lassen

    Am Silvestertag selbst sollte man die Hunde mit einfachen Spielen von den Knallern ablenken. Geschlossene Fenster dämpfen die Geräuschkulisse, ebenso wie Musik im Hintergrund. "Zudem gibt es inzwischen eine Reihe homöopathischer und pflanzlicher Mittel, zum Beispiel mit Baldrian oder Hopfen, die Hunde beruhigen. Allerdings sollte man hierbei auf jeden Fall einen Fachmann zurate ziehen. Ich empfehle auch, die Mittel nicht erst um Mitternacht einzusetzen, sondern lieber schon ein paar Tage vorher", so Dr. Oliver Harps-Hansen. Und: Fressen beruhigt - die Hunde freuen sich über ein reichhaltiges Mahl am Nachmittag.

    Weitere Tipps des R+V-Experten:
    • Schon in den Tagen vor Silvester ängstliche Hunde beim Spaziergang lieber an die Leine nehmen - manche Hunde rennen beim ersten Knaller panisch davon.
    • Hunden auf keinen Fall Ohrstöpsel in die Ohren stecken. Diese können Verletzungen verursachen und mitunter nur durch eine Operation entfernt werden.
    • Bei Feiern in den eigenen vier Wänden einen ruhigen Zufluchtsort schaffen.
    • Ab Mitternacht nicht mit den Hunden nach draußen gehen, auch wenn diese keine Angst haben. Denn die Knaller können zu Gehörschäden führen. Zudem macht der Schwefelgehalt der Raketen den Tieren zu schaffen.
    • Darauf achten, dass Hunde nicht mit Knallern in Berührung kommen. Diese Schmerzen vergessen sie nie.