21Jul2011

    Geld weg, Papiere weg - Entspannung weg: Vorsicht vor Diebstahl im Urlaub

    Aktuelle Umfrage des R+V-Infocenters: Etwa jeder siebte deutsche Urlauber ist schon bestohlen worden

    Eben noch ganz entspannt durch den Urlaubsort gebummelt, plötzlich der große Schreck: Das Portemonnaie ist weg, und mit ihm Bargeld, Pässe und Bankkarten. Eine Umfrage des Infocenters der R+V Versicherung bestätigt, dass dies kein Einzelfall ist: Rund 13 Prozent der Deutschen sind auf Reisen schon bestohlen worden. Doch mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen können sich Urlauber schützen.

    Bei Taschendieben sind vor allem Menschenansammlungen beliebt. "Auf dem Markt, in der Schlange vor dem Museum oder an einer Bushaltestelle fällt nicht so schnell auf, wenn die Diebe auf Tuchfühlung gehen, und sie können bequem im Gedränge verschwinden", sagt Hans-Jürgen Dannenberg, Schadens-Experte beim R+V-Infocenter. Häufig arbeiten die Diebe aber auch mit Tricks: Sie rempeln ihre Opfer beispielsweise an oder bekleckern sie mit Eis. Dadurch sind diese abgelenkt, während ein Komplize Portemonnaie, Handy oder Kamera aus der Tasche zieht.

    Touristen sollten deshalb immer möglichst wenige Wertsachen dabei haben und diese sicher verstauen. "Es ist auf keinen Fall sinnvoll, dass alle Familienmitglieder ihre Sachen in einem Rucksack oder einer Handtasche deponieren. Denn das wäre für die Diebe ein echter Jackpot", so R+V-Experte Dannenberg. Bargeld, Kreditkarten und Ausweise sollten lieber getrennt aufbewahrt werden, zum Beispiel auf unterschiedliche abschließbare Innentaschen verteilt.

    Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
    • Wer unterwegs ist, sollte nur das nötigste Bargeld dabei haben und lieber eine Notreserve im Hotelsafe aufbewahren. In vielen Zimmern gibt es inzwischen kleine Safes mit Geheimzahl. Aber: Der Koffer im Hotelzimmer ist kein sicherer Aufbewahrungsort.
    • Besser als im normalen Portemonnaie ist Bargeld bei Ausflügen in einem Brustbeutel oder einer Gürteltasche aufgehoben - oder man deponiert zumindest größere Geldscheine im Schuh oder Büstenhalter.
    • In einigen Ländern empfiehlt es sich zudem, immer einen kleinen Bargeldbetrag griffbereit zu haben, falls man mit einem Messer bedroht wird.
    • Geheimzahlen gehören auf keinen Fall in das Portemonnaie.
    • Wertvoller Schmuck oder Armbanduhren ziehen Diebe an. Deshalb ist es sinnvoll, beides ganz zu Hause zu lassen.
    • In einigen Städten werden Handtaschen von Zweirädern aus im Vorbeifahren weggerissen - Frauen sollten sie deshalb lieber auf der von der Fahrbahn abgewendeten Seite tragen. Auch hier gilt: nur das Nötigste mitnehmen.
    • In Restaurants Handtasche oder Rucksack nicht über die Stuhllehne hängen: Diebe könnten unbemerkt hineingreifen.
    • Wer mit dem Auto oder Mietwagen unterwegs ist, sollte darin ebenfalls keine Wertsachen liegen lassen - schon gar nicht sichtbar. Während der Fahrt Fenster lieber zu lassen sowie Türen und Kofferraum verschließen. Diebe könnten sonst beispielsweise an einer roten Ampel die Wertsachen einfach aus dem Auto entwenden.
    Sofort EC- und Kreditkarte sperren

    Wem trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der Geldbeutel gestohlen wird, sollte möglichst schnell alle EC- und Kreditkarten sperren lassen, um größere Schäden zu vermeiden. Am besten die entsprechenden Telefonnummern bereits vor dem Urlaub notieren und getrennt vom Geldbeutel aufbewahren. Für die meisten Karten gilt inzwischen der einheitliche Sperrnotruf 116 116, im Ausland in der Regel zusammen mit 0049, der Ländervorwahl Deutschlands.

    Zudem ist es wichtig, bei der örtlichen Polizei Anzeige zu erstatten. "In einigen Fällen bekommen Urlauber den Schaden über ihre Versicherung ersetzt. Die Hausratversicherung springt beispielsweise ein, wenn die Handtasche gewaltsam entrissen oder die Tür des Hotelzimmers aufgebrochen wurde", sagt R+V-Experte Dannenberg. Er rät zudem, im Vorfeld Kopien aller Ausweise und Papiere anzufertigen - das erleichtert das Wiederbeschaffen.