26Mär2009

    Nach dem Schnee: Öltanks vor Hochwasser sichern

    R+V-Infocenter: Im Frühjahr große Hochwassergefahr durch Schneeschmelze - Öltanks regelmäßig prüfen lassen

    Rekordverdächtige Schneehöhen von bis zu vier Metern: Nach dem kalten und schneereichen Winter steigt jetzt zum Frühlingsanfang die Hochwassergefahr. Für die vielen Eigentümer von Heizöltankanlagen kann es besonders teuer werden, wenn Wasser in ihren Öllagerraum gelangt und die Tanks aufschwimmen oder undicht werden und auslaufen. Denn bereits ein kleines Leck an der Tankanlage reicht aus, um große Schäden anzurichten - die Sanierungskosten belaufen sich dann schnell auf viele Tausend Euro. Die Kosten müssen die Besitzer der Tankanlagen übernehmen - und ohne Versicherungsschutz bleiben sie auf diesen Kosten sitzen. Darauf macht das Infocenter der R+V Versicherung aufmerksam.

    Rund zehn Millionen Haushalte in Deutschland heizen mit Öl. Die Besitzer dieser Heizungsanlagen müssen dafür sorgen, dass ihre Tankanlage sicher ist und kein Öl auslaufen kann - auch wenn eine wiederkehrende Prüfung in den meisten Fällen nicht vorgeschrieben ist. "In vielen Kellern stehen Tankanlagen, die 30 Jahre oder älter sind und die seit dem Einbau keiner mehr eines kritischen Blicks gewürdigt hat", sagt Gerd Henge, Umweltsachverständiger beim R+V-Infocenter.

    Eine mögliche Folge: Durch Hochwasser können die Öltanks aufschwimmen und dabei beschädigt werden. Schlimme Folgen drohen, wenn Öl durch ein Leck austritt. "Läuft der Keller voll Wasser, verteilt sich das Öl schnell weiter. Dann ist nicht nur das eigene Hab und Gut betroffen, sondern womöglich auch das des Nachbarn", warnt Henge. "Daneben können durch ausgetretenes Heizöl erhebliche Umweltschäden entstehen."

    Was vielen nicht bewusst ist: Weder in der Hausrat- noch in der Wohngebäudeversicherung sind Schäden durch auslaufendes Öl abgedeckt, und auch die Privathaftpflichtversicherung übernimmt keine Kosten, sobald Gewässer oder das Grundwasser geschädigt werden könnten. Wenn beispielsweise der mit Öl verunreinigte Boden im Garten des Nachbarn ausgetauscht werden muss, um einem Grundwasserschaden vorzubeugen, ist dafür eine spezielle Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung notwendig. Diese Versicherung kommt auch für die eigenen Schäden bis zu einer bestimmten Höhe auf - in der Regel eine Million Euro. Wer diese Zusatzpolice nicht hat, bleibt auf den mitunter sehr hohen Kosten sitzen.

    Auf Heizölgeruch achten

    Um teure Schäden bereits im Vorfeld zu vermeiden, rät R+V-Experte Henge allen Hausbesitzern, ihre Öltankanlagen und den Öllagerraum regelmäßig von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Aber auch die Besitzer selbst können einiges tun: Wenn es im Keller beispielsweise plötzlich stark nach Heizöl riecht, ist eine gründliche Untersuchung der Tankanlage auf undichte Stellen notwendig. Ein weiteres Alarmzeichen ist es, wenn der Füllstand innerhalb kurzer Zeit stark sinkt. Der Öllagerraum sollte zudem nicht als Abstellkammer genutzt werden - das versperrt die freie Sicht auf den Tank. Weiterer Tipp des R+V-Infocenters: Wer eine gebrauchte Immobilie mit Ölheizung kauft, tut gut daran, die Tankanlage möglichst schnell überprüfen lassen - bevor Wasser oder Heizöl im Keller stehen.