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Neue Kleidung kann krank machen: immer vor dem ersten Tragen waschen
R+V-Infocenter. Viele Textilien enthalten Chemikalien - Hautreizungen und Allergien durch Kontakt möglich.
Der nagelneue Pullover passt perfekt zur Lieblingsjeans: warum nicht sofort hineinschlüpfen? Doch Vorsicht: Neue Textilien können Allergien oder Hautreizungen auslösen, vor allem bei Menschen mit empfindlicher Haut und bei Kindern. Das Infocenter der R+V Versicherung rät Verbrauchern deshalb, alle Kleidungsstücke vor dem ersten Tragen zu waschen - und nicht nur Unterwäsche.
Viele Textilien enthalten Farbstoffe oder andere Chemikalien, beispielsweise als Schutz vor Pilzbefall beim Transport, als Knitterschutz oder wegen der Farbwirkung, und nicht alle diese Substanzen sind harmlos. Studien zeigen, dass etwa jedes dritte Kleidungsstück mit schädlichen Chemikalien behandelt ist. Obwohl einige besonders gefährliche Farbstoffe und andere Substanzen in Europa inzwischen verboten sind, können sie bei importierter Ware noch enthalten sein. Einen Hinweis auf chemisch behandelte Kleidungsstücke geben die Etiketten: Steht dort etwa "pflegeleicht", "bügelfrei", "schmutzabweisend" oder "Bitte separat waschen", ist Vorsicht geboten.
Farbstoffe sind Allergieauslöser
Wenn die chemischen Substanzen nicht fest genug im Stoff gebunden sind, können sie die Haut reizen. "Solche Reaktionen treten entweder sofort oder nach ein paar Stunden auf und werden besser, wenn man die Textilien wieder auszieht. Vor allem bei Kindern können starke Giftstoffe aber auch zu Erkrankungen führen, die auf den ersten Blick nichts mit der Kleidung zu tun haben. Das heißt, sie können nicht nur die Haut betreffen, sondern den gesamten Körper", sagt Dr. Marko Ostendorf, Arzt des R+V-Infocenters. Hinzu kommt das Allergierisiko: Bei Menschen, die entsprechend vorbelastet sind, können bestimmte chemische Substanzen - vor allem Farbstoffe - allergische Reaktionen auf der Haut auslösen.
R+V-Experte Ostendorf rät Verbrauchern deshalb, alle neuen Kleidungsstücke zuerst zu waschen. Dabei sollten Verbraucher eine möglichst hohe Gradzahl einstellen und einen zusätzlichen Spülgang wählen - auch um Waschmittelreste vollständig zu entfernen. Besonders sorgfältig sollten Eltern mit Kinderkleidung umgehen, denn die Kleinen sind deutlich empfindlicher als Erwachsene.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Auf den Produktionsort achten: In Europa und den USA geht man vorsichtiger mit schädlichen Stoffen um. Noch sicherer ist es, Kleidung mit Gütesiegel zu kaufen. Das bekannteste ist Öko-Tex Standard 100.
- Je dunkler Hose, Pullover und Co. gefärbt sind, umso größer ist das Risiko einer Schadstoff-Konzentration.
- Für Babys und Kleinkinder sind Second-Hand-Kleidungsstücke eine Alternative: Hier sind die meisten Schadstoffe schon herausgewaschen.