BürgerKolleg Wiesbaden: Keber und Lipovsky
    24Mai2024 R+V engagiert sich

    Ehrenamt fördern made in Wiesbaden

    Warum die R+V STIFTUNG das BürgerKolleg seit über 10 Jahren als Hauptförderer unterstützt.

    von Dale Auchinleck

    Made in Wiesbaden – das gilt für das Konzept des BürgerKollegs Wiesbaden. Denn es war das erste Projekt zur Unterstützung von Ehrenamtlichen, Vereinen und Initiativen dieser Größe in Deutschland. 29 Millionen Ehrenamtliche und 600.000 eingetragene Vereine gibt es hierzulande. Sie brauchen bei vielen Themen Unterstützung – auch bei versicherungstechnischen Fragen. Genau da und in noch vielen weiteren Bereichen setzt das 2010 ins Leben gerufene BürgerKolleg der Wiesbaden Stiftung an. In Seminaren, Workshops und anderen Veranstaltungen können sich Ehrenamtliche in Vereinen, Initiativen und Organisationen weiterbilden und beraten lassen. Außerdem können Vereine die Räumlichkeiten der Wiesbaden Stiftung für Vereinssitzungen nutzen. All das ist für die Vereine und Ehrenamtlichen kostenfrei. Und damit nicht genug: Victoria Müller-Lipovsky, Projektleiterin des BürgerKollegs in der Wiesbaden Stiftung erklärt, dass das Projekt auch als Art „Interessenvertretung der Vereine“ fungiert, indem es bei Gesetzesinitiativen für die Interessen und Bedürfnisse der Vereine eintritt. 
     
    Realisieren lässt sich das nur dank umfänglicher Fördermittel. Mit über 80 000 Euro jährlich finanziert die R+V STIFTUNG den größten Teil der Kosten für Mitarbeitende, Experten und Buchhaltung.

     
    BürgerKolleg: Lipovsky
    Victoria Müller-Lipovsky ist Projektleiterin des BürgerKollegs in der Wiesbaden Stiftung.
    Warum unterstützt die R+V STIFTUNG das BürgerKolleg?

    Das BürgerKolleg passt perfekt zur Philosophie der R+V STIFTUNG, denn ihr „liegt neben der Bildung der nachfolgenden Generationen vor allem die Begeisterung von Menschen für ehrenamtliches Engagement am Herzen“, erklärt Ralph Glodek, Geschäftsleiter der R+V STIFTUNG, und führt aus: „Das BürgerKolleg hat in Sachen Qualifizierung von Engagierten bundesweit Maßstäbe gesetzt.“ Aus diesem Grund unterstützt die R+V das Projekt schon seit 2010 von Beginn an.

    BürgerKolleg: Keber
    Harald Keber, Produktförderer MultiLine bei der R+V, referiert seit 2022 ehrenamtlich für das Projekt zum Thema Versicherungen zur Entlastung der Vereinsvorstände.

    Doch die R+V STIFTUNG hilft nicht nur mit Geld. Harald Keber, Produktförderer MultiLine bei der R+V, referiert seit 2022 ehrenamtlich für das Projekt zum Thema Versicherungen zur Entlastung der Vereinsvorstände. „Vereinsmitglieder sind in der Regel gut abgesichert, doch Vereinsvorstände wissen oft nicht, welches Risiko ihre Position mit sich bringt und sind daher selten ausreichend versichert“, erklärt Keber. Als Vorstandsmitglied in einem Fastnachtsverein kennt er sich mit den Herausforderungen bestens aus und will anderen dabei helfen, sie frühzeitig zu erkennen. Viele seiner Zuhörer wüssten zum Beispiel nicht, dass der Vereinsvorstand für den gesamten Verein haftet, im Ernstfall auch mit dem Privatvermögen. „Das kann ohne Versicherung böse Folgen haben“, führt Keber aus.
    Bei seinen Vorträgen geht es ausdrücklich nicht um das Verkaufen von Versicherungen. Er informiert schlicht über mögliche Probleme und versicherungstechnische Lösungen.
     

    Wie Keber sind auch die anderen Referierenden des BürgerKollegs, die zum Beispiel juristische Fragen klären, Vereinsmenschen. Müller-Lipovsky ist froh darüber: „Profis kann man einkaufen, aber diese Menschen sind auch wirklich mit Herzblut dabei.“ Und das kommt gut an: Seit Beginn hat sich die Zahl der jährlichen Veranstaltungen und Teilnahmen verdreifacht. Insgesamt hat das BürgerKolleg seit 2010 etwa 1000 Veranstaltungen mit 13 000 Teilnahmen ausgerichtet. Auch die Pandemie konnte den Erfolg des Projekts nicht dämpfen. Im Gegenteil: „Der gezwungene Umstieg auf digitale Veranstaltungen hat unsere Reichweite vergrößert“, erklärt die Projektleiterin. Flexiblere Terminfindung und das Teilnehmen von zu Hause haben dazu geführt, dass auch überregional mehr Menschen und neue Zielgruppen erreicht werden können. Vor allem nehmen deutlich mehr Berufstätige und Eltern an den Veranstaltungen teil. „Dadurch trauen sich auch mehr Leute, ehrenamtliche Positionen zu übernehmen. Das ist ein großer Gewinn für die Vereine“, freut sich Müller-Lipovsky.

    Profis kann man einkaufen, aber diese Menschen sind auch wirklich mit Herzblut dabei.“
    Victoria Müller-Lipovsky
    Projektleiterin des BürgerKollegs

    Die wachsende Nachfrage hat auch das Angebot des BürgerKollegs verändert. „Inzwischen orientieren wir unsere Lerninhalte spontan am Bedarf“, erklärt sie. „In den letzten Jahren sind durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie zum Beispiel Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für Vereine immer wichtiger geworden. Also haben wir Workshops und Seminare zur Erstellung von Websites und zur geschickten Vermarktung eingeführt.“ Und die Unterstützung endet nicht beim Informativen. Die operative Begleitung bei der Umsetzung des Gelernten, ob digital oder in den Räumen der Wiesbaden Stiftung am Michelsberg 6 in Wiesbaden, ist auch zentraler Bestandteil. 

    Der Erfolg zahlt sich aus: Das Projekt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem ersten Preis der „Allianz für Bürgersinn“ der Herbert-Quandt-Stiftung und mit dem Förderpreis der „Aktiven Bürgerschaft“ in der Kategorie „mitBestimmen“. Und auch weitere deutsche Städte wie Braunschweig und Gütersloh haben das Konzept seitdem eingeführt.

    Mehr Informationen zum BürgerKolleg gibt es auf der Website.
    BürgerKolleg - Weiterbildung für Ehrenamtliche in Wiesbaden - kostenfrei! (buergerkolleg.de)