10Jan2023 Kollegen privat

    Der perfekte Dinnerkoch

    Unser Kollege Thomas Kistner ist hauptberuflich im Außendienst in Heilbronn tätig. In seiner Freizeit hat der talentierte Hobbykoch gerade bei der VOX-Show „Das Perfekte Dinner“ mitgemacht – und ist gleich auf Platz Eins gelandet.

    von Alessa Preuße und Anja Schmidt-von Rhein

    ​​Lange Drehtage, acht Fernsehmitarbeiter in der Wohnung, die verkabeln, interviewen und jeden Handgriff filmen, dabei ruhig Blut bewahren und für vier fremde Menschen unter Zeitdruck ein exzellentes Drei-Gänge-Menü zubereiten: Das ist „Das Perfekte Dinner“. Genau das Richtige für Thomas Kistner, der sein Umfeld seit Jahren leidenschaftlich gern mit meisterhaften Menüs bekocht.

    Seit 2001 arbeitet Kistner bei der R+V und ist seit 2015 Bezirksdirektor in der FD Heilbronn für die BD Heilbronner Land mit dem „weltbesten Vertriebsteam, das man sich nur wünschen kann“, wie er sagt. Doch für die Vox-Show hatte er sich eigentlich gar nicht beworben.

    Als der Anruf einer Produktionsfirma kam, dass er als Teilnehmer infrage kommt, fiel Thomas Kistner aus allen Wolken. Freunde hatten ihn heimlich angemeldet, da Thomas für sie bereits häufig schöne Dinnerabende veranstaltet hat. Und dann ging alles sehr schnell. „Wie bist du zum Kochen gekommen?“, „Wie sieht es bei dir zu Hause aus?“; „Welche Maße hat eigentlich dein Esstisch?“, fragte die Produktionsfirma. Anschließend noch ein Bewerbungsvideo: Wie wirkte er vor der Kamera? War ein Dreh in seinem Haus überhaupt möglich? Nachdem all das geklärt war, bekam Thomas Kistner seinen 28-Seiten-Vertrag von der Produktionsfirma zugeschickt. Hatte er Bedenken vor einem Knebelvertrag? „Nein, eigentlich nicht. Die Sendung ist ein Wohlfühl-Format, hier soll niemand schlecht dargestellt werden“, sagt der 44-Jährige. Bereits zwei Wochen später hieß es dann: „It‘s Showtime!“

    Sendung online schauen

    Vox hat den Kochabend mit Thomas Kistner am vergangenen Freitag (6. 1.) ausgestrahlt. Wer die Sendung verpasst hat, findet sie online auf der Seite des Fernsehsenders.

    Koch aus Leidenschaft

    Gut gelaunt startet Thomas Kistner mit seinem Menü - Foto: RTL / ITV Studios Germany

    Bereits in der Schulzeit fing Thomas Kistner an, sich fürs Kochen zu begeistern. In einer Koch-AG begann er dann sich mehr und mehr auszuprobieren. Und noch heute kocht er gerne für seine Familie und Freunde. Die Kunst beim Kochen liegt für ihn darin, aus Basic-Gerichten etwas Besonderes zu machen. Eine gute Soße sei dafür schon das ganze Geheimnis. „Meine Bolognese kocht beispielsweise 24 Stunden auf dem Herd, damit die Soße richtig durchziehen kann“, erzählt er. Bei der Kücheneinrichtung lege er zudem Wert auf ein ordentliches Messerset. „Viele scharfe Messer sollte man schon Zuhause haben.“

    Zudem hat Kistner schon einige Kochkurse besucht, darunter auch einen Tageskurs mit dem Motto „Wie mache ich eine richtige Soße?“. Ein Soßentütchen-Päckchen zum Kochen verwenden? Das wäre für ihn ein absolutes No-Go.

    Drehtage – Adrenalin inbegriffen

    Die Hauptspeise: Geschmorte Ochsenbacken in Portwein mit glasierten Karotten und grünem Püree - Foto: RTL / ITV Studios Germany

    Das Menü für die Show hatte Kistner schon vorher eingereicht. Thunfisch mit Gurken-Avocado-Mus, geschmorte Ochsenbacken in Portwein mit glasierten Karotten und grünem Püree, und Brombeer-Friand mit Lorbeer. Dann hieß es Nerven bewahren. Denn die Teilnahme bedeutet: Vier andere Küchentalente treten gegen einen an – und von Planung über Einkauf bis zum Kochen selbst darf nichts schiefgehen.
     
    Und dann kam der große Tag. Während beim Koch das Drehteam um 9.30 Uhr vor der Tür stand, trafen sich die anderen Teilnehmenden zwischen 14 und 16 Uhr an einem anderen Ort in Stuttgart. Dort analysierten sie die Menü-Karte für das abendliche Dinner. „Bei den Interview-Drehs waren immer ein Ansprechpartner, Kameramann, Tontechniker und ein Interviewer dabei, der die Fragen gestellt hat“, berichtet Kistner. Schon vorher hat das Fernsehteam die Teilnehmenden beraten, was sie am besten anziehen und wie sie sich vor einer Kamera verhalten sollten.

    Da sich die Teilnehmenden im Vorfeld nicht kennen, ist der erste Kochabend für die Kandidatinnen und Kandidaten besonders spannend. Nur, ob Veganer oder Allergiker dabei sind, ist bekannt. „Auch ich war davor ziemlich nervös“, erinnert sich Kistner. „Es war schon seltsam zu wissen, dass man gleich auf völlig fremde Menschen stößt, und dabei auch noch gefilmt wird“, sagt Kistner, fügt jedoch hinzu: „Als die anfängliche Aufregung schließlich überwunden war, ging der Spaß zusammen erst richtig los.“​

    ​Das Wohnzimmer wird zum Set​​

    Thomas Kistner durfte am letzte Abend Gastgeber sein. „Womit ich tatsächlich nicht gerechnet habe, ist die Größe des Fernsehteams, das plötzlich bei dir aufschlägt und sich mit jeder Menge Technik in deiner Wohnung verteilt“, erzählt er. Zudem müsse man damit rechnen, dass das Team gegebenenfalls „die ganze Bude umräume“, also Möbel wegräume, Lampen von der Decke abhänge, Tische umstelle – bei einer der Köchinnen sei sogar ein Sofa auf dem Balkon gelandet. „Freundlicherweise stellt das Team am Ende des Abends aber alles wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück“, ergänzt Thomas lächelnd.

     

    Und Action – Kochen unter Zeitdruck

    Bis 18:30 Uhr filmten sie ihn in seiner Küche beim Kochen und stellten jede Menge Fragen. Der Zeitdruck war die größte Herausforderung. „Den ganzen Tag über stand ich unter Vollstrom“, erinnert sich Kistner und fügt hinzu: „Erst fünf Minuten bevor die Gäste kamen, war ich fertig.“ Der Zeitdruck lasse auch den ganzen Abend lang nicht nach. Die Gänge anrichten, auf vorgewärmten Tellern servieren und anschließend wieder aufräumen, dabei auch für eine gute Stimmung sorgen – das ist Gastgeberaufgabe. Zudem ein Teller mehr nur für die Filmaufnahmen. „Währenddessen kommt man ziemlich ins Schwitzen“, gesteht er. „Zeit ist meistens das Elementare beim Kochen. Deshalb habe ich zum Beispiel immer einen Soßen-Grund-Fond im Eisfach – damit spare ich mir immer sehr viel Aufwand.“
     
    Doch egal, wie große der Zeitdruck ist, eines gilt für alle: „Nichts wird nachgedreht, und wenn Fehler während des Kochens passieren, dann passieren sie halt.“​​

     

    Vorsicht, Kamera!

    Abends versammelten sich neben den vier Dinner-Gästen acht Personen des Drehteams in Kistners Wohnzimmer. „Während des Essens waren von mehreren Seiten Kameras auf uns gerichtet, die alle nur 50 Zentimeter von uns entfernt standen. Wir durften nicht direkt in die Kamera blicken“, erklärt Kistner. Deshalb stehe ein Redakteur direkt neben der Kamera und stelle die Fragen – der Blick richtet sich so automatisch auf ihn. „Zuerst musste man sich schon an die vielen Kameras gewöhnen. Mit der Zeit habe ich sie aber komplett ausgeblendet, und zwar so weit, dass ich die Kamera in meiner Küche mehrmals umgerannt habe“, erzählt Kistner lachend.
     
    Nach jedem Gang findet eine kurze Drehpause statt, in der das Geschirr weggeräumt wird. Die Spülmaschine darf jedoch nicht laufen, da sie zu laut für die Aufzeichnung ist. Daher landete das schmutzige Geschirr bei ihm provisorisch in mehreren Wäschekörben. „Mit allem Drum und Dran war der Abend bei mir erst spät beendet“, erinnert sich Kistner zurück. „Die Unterstützung vom gesamten Team war in der Zeit einfach sensationell und wir haben uns alle sehr gut aufgehoben gefühlt. Als Dankeschön bekam jeder vom Team noch einen Wein von mir mit auf den Weg“, erzählt er.​​

     

    Ein besonderes Erlebnis, das verbindet

    Seit dem ersten Kennenlernen haben die fünf Teilnehmenden eine gemeinsame Whats-App-Gruppe, in der sie sich regelmäßig über die aktuell ausgestrahlten Staffeln austauschen. Zudem haben sie sich nach der Drehzeit schon mehrmals getroffen und sind gute Freunde geworden. Einer der Kandidaten und Kandidatinnen hat sogar einen eigenen Food-Blog, der mit viel Begeisterung von allen mitverfolgt wird. Für die Ausstrahlungswoche vom 1. bis 6. Januar wollten sich die Fünf die Sendung jeden Tag gemeinsam anschauen – natürlich zusammen mit Familie und Freunden.
     
    Von einem Teil der Siegprämie möchte Thomas mit den anderen Teilnehmenden einen Abend in einem Kochstudio verbringen, um gemeinsam sein Gewinnermenü nachzukochen. „Ich hatte wirklich starke Mitstreitende, von denen jeder handwerklich sehr gut kochen kann“, sagt Kistner. „Deshalb sage ich auch immer, dass ich nicht gewonnen habe, weil ich so gut gekocht habe – sondern einfach, weil die anderen mir so viele Punkte gegeben haben.“​

    Wer jetzt Lust bekommen hat, das Gewinnermenü von Thomas Kistner nachzukochen, kann das Original-Rezept herunterladen. Viel Spaß dabei!

    Impressionen

    Das Produktionsteam richtet sich im Wohnzimmer ein Foto: RTL / ITV Studios Germany

    Die Kameras haben alles im Blick Foto: RTL / ITV Studios Germany

    Improvisation ist alles: Die Punktevergabe fand bei einer Kandidatin in der Abstellkammer statt Foto: RTL / ITV Studios Germany

    Beim Kochen gefilmt werden – das gibt es nur beim Fernsehen Foto: RTL / ITV Studios Germany

    Die Sendung „Das perfekte Dinner“​​

    Die Sendung „Das Perfekte Dinner“ wird bereits seit 2006 immer montags bis freitags um 19:00 Uhr auf dem Sender VOX ausgestrahlt. In der beliebten Kochshow treten fünf Hobbyköche aus einer Region oder Stadt gegeneinander an. An jedem Tag kocht eine Kandidatin oder ein Kandidat bei sich zu Hause ein Drei-Gänge-Menü, das im Anschluss von den Mitstreitenden mit 0 bis 10 Punkten bewertet wird. Der- oder diejenige mit der höchsten Gesamtbewertung gewinnt „Das Perfekte Dinner" und erhält am Ende der Woche eine Siegprämie.

    Thomas Kistner hat das erreicht, was bisher nur wenige geschafft haben: Er hat nicht nur „Das Perfekte Dinner“ gewonnen, sondern auch die Höchstzahl von 40 Punkten erreicht. Chapeau!