19Mai2022 Kollegen privat

    Genießen und dabei Gutes tun

    Viele haben ihn entdeckt und direkt gekauft: Den Jubiläumskaffee der R+V. Was es damit auf sich hat.

    Von Mae von Lapp

    Genießen und dabei Gutes tun, war noch nie so einfach: Mit dem Jubiläumskaffee der R+V. Seit einigen Tagen kann man ihn im Shop und im Foodtrailer am Raiffeisenplatz in Wiesbaden kaufen. Im Trailer wird der Kaffee auch ausgeschenkt. Der Erlös kommt der Kleinbauern-Kooperative OroVerde in Peru zugute.
     
    Dass die R+V in ihrem Jubeljahr auch einen besonderen Kaffee vertreibt, geht auf die Initiative des ehrenamtlichen Projektes „Kaffee füreinander“ zurück. Das Projekt initiiert hat Simone Back. Sie entwickelt bei der R+V Personalkonzepte und engagiert sich in ihrer Freizeit im Weltladen Hofheim. Im Kollegenkreis hat sie neun Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden, die – alle ehrenamtlich – das Projekt-Team bilden.

    Das Projekt OroVerde in Peru.​
    Projekt-Partner ist ein Kunde der R+V

    Partner im Projekt ist die Fairtrade-Genossenschaft Weltpartner, die schon seit vielen Jahren Kunde der R+V ist. „Gemeinsam haben wir überlegt, welchem Kaffeelieferanten von Weltpartner diese Kooperation derzeit besonders nützen kann. Bei OroVerde gibt es derzeit besonders viele Bauern, die der Kooperative beitreten wollen, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Dafür braucht es Kunden in Deutschland“, erläutert Simone Back. Mit der Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis unterstützt R+V das Rentenprojekt von OroVerde. „Das passt gut zur R+V als Versicherung, die sich ja auch für eine gute Altersvorsorge engagiert“, so Back.

    Das Altersrentenprojekt: OroVerde finanziert die Pflanzung von Regenwaldbäumen als Mischkultur in den Kaffeeplantagen – quasi ein Waldgarten. Das sorgt für bessere Erträge und für ein weiteres Einkommen, wenn die Bäume nach einigen Jahren verwertet und nachgepflanzt werden. „Mit dem Erlös von 16.000 Kaffees finanzieren wir für 100 Kleinbauern von OroVerde den Einstieg in das Altersrenten-Projekt“, sagt Amelie Fischer, ebenfalls Mitglied des Projektes.


    Bildung und Professionalisierung fördern

    Weitere Ziele fasst Simone Back unter der Überschrift „Kooperation und Professionalisierung statt Almosen“ zusammen. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Kooperative ihre Bauern zu Qualität und Anbaufragen berät, die Verarbeitung der Bohnen und den Vertrieb professionalisiert, die Biozertifizierung ermöglicht und damit erst einen Zugang zum internationalen Markt ermöglicht.
     
    Ein Teil der Fairtrade-Prämie geht zudem in Schulungsprogramme zu Gesundheit und sozialen Fragen, sowie in Weiterbildungen für junge Frauen und Männer, die so in der Kooperative gute Arbeitsmöglichkeiten, zum Beispiel im Marketing oder der Qualitätssicherung finden. ​
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    Damit der Kaffee in Deutschland seinen Markt findet, will das Projekt „Kaffee füreinander“ zudem informieren. „Wir wollen die Geschichte unseres Kaffees erzählen und dabei dafür sensibilisieren, wie Kaffee entsteht, wer daran beteiligt ist, und wer daran wie viel verdient“, erläutert Nora Best, die ebenfalls zum zehnköpfigen Team gehört. Über eine eigene Website​ wird das Projekt künftig zum fairen Handel informieren. „Wir wollen damit ein niedrigschwelliges Informationsangebot bieten, das unterhaltsam und glaubwürdig ist und sich mit der gesamten Wertstromkette befasst“, so Best.

     

    Unterstützung in der R+V

    Das Team hat die R+V als Sponsor für ihren Kaffee gewonnen. Jetzt prangt auf den Verpackungen das R+V-Jubiläums-Logo. Marketing und Gastronomie der R+V waren direkt begeistert von der Idee. Anja Stolz und ihr Marketing-Team haben das Design für den Kaffee gestaltet und die Gastronomie vertreibt ihn ohne Gewinn-Aufschlag​ über ihre Shops. „Für soziales Engagement bin ich immer zu haben“, sagt Gastro-Chef Thomas Walter.
     
    Projekt und Unternehmen passen gut zusammen, findet die Initiatorin Simone Back: „Die Fairtrade-Bewegung stellt den Gemeinwohlgedanken, kooperative Strukturen und das Wirtschaften auf Augenhöhe in den Mittelpunkt und ist damit ganz eng verbunden mit der Genossenschafts-DNA der R+V.“​

    Weitere Informationen

    Zum Team des Projektes „Kaffee füreinander“ gehören Simone Back, Nora Best, Laura Geier, Amelie Fischer, Andreas Hundler, Kai-Jochen Kinzig, Christian Matejka-Schepp, Meike Störmann, Lucie Vogel und Rosi Wahlmann.

    Den Kaffee gibt es in zwei Größen: 250g gemahlen (5,90 EUR) und 500g Bohne (11,70 EUR). Der R+V-Erlös aus dem Verkauf fließt zu 100% in das Rentenprojekt von OroVerde.
     
    Ihr Projekt „Kaffee füreinander“ haben die Kolleginnen und Kollegen auch bei der #MissionMiteinander der R+V eingereicht.

    Mehr Informationen gibt es zudem im Video zum diesjährigen MakerCamp in Berlin​. Darin erzählen Lukas Nöth von Weltpartner und Simone Back von R+V, was Fairtrade und Genossenschaften gemeinsam haben und was das für die Produzentenfamilien des „Kaffee füreinander“ bedeutet.