11Mai2022 Kollegen privat

    Leiden für den guten Zweck

    Zum Start war noch alles gut. Sie führten gute Gespräche, hatten traumhaftes Wetter mit Sonne, einem bisschen Wind und blauem Himmel. Zum Durchhalten motivierte sie die WhatApp-Nachrichten von Kollegen. Aber mit der Zeit gab es Nackenschmerzen und Müdigkeit. Trotz eingelaufener Wanderschuhe kamen Blasen an den Füßen hinzu. So ist es Michael Dieninghoff und Marc Schlüter bei Ihrem Lauf von Küste zu Küste ergangen.

    Von Gabriele Achinger-Harder

    „Wandern ist für uns eine Gegenwelt zu unserem durchgetakteten Arbeitsalltag und wir wollten Geld für die Ukraine sammeln“, erzählt Dieninghoff, der sich viel mit Achtsamkeit und Resilienz beschäftigt. „Bei Wind und Wetter mit der Stirnlampe im Wald unterwegs, das ist großartig und macht den Kopf frei“. Außerdem wollten die beiden mit ihrer Wanderung einen Beitrag leisten, mit dem sie Kolleginnen und Kollegen zu eigenen Aktivitäten inspirieren möchten.

    „Eigentlich wollten wir anlässlich unseres 100-jährigen Firmenjubiläums auch 100 Kilometer am Stück von Husum nach Kiel wandern und das in 24 Stunden“, berichtet Dieninghoff. Doch schon die erste Etappe von rund 30 Kilometer hat beide viel Kraft gekostet, denn es ist schon sehr öde immer neben der Bundesstraße auf dem Asphalt zu gehen. Schlüter, der die gesamte Strecke in Wanderschuhen lief, bekam Probleme mit Blasen an den Füßen. Dieninghoff, unterwegs in Laufschuhen, hatte damit zwar keine Probleme, dafür litt er unter dem Gewicht seines Gepäcks und hatte mit Nackenschmerzen zu kämpfen. Die drei Liter Wasser in einer Getränkeblase, die Thermoskannen mit Tee, die warme Kleidung für die Nacht sowie die Bananen, Müsliriegel und die Schokolade wurden gefühlt immer schwerer und schwerer. Alle 10 Kilometer machten sie zwar eine kurze Pause, aber in der Nacht dann gar nicht mehr, weil sie sich kaum noch aufzuraffen konnten weiter zu laufen.  

    Gestartet sind sie um viertel vor zehn morgens in Husum. Viel später als ursprünglich geplant, denn beide reisten mit der Bahn an und die Züge hatten Verspätung. Hinzu kam, dass Dieninghoff während der Bahnfahrt, aus Versehen, einem Hund auf die Pfote getreten war, den er nicht gesehen hatte. Der Hund biss ihn im Gegenzug dafür leicht in den Fuß. Also kein guter Start!     

    Mentale Unterstützung war wichtig

    Als die Wege schöner wurden, verbesserte sich auch die Laune der beiden. Mental unterstützt wurden sie während ihrer gesamten Wanderung durch viele WhatsApp-Nachrichten und Videos von den Kollegen und Kolleginnen aus der Filialdirektion Bielefeld, wo beide im normalen Leben angestellt sind. Ein anderer Kollege, Jörn Zenk, ist ein kleines Stück mitgelaufen und hat sie mit dem Auto etwas begleitet und versorgt, so wie man das von Radrennen her kennt. „Diese Anfeuern war sehr wichtig für uns, um durchzuhalten“, betont Dieninghoff.

    „Wir hatten einen Riesenrespekt vor der Herausforderung, körperlich wie mental, wir haben auch noch nie an einer 24 Stunden-Wanderung teilgenommen“, sagt Schlüter. Auch unsere Vorbereitungen waren aufgrund des Zeitmangels nicht sehr ausgiebig, dafür war unsere Motivation umso größer", ergänzt Dieninghoff.

    Körperliche Grenzen respektieren

    Dennoch mussten sie im Verlauf ihrer Wanderung erkennen, dass ihre Energie bis nach Kiel zu wandern nicht ausreichen würde. Aber die Marathon-Distanz von 42,19 Kilometern wollten Sie unbedingt schaffen. Am Ende wurde es dann doch deutlich mehr. Bei Kilometer 62 in Eckernförde brachen sie ab, nachts um halb drei. „Wir wissen nun, wo unsere körperlichen Grenzen liegen, werden auf jeden Fall weiter wandern gehen und irgendwelche anderen Projekte in Angriff nehmen. Die noch „fehlenden“ 38 Kilometer von Eckernförde nach Kiel holen wir jetzt kurzfristig nach“.

    Wer sich selbst mal versuchen will - der Streckenverlauf

    Der Streckenverlauf

    Beschreibung des Streckenverlaufs

    Dockkoog

    Husum

    Schloss Louisenlund

    Eckernförder Hafen

    Gut Warleberg

    Laboe

    Die R+V-Spendenaktion für die Ukraine läuft weiter!

    Beim Spenden lauf haben Michael Dieninghoff und Marc Schlüter 400 Euro eingesammelt.
    Und es kann weiter gespendet werden.

    Die R+V Versicherung nimmt ihren 100. Geburtstag zum Anlass, der Gesellschaft etwas zurückgeben und die Zukunft aktiv mitgestalten. Pro erwanderten Kilometer spenden Dieninghoff und Schlüter je 1 Euro für die Ukraine. Wer mitspenden will, kann dies über das Online-Spendenportal der Stiftung tun.

    R+V STIFTUNG
    GENOBANK ESSEN eG
    IBAN: DE 52 3606 0488 0420 1918 00
    SWIFT: GENODEM1GBE
    Verwendungszweck: Ukraine

    oder online
     

    Hinweis:
    Wer eine Spendenquittung benötigt, gibt bei der Überweisung seine Adresse an.
    Bei Spenden bis 300 Euro reicht dem Finanzamt eine Kopie der Überweisung