01Mär2022 100 Jahre

    Ein Tiny Rathaus für Kiel

    Die MissionMiteinander hat Station in Kiel gemacht. Hier kennt man sich mit Tiny Houses schon bestens aus.

    Von Karsten Eichner

    Tiny House? Klar, damit geht die R+V auf Tour durch Deutschland, zuletzt ins Kreativzentrum „Alte Mu“ in Kiel, einer ehemaligen Kunsthochschule mitten in der Stadt. Aber Tiny Rathaus? Damit sammelt Kiel seit rund zwei Jahren gute Erfahrungen – indem die Verwaltung mit einem mobilen Büro durch die Stadtteile tourt und Sprechstunden anbietet. „Das Tiny Rathaus ist eine Spielfläche, auf der sich Leute begegnen sollen“, erläutert Anne Czichowski vom Kieler Referat Kreative Stadt. Die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein will damit nah bei den Bürgerinnen und Bürgern sein und ein „niederschwelliges Angebot“ schaffen – gewissermaßen eine „Stadtverwaltung zum Anfassen“. 

    Hort der Kreativität
    Die Macherinnen vom Tiny Rathaus: Sophie Mirpourian (l.) und Anne Czichowski im R+V-Interview.

    Wie etwa auch auf dem Anschar-Campus: Das frühere Marine-Lazarett wurde vor dem Verfall gerettet und ist nun ein Hort der Kreativität mit Büros, Ateliers und Coworking-Areas. Im Kreativzentrum arbeitet auch Projektleiterin Sophie Mirpourian, die bei einem Workshop-Camp spontan die Idee für ein städtisches Tiny House hatte, wie sie im R+V-Interview erzählt: „Wäre das nicht was für die Verwaltung?“, fragte sie. Und Anne Czichowski griff die Idee begeistert auf. Die Stadt gab den beiden Macherinnen schließlich die „Lizenz zum Ausprobieren“, wie die beiden es nennen.

    Zunächst einmal war das Tiny Rathaus in den Stadtteilen aber nur virtuell und nicht mehr als „ein Banner im Fenster und ein paar Flyer in der Hand“, erzählt Sophie Mirpourian. „Und dann kamen die Menschen.“ Nach und nach haben die beiden vier verschiedene gemietete Tiny-House-Modelle eines dänischen Herstellers vor Ort in der Praxis getestet, bis sie ihre favorisierte Version gefunden haben. Die ist aktuell in Bau und soll in Kürze präsentiert werden.

    Für die Menschen vor Ort
    Das genossenschaftliche Kreativzentrum „Alte Mu“.

    Für die R+V sind ihre beiden Tiny Houses hingegen seit Wochen schon die rollenden Botschafter der #MissionMiteinander: In ihnen stellt die R+V spannende Zukunftsprojekte vor und lädt Menschen ein, die unser aller Zukunft mitgestalten – wie nun eben in Kiel. Die Tiny Houses der R+V werden so zu Orten der Begegnung.

    Auch in Kiel soll das Tiny Rathaus der Stadt künftig dauerhaft eine „Verwaltung der offenen Türen“ bieten und Menschen vernetzen: „Wir schauen stets, dass wir am jeweiligen Standort die Initiativen und Vereine aus den Stadtteilen dazu holen“, erläutert Anne Czichowski das Konzept. Neben der Kultur würden auch wirtschaftliche und soziale Aspekte mitberücksichtigt – denn man will ja für alle Menschen in der Stadt an der Förde da sein. Ihre eigene Rolle umreißt Anne Czichowski übrigens so: „Erste Hilfe leisten für die Menschen vor Ort.“
     

    Weitergehende Infos:
     

    Das R+V Tiny House in Kiel.
    Die MissionMiteinander Tour

    Wir, die R+V, fahren zum 100. Geburtstag neun Monate mit dem Tiny House durch Deutschland – immer auf der Suche nach Menschen, die unsere Zukunft zum Besseren verändern. Für die Förderung von Zukunftsprojekten stellen wir 1,6 Millionen Euro bereit. Unsere Kunden, Mitstreiter und Mitarbeiter wählen am Ende, welche Projekte gefördert werden.

    Bis dato sind rund 200 Projekte eingegangen, nach und nach werden sie auf der Plattform www.mission-miteinander.de veröffentlicht.