12Mär2020 Kollegen privat

    Ein Kinderbuch erklärt Versicherung

    Versicherungen sind komplex. Wenn die Kinder fragen: „Papa, was machst du eigentlich bei deiner Arbeit bei der Versicherung?“, dann kommt der gemeine Versicherungsangestellte schon mal ins Schwitzen. So erging es auch Thomas Grosjean. Der Firmenkundenberater bei der R+V kam regelmäßig in Erklärungsnot, wenn seine Kinder ihn nach seinem Arbeitsalltag fragten. Aus diesem Grund schrieb er ein Kinderbuch über Versicherungen.

    Von Niklas Brehm

    Grosjean schrieb bereits mehrere Bücher, ein Kinderbuch war aber komplettes Neuland für ihn. Er ist Autor von Fachbüchern zum Thema Fundraising. „Kindern Geschichten zu erzählen, darin hatte ich schon etwas Übung. Ich bin jahrelang als Zauberer vor Kindern aufgetreten“, erzählt der Versicherungskaufmann. Ein halbes Jahr brauchte er, um die 34 Seiten des Buches „Die Eiskugelversicherung“ zu Schreiben. Im Dezember 2019 stellte er das Buch fertig. Ein kleiner Auszug daraus:

    Herr Busch gab zu bedenken, dass es für eine Eiskugelversicherung Regeln geben sollte. „Wieso brauchen wir Regeln?“, fragte Florian brummig. „Wenn das Eis auf die Erde fällt, gibt es ein Neues. Ist doch ganz einfach!“

    „Und wenn du dein Eis absichtlich hinschmeißt, weil dir die Sorte nicht schmeckt oder du rumtobst?“, belehrte ihn Mia. „Dann möchte ich nicht, dass ein neues Eis bezahlt wird.“

    Der Plot: Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele

    Das Buch erzählt die Geschichte von der Grundschülerin Mia. Bei einem Schulausflug fällt ihr das Eishörnchen in den Dreck. Für ein neues Eis hat sie zu wenig Geld. Die Klassenkameraden springen ein und sie kann sich ein neues kaufen. Zurück in der Schule tüfteln die Grundschüler dann ein System aus, wie sie sich auf Klassenausflügen gemeinschaftlich für solch einen Katastrophenfall absichern können. Ihr Ergebnis: Die Eiskugelversicherung.

    Katharina Grosjean arbeitet als Wirtschaftsingenieurin. Das Anfertigen von gezeichneten Erklärvideos ist eigentlich nur ein Nebenprodukt ihrer Tätigkeit. Trotzdem hat sie ihrem Vater mit der Illustration der „Eiskugelversicherung“ gerne geholfen.

    Grosjean bringt seine Geschichte zu Beginn als reine Textausgabe heraus, eine Illustration plante er aber von Anfang an: „Im Gegensatz zu meiner Familie bin ich zeichnerisch überhaupt nicht begabt. Schließlich hat mir meine älteste Tochter mit der Illustration ausgeholfen.“ Das sei eigentlich schon zur Erstausgabe geplant gewesen, habe jedoch aus zeitlichen Gründen erst jetzt geklappt. „Die Szenen habe ich als Vorschlag beschrieben und sie hat danach alles zeichnerisch umgesetzt.“ Die Umsetzung dauerte knapp zwei Wochen.

    Jetzt bei Amazon und beim Buchhändler um die Ecke

    „Das Buch soll die Grundprinzipien einer Versicherung kindgerecht erklären: Kalkulation, Gemeinschaft und Regeln. Auf Fachbegriffe wie Prämie, Beiträge oder Dividende verzichte ich allerdings“, erläutert Grosjean.

    Das Buch aus dem Selbstverlag gibt es im Buchladen oder auf Amazon für 5,90 Euro. Den gesamten Gewinn spendet der Autor an die gemeinnützigen Organisation Leuchtturm e.V. Der Verein unterstützt Kinder und Jugendliche, die ein Geschwisterkind oder Elternteil verloren haben, bei der Trauerbewältigung.

    (Ergänzung vom 20.07.2020)

    Buchautor Thomas Grosjean gemeinsam mit Trauerberaterin Walburga Schnock-Störmer vom Leuchtturm e.V. in Schwerte. Alle Einnahmen aus den Verkäufen der Eiskugelversicherung spendet Grosjean an den Verein.
    Die Regeln der Eiskugelversicherung
    1. Die Eiskugelversicherung gilt nur auf Ausflügen und Klassenfahrten.

    2. Jeder Schüler und jede Schülerin möchte die Eiskugelversicherung für diese Klasse haben und ist bereit, den Beitrag von 10 Cent zu bezahlen.

    3. Es gibt kein neues Eis,
      – wenn es absichtlich heruntergeworfen wird.
      – wenn mit dem Eis gerannt, getobt oder gespielt wird.
      – wenn das Eis nicht aufgegessen wird und schmilzt.