24Jul2019 R+V engagiert sich

    R+V STIFTUNG bringt alt und Hund zusammen

    Die Besuchshunde der Malteser bringen Abwechslung in den Alltag von Altenheim-Bewohnern. Bevor die Vierbeiner jedoch auf die Senioren treffen, erhalten sie und ihre Besitzer eine Ausbildung – hier hilft die R+V STIFTUNG.

    Von Eva Kuschfeldt

    Mit wedelndem Schwanz trippelt Paco über den Flur der Pflegestation im Wiesbadener Altenheim St. Antonius. Der kleine, zottelige Havaneser-Hund kennt sich offenbar gut aus: Er steuert direkt den Aufenthaltsraum an, wo sieben Senioren bereits im Halbkreis sitzend warten.

    Bei den Besuchen der Malteser-Hundestaffel finden die Senioren nicht nur mit den Hunden, sondern auch mit ihren Besitzern zusammen.

    Hinter Paco huschen noch mehr Hunde in den Raum: Havaneser-Dame Mathilda und die beiden Mischlinge Emil und Mila. Ruhig, aber dennoch neugierig gehen sie auf die Pflegebedürftigen zu, schnuppern interessiert an ihren Händen oder legen den Kopf in ihren Schoß.

    Seit 2018 ist der ehrenamtliche Hundebegleitdienst der Wiesbadener Malteser mit mittlerweile sechs Hunden unterwegs in Altenheimen. Bevor sie ihren Dienst antreten dürfen, absolvieren alle Hunde eine Ausbildung: „Dabei lernen die Hunde, sich ruhig zu verhalten und genau auf ihren Besitzer zu hören“, erklärt Kai Stoiber vom Malteser-Hilfsdienst.

    Die Kosten in Höhe von 2000 Euro pro Kurs übernimmt von nun an die R+V STIFTUNG. Neben „Jugend und Bildung“ sind bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt Schwerpunkt der Stiftung.

    Mit Geld nicht aufzuwiegen

    Was beim Hundenachmittag im Antoniusheim passiert, wirkt magisch: „Hunde sind Türöffner, kaum sind sie da, erscheint ein Lächeln im Gesicht der Heimbewohner. Wenn sie die Hunde kraulen, vergessen sie ihre Schmerzen eine Zeit lang“, flüstert Kai Stoiber vom Malteser-Hilfsdienst. Alle zwei Wochen kommen er und andere Malteser mit ihren Hunden für einen Nachmittag hierher.

    Eine blinde Bewohnerin genießt es, das weiche Fell von Hündin Mathilda zu kraulen.

    Stoiber behält Recht: Die Heimbewohner werden zusehends lebhafter. Eine ältere Dame krault Labrador Emil den Kopf und plaudert vergnügt mit seiner Besitzerin – eine andere hält Havaneser-Hündin Mathilda fest im Arm und weint still. „Die Hunde wecken Erinnerungen bei den Bewohnern, viele hatten früher selbst Haustiere“, erklärt Petra Krzepek, die als Alltagsbegleiterin im Antoniusheim arbeitet. „Sie geben ihnen das Gefühl, gebraucht zu werden, ohne etwas Bestimmtes von ihnen zu erwarten.“

    In der „Oase“, wo sich bettlägerige Bewohner tagsüber aufhalten, dürfen sich die Hunde auch mal mit ins Bett legen.

    Nach dem Besuch im Gruppenraum ziehen Hunde und Besitzer weiter zur „Oase“, einem Aufenthaltsraum für bettlägerige Bewohner. Zu manchen dürfen sich die Hunde sogar auf die Bettdecke legen – und auch hier kommt sichtbar Regung in die Senioren. Für Malteser-Helfer Kai Stoiber ist dieser Anblick immer wieder Lohn für seine Mühen: „Manche Bewohner sagen hier monatelang kein Wort. Sobald die Hunde da sind, fangen sie an zu reden – das sind Momente, die mit Geld nicht aufzuwiegen sind.“

    Ein Ehrenamt für Mensch und Hund

    Der Hundebegleitdienst der Wiesbadener Malteser sucht ausdrücklich noch Zuwachs, um noch mehr soziale Einrichtungen besuchen zu können. Wer Interesse hat, sich gemeinsam mit dem eigenen Hund ehrenamtlich zu engagieren, ist herzlich zum Ausbildungskurs eingeladen. Dieser findet noch bis Oktober samstags um 14 Uhr auf dem Gelände des Deutschen Teckelklub Wiesbaden-Mainz statt. Bis zur Prüfung müssen acht Trainingstage absolviert werden.

    Interessierte melden sich bei Kai Stoiber, Staffelleiter BBD mit Hund/Wiesbaden:

    Tel.: 0176-5096 9839 oder per E-Mail.