05Jul2019

    Von Bienchen und Blümchen: Gartenpflege bei R+V

    Exotische Bäume, wilde Wiesen und tausende Sträucher: Unser Wiesbadener Hauptsitz ist vieles, bloß nicht kahl. Mit Insektenhotels und „Grasshopper Areas“ lockt das Gartenpflege-Team immer mehr Insekten an – und geht auch mit ungebetenen Gästen behutsam um.

    Von Eva Kuschfeldt

    Beim Blick durchs Bürofenster finden meine Kollegen am Wiesbadener Hauptsitz eine kunterbunte Flora vor: Im neuen Gebäude fällt er auf insgesamt 17.260 Pflanzen in zwei Lichthöfen, darunter zum Beispiel Hortensien, Zieräpfel und Hyazinthen. Hauptattraktion in einem Hof des alten Gebäudes ist dagegen unter anderem eine prächtige japanische Nelken-Kirsche.

    Japanische Nelken-Kirsche im Innenhof
    Ein Team – 100.000 Pflanzen

    All die Pflanzen stehen unter der Obhut von Chefgärtner Steffen Best und seinem Team Gartenpflege. Neben hunderttausenden Sträuchern, Gräsern und Stauden kümmern sie sich um die vielen mächtigen Bäume, die überall auf dem Raiffeisen-Campus wachsen – 741 sind es an der Zahl. Neben Ahorn, Eichen und Birken haben hier auch einige Exoten eine neue Heimat gefunden. Jeder Baum wird zweimal jährlich genauestens begutachtet und auf Wachstum, Auffälligkeiten und Krankheiten untersucht.

    Blick in den Innenhof am Raiffeisenplatz 2

    So viel Schönheit zieht auch ungebetene Gäste an: Hier treibt sich immer wieder der berüchtigte Dickmaulrüssler herum. Die Larven des schwarzen Käfers fressen die Wurzeln an und schaden damit den Pflanzen. Da sie sich leicht vermehren und oft schon im Blumentopf mit auf das Gelände kommen, setzen sie den Pflanzen stark zu. Das Gartenpflege-Team geht einmal jährlich gegen sie vor – und zwar rein biologisch mit Nematoden: Das sind kleine Fadenwürmer, die sich von den Larven der Dickmaulrüssler ernähren und selbst unschädlich für die Pflanzen sind.

    R+V: Die insektenfreundliche Versicherung

    Bis vor wenigen Jahren wäre es gar nicht so selbstverständlich gewesen, Schädlinge rein biologisch zu bekämpfen. Doch für sie gilt heute das gleiche wie für „Unkraut“: Bio ist die Devise. „Früher haben wir Kunstdünger verwendet, aber mittlerweile versuchen wir, die Außenanlage möglichst nachhaltig zu gestalten“, erklärt Chefgärtner Steffen Best. Deshalb haben er und sein Team etwa 25 Insektenhotels und Vogelnistkästen aufgestellt. Einige Wiesen mähen sie bewusst nicht mehr, um mit ihnen ein Zuhause für Bienen und andere Insekten zu schaffen. So entstehen sogenannte Grasshopper Areas. Diese wilden Wiesen sind mit Klee, Schafgarbe und Löwenzahn ein wahres Paradies für Bienen und Schmetterlinge.

    Bienen fühlen sich wohl am Standort

    „Wir haben schon Anrufe von Leuten bekommen, die sich über den ungepflegten Rasen gewundert haben“, erzählt Steffen Best. „Aber: Alles kann man eben nicht haben – entweder einen tadellosen Rasen oder Insekten.“ Wie viele Blumen und Gräser hier stehen, ist nirgendwo erfasst – doch Bienen summen hier immer öfter von Blüte zu Blüte.