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Wie sich Socializing verändert hat: Eine Zeitreise mit Blick auf die Einsteiger von heute
Von der Ersatzfamilie zur digitalen Vernetzung. Klaus Bock ist Führungskraft im Vertrieb unserer Kunden- und Filialdirektion Karlsruhe. Nach vielen Jahren schließt er seine berufliche Laufbahn bei der R+V in diesem Jahr ab. Im Gespräch reflektiert er die Veränderungen in der Arbeitswelt und die Herausforderungen für die neuen Generationen.
Wie hat sich die Arbeit im Vertrieb der R+V im Laufe der Jahre verändert?
Die größte Veränderung betrifft aus meiner Sicht das soziale Miteinander. Früher kannte ich alle meine Mitarbeitenden richtig gut. Ich kannte deren private Situation, oft auch die ganze Familie. Mit Partnern und Kindern haben wir ab und zu gemeinsam etwas unternommen. Das war fast wie eine zweite Familie. Heute sind bei allen die beruflichen Aktivitäten sehr auf Effizienz getrimmt und zeitlich ausgereizt. Da bleibt ein Besuch im Biergarten nach Feierabend mit den Mitarbeitenden schon mal auf der Strecke, weil jeder froh ist, etwas Zeit für sich zu haben.
Wie wichtig ist Socializing heute?
Immer noch sehr wichtig. Ein soziales Band trägt vieles. Schwierige Themen können auf der persönlichen Ebene leichter verarbeitet werden, wenn man sich besser kennt. Die Art und Weise der Kommunikation hat sich allerdings verändert. Als Führungskraft nutze ich heute auch die sozialen Medien, z. B. ist ein Mitarbeiter von mir gerade den Boston Marathon gelaufen und ich kann daran teilhaben, während er noch in den USA ist. Auch wenn die modernen Medien Vorteile haben, ist der persönliche Kontakt nach wie vor der wertvollste. Wo immer es möglich ist, versuche ich so etwas wie Nestwärme zu vermitteln, was gerade für Neueinsteiger besonders wichtig ist.
Man sagt dir nach, dass du einen guten Draht zur Jugend hast. Wie bist du hier vernetzt?
Ich habe selbst zwei erwachsene Kinder. Über zwanzig Jahre lang habe ich Fußballtraining gegeben von den Bambinis bis zur A-Jugend. Es war mir schon immer eine Herzensangelegenheit Talente in jungen Menschen zu erkennen und zu fördern. Auch im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit war es mir wichtig, jedes Jahr einen Studierenden oder Azubi in unserem Team zu integrieren. Außerdem bin ich seit über zehn Jahren Dozent an der dualen Hochschule in Karlsruhe.
Wie ist dein Blick auf die Nachwuchskräfte von heute?
Die Fähigkeiten der Nachwuchskräfte haben sich in den letzten zehn Jahren erheblich verändert. Konzentriertes Lernen und das Denken in komplexen Zusammenhängen fallen vielen heute deutlich schwerer. Daher sind meine Vorlesungsunterlagen andere als früher. Die Studierenden sind dabei nicht dümmer als damals. Sie sind nur einer ungleich größeren Menge an Informationen in ihrem Alltag durch soziale Medien ausgesetzt und müssen einen Weg finden, schnell zwischen wichtig und unwichtig zu unterscheiden, um sich nicht völlig zu überfordern. Leider trifft es dabei auch Themen, die längerfristig eingeprägt werden sollten. Das Lernen an sich fällt den jungen Talenten nach meiner Erfahrung heute schwerer.
Auf der anderen Seite bin ich jedes Mal völlig geflasht, wie unsere dual Studierenden im Führungskreis der Filialdirektion ihre Projektarbeiten präsentieren. Wie sie die Inhalte aufbereiten, welche Medien sie nutzen und wie selbstbewusst sie die Themen vorstellen. Das ist richtig gut und hoch professionell. Noch vor zehn Jahren fiel es den meisten Nachwuchskräften deutlich schwerer eine solche Präsentation zu halten.
Was kannst du Berufsanfängern für ihren Einstieg bei uns im Vertrieb mit auf den Weg geben?
Ich glaube, das Wichtigste ist die innere Einstellung zu dem, was man tut. Ich bin seit 34 Jahren in der Versicherungswirtschaft. Wenn ich morgens aufstehe, treibt mich immer noch die gleiche Motivation an. Ich bin davon überzeugt, dass das, was ich tue, wirklich relevant ist. Wir reden jeden Tag mit Menschen über Dinge, die für sie absolut existenziell sein können. Wenn wir sie absichern, und ihnen stößt etwas zu, können wir einen echten Beitrag für ihr Leben leisten.
Der Vertrieb ist sehr abwechslungsreich, jeder Tag ist anders und man lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen. Es gibt immer wieder neue Themen, so dass man sich weiterentwickeln kann und immer wieder neues lernen muss. All das sollte einem Spaß machen.
Lieber Klaus, im Sommer endet deine berufliche Reise bei der R+V. Alles Gute für den neuen Lebensabschnitt und vielen Dank für das interessante Gespräch.
Du hast Lust auf Vertrieb? Informiere dich über unsere Einstiegsmöglichkeiten. Auch in deiner Region findest du Angebote in unserer Jobbörse.
von Sabine Schwarz