Wiederaufbau und Wirtschaftswunder

    Informieren Sie sich im Detail über unsere Unternehmensgeschichte.

    1946 - Neustart im Rheingau.

    In Niederwalluf beginnt nach Kriegsende unter einfachsten Verhältnissen der erfolgreiche Wiederanlauf des Versicherungsbetriebs.

    Erstes provisorisches Bürogebäude ist der Schliefhof (auch: „Schlief's Hof“), ein bis heute existierendes historisches Gutshaus, das damals dank persönlicher Kontakte angemietet werden kann.

    Den Anstoß für die Westorientierung des Unternehmens gibt die sich abzeichnende deutsch-deutsche Teilung. Die sowjetische Besatzungsmacht im Osten Deutschlands lehnt eine Neugründung selbst von genossenschaftlichen Versicherungsgesellschaften in ihrer Zone ab. In den noch weiter östlich liegenden Agrarregionen wie Pommern, Schlesien und Ostpreußen – dem bisherigen Geschäftsschwerpunkt – ist ebenfalls keine Arbeit mehr möglich. Folglich gewinnen nun die drei Westzonen an Bedeutung, was sich 1948 in der Gründung der „Direktion West“ in Wiesbaden widerspiegelt. 

    1966 wird die hessische Landeshauptstadt schließlich alleiniger Sitz; West-Berlin bleibt aber weiter ein wichtiger Standort.

     

    1948 - Mit dem Wohlstand der Bevölkerung wächst auch die R+V

    Das Symbol des deutschen Wirtschaftswunders, der VW Käfer, sorgt für steigende Umsatzzahlen.

    Die genossenschaftliche Versicherungsgruppe fimiert jetzt unter dem Namen Raiffeisendienst Versicherungsgesellschaften. 

    Mit dem Umzug in die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ist man räumlich nah an die frühere Wirkungsstätte von Friedrich Wilhelm Raiffeisen im Westerwald und am Rhein gerückt – das soll sich nun auch wieder im Firmennamen zeigen. Damit knüpft das Unternehmen bewusst und symbolkräftig an seine genossenschaftlichen Wurzeln vor der Diktatur des „Dritten Reichs“ an.

    Der genossenschaftliche Geist prägt den Wiederaufbau des Unternehmens – von Anfang an setzt man dabei auf die Zusammenarbeit mit der landwirtschaftlichen Genossenschaftsorganisation. Mit der Währungsreform von 1948 und der Gründung der Bundesrepublik ein Jahr später geht es in Westdeutschland wirtschaftlich voran.

    1958 - Meilenstein in  der R+V-Geschichte.
    1958 - Meilenstein in  der R+V-Geschichte.

    Die Kooperation mit den Volksbanken bringt fortan neues Wachstum.

    Der neue Name spiegelt das damals geschlossene Kooperationsabkommen mit den Volksbanken wider: Es war die Geburt der R+V als Verbundunternehmen und schuf die Grundlagen für das folgende Wachstum.

     

    Raiffeisen-und Volksbanken-Versicherung  

    Ab nun heißt das Unternehmen „Raiffeisen- und Volksbanken-Versicherung“. Hier wächst nun zusammen, was zusammengehört, denn die Volksbanken gehen auf die gewerblichen Zentralkassen von Genossenschaftspionier Hermann Schulze-Delitzsch zurück.

    Allein der Name mit den beiden Bindestrichen war und blieb sperrig. Und so setzte sich 1973 schließlich ganz pragmatisch das noch heute verwendete Kürzel „R+V“ durch – es ist seit nunmehr fast 50 Jahren der bekannte Markenname und Sinnbild für eine schier unglaubliche Erfolgsgeschichte.

    1961: EDV bei R+V.

    IBM-Rechner unterstützen das Massengeschäft bei der Erstellung von Versicherungspolicen und Beitragsrechnungen

    Eingesetzt wurden die ersten IBM-Rechner für das Massengeschäft, so etwa für die Erstellung von Versicherungspolicen und Beitragsrechnungen für den Versicherungsnehmer, aber auch für die Agentur- und Provisionsabrechnung des Außendienstes sowie die Gehaltsabrechnungen der Mitarbeiter.

     

    Papierflut und Datenmengen schon damals  

    1977 entschied man sich für das DSS Datensammelsystem Nixdorf 620/35, mit dem monatlich 300.000 Belege erfasst wurden. Die Anlage war so fortschrittlich, dass die Praktikanten- und Werkstudentenplätze der R+V bei Informatikstudenten äußerst begehrt waren.

    1963 - Pferde-Skulptur „Spielende Hengste“. 

    Ein Dankeschön der R+V an die hessische Landeshauptstadt, in der sie nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Geschäft neu aufbauen konnte. 

    Das wertvolle Kunstwerk für den öffentlichen Raum – ist eine knapp zwei Meter hohe Bronzeplastik des international bekannten Bildhauers Gerhard Marcks (1889 - 1981). Dieser schuf beispielsweise auch die berühmte Skulptur „Die Bremer Stadtmusikanten“ vor dem Bremer Rathaus.  

    Die „Spielenden Hengste“ sollten zugleich an die Wurzeln der R+V im Agrarsektor erinnern – und sie waren auch eine Referenz an die „Reiterstadt“ Wiesbaden. Kurz vor dem Pfingstturnier 1963 wurde die Plastik feierlich enthüllt.

    2010 schließlich fanden sie, frisch restauriert, mit tatkräftiger Unterstützung der R+V ihren aktuellen Standort im „Skulpturenpark“ in der Parkanlage am Warmen Damm an der Rückseite des Hessischen Staatstheaters. Dort kann man seither die beiden Pferde bewundern, wie sie elegant auf ihren Hinterbeinen tänzeln und ihre bronzenen Nüstern ausgelassen aneinander reiben.

    R+V-Mitarbeiter können die Skulptur jeden Tag bewundern. Ein weiterer Guss des Auftragswerks steht vor dem Hauptgebäude der R+V auf dem Wiesbadener Raiffeisenplatz 1– rechts neben dem Haupteingang.
     

    Ein dritter Guss ging seinerzeit ans Nationalmuseum in der US-Hauptstadt Washington. Weitere Informationen zum Künstler Gerhard Marcks. https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Marcks