Berufserfahrene

    Über die Power von Vorbildern und das Verlassen der Komfortzone

    Der Deckel zum Topf: Dr. Sandy Both, Bereichsleiterin Ressortsteuerung (Bereich Personen) und Silke Kley, Kunden- und Bezirksdirektorin in der Region Nord, Filialdirektion Oldenburg, haben sich gefunden: Im Women@R+V Mentoring-Programm war es das perfekte Match. In unserem Interview erzählen sie über ihre Erfahrungen im Mentoring-Programm, die Relevanz von Wegbegleitenden und wie wichtig der Glaube an sich selbst sowie das Verlassen der Komfortzone für die eigene Entwicklung sind.

    Mentoring-Match: Dr. Sandy Both und Silke Kley
    Sandy, Du bist Mentorin in Eurem Tandem im Women@R+V Mentoring-Programm. Was war Dein Antrieb dabei zu sein? 

    Ich bin überzeugt davon, dass wir mehr junge Frauen in Schlüsselfunktionen brauchen. Oft hindern aus meiner Sicht unbeantwortete Fragen oder fehlende Einblicke, wie andere es managen, Frauen daran, selbstbestimmt nächste Karriereschritte zu gehen. Diese Frauen möchte ich bei der R+V in meiner Rolle als Mentorin unterstützen, indem ich meine Erfahrungen teile, Vorurteile aufdecke und an gezielter Stelle helfen kann. 

     

    Für Dich sind (kleine) Kinder zuhause zu haben und Karriere im Job zu machen ein „und“, kein „oder“. Wie organisierst Du alles?  

    Neben meinem Mann, mit dem ich mir die Haus- und Care-Arbeit fair teile, werden auch die Großeltern eingebunden, die die Kinder an festen Nachmittagen betreuen. Neben Flexibilität braucht es eine gute Abstimmung. Mit dieser Herangehensweise möchte ich selbst als Vorbild fungieren. Es gibt nicht allzu viele Frauen mit eigenen Kindern und wahrgenommener Elternzeit in Führungspositionen ab einer gewissen Ebene. Und ich mache meinen Job, genau weil ich Kinder habe. Sie helfen mir, mich zu fokussieren, mich nicht in Nichtigkeiten zu verlieren und ihre einfache, aber klare Betrachtung der Welt auf R+V zu übertragen.  

     

    Silke, Du bist Mentee. Als Vertriebscoach zurück aus der Elternzeit wurde Dir bald die Beförderung zur Kunden- und Bezirksdirektorin angeboten. Das Mentoring Programm kam wie gerufen und Sandy konnte Dich erfolgreich begleiten: Nimm uns kurz mit auf Deine Reise. 

    Kaum aus meiner Elternzeit zurück, wurde mir, als Potenzialträgerin, die Teilnahme im Mentoring-Programm offeriert. Dies öffnete neue Horizonte für mich. Ausgestattet mit mehr Selbstvertrauen und mit Sandy als Mentorin an meiner Seite, konnte ich, die mir kurze Zeit später angebotene Führungsposition als Kunden- und Bezirksdirektorin, auch mit zwei kleinen Kindern zuhause, in Erwägung ziehen. Statt in Gedanken, wie „vielleicht gibt es später einen besseren Zeitpunkt…“ festzustecken, sprach ich zuhause über Vereinbarkeit und Organisation. Mit der Rückendeckung meines Mannes sowie der Familie war es nun an mir, mir den nächsten Schritt zuzutrauen. Sandy hat mich unfassbar bestärkt: Auf mich und mein Bauchgefühl zu hören, kritische Stimmen, auch gerade im Außen, auszuschalten, und mich und meine Träume wieder weiter zu verwirklichen. Ohne das Mentoring schwer vorstellbar. Mein Masterplan durchs Mentoring: Immer Schritt für Schritt vorgehen. 

     

    Was hat sich während des Programms bereits für Dich geändert, was es sonst vermutlich nicht getan hätte?  

    Oh, wirklich sehr viel: Die Überzeugung, dass Lebensphasen und Karrieren in Einklang miteinander gebracht werden müssen. Dass es hierfür ein klares Zielbild braucht, eine eindeutige und offene Kommunikation. Selbstvertrauen und den Willen, die Chancen zu ergreifen, die sich einem bieten.  Bei sich bleiben, auf sich fokussieren, klare Analysen. In unserem monatlichen Austausch während des Mentoring-Programms haben Sandy und ich immer wieder konkrete Fälle besprochen. Das hat mir sehr in meiner persönlichen Entwicklung geholfen. 

     

    Wie hättest Du entschieden, wenn Du nicht in einem Mentoring-Programm gewesen wärst? Hättest Du Dir diesen Karriereschritt zugetraut? 

    Ohne das Mentoring Programm hätte ich nicht so schnell die Stärke und das Zutrauen gehabt, wie es für diese Entscheidung notwendig gewesen ist. Die Vernetzung mit all den anderen beeindruckenden Frauen in unserem Unternehmen, die vielfältigen Modelle, Arbeits- und Sichtweisen bereichern mich. Den Blick vom Außen- in den Innendienst. All das wäre mir verwehrt geblieben. All das hat gleichzeitig nun dazu beigetragen, dass ich selbstbestimmt „Ja“ sagen konnte - zu meinem nächsten Schritt. 

     

    Braucht es mehr Vorbilder für Frauen in Führungspositionen? Gerade auch im Vertrieb, Silke? 

    Ja, braucht es definitiv! Im Vertrieb, in Führungspositionen, für Karrierewege direkt nach der Elternzeit. Frauen hinterfragen oftmals mehr, auch sich selbst, ihre Fähigkeiten. Unterstützende auf persönlicher Ebene, selbst wenn diese nicht im direkten Umfeld sind, machen den Unterschied. Daher empfinde ich den Mehrwert von Vernetzung mit anderen Frauen, die bereits in Führungspositionen sind, nicht nur wertvoll, sondern in meinem Fall ausschlaggebend für den weiteren Karriereweg. Gerade der Vertrieb gilt immer noch als Männerdomäne. Zu sehen, wie es andere Frauen schaffen, Familie und Karriere zu vereinbaren, ermöglicht den Blick über den Tellerrand und entfacht die eigene mentale Stärke.  

     

    Das Mentoring-Programm endete am 1. Juli. Wie geht es mit Euch als Tandem weiter? 

    Im Juli findet noch die Closing Veranstaltung des Mentoring-Programms statt, wo wir uns wiedersehen werden. Im August wird Sandy als Hospitantin Silke im Vertrieb über die Schulter blicken. Wir werden auf jeden Fall in Kontakt bleiben. 

     

    Herzlichen Dank, liebe Sandy, liebe Silke, für das Mitnehmen auf Eure gemeinsame Reise. Wir wünschen Euch weiterhin alles Gute! 

     

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    von Sonja Thonfeld und Sandra Stenger