Frankenried "Wer von Ihnen war bereits Opfer eines Hackerangriffs?", frägt Thomas Perzl in die Runde der gut 70 anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Allgäu. Der Pressesprecher des Bund der Selbständigen Bayern (BDS) moderierte die Expertenrunde zum Thema IT-Sicherheit im Rahmen eines Unternehmerabends, zu dem die in Mauerstetten ansässige R+V Generalagentur Heiserer in Kooperation mit dem BDS und der R+V Versicherung eingeladen hatte. Und schon nach dieser Eingangsfrage und einigen Handmeldungen stellte sich heraus, dass das angesprochene Thema auch für kleine und mittelständische Unternehmen durchaus brisant ist. In die Expertenrunde waren Tom Weinert, Kriminalhauptmeister der Münchener Polizei, Dr. Thomas Jahn, Rechtsanwalt und Kaufbeurer Stadtrat, sowie Martin Achenbach und Michael Friedrich, Leiter der Vertriebssteuerung im Firmenkundengeschäft der R+V Versicherung geladen. Im gemeinsamen Gespräch erörterten Sie aktuelle Gefährdungslage, Praxistipps zu präventiven Maßnahmen und richtiges Verhalten im Schadenfall. Nicht zuletzt aber geht es in Sachen IT-Sicherheit darum, als Unternehmen handlungsfähig zu bleiben bzw. die Handlungsfähigkeit im Schadenfall schnellstmöglich wiederherzustellen. "Wie viele Tage können Sie sich erlauben, handlungsunfähig zu sein? Wie viel kostet Sie ein Tag Stillstand?" In Zeiten der Digitalisierung sind längst nicht mehr nur Bürobetriebe von Cyberkriminalität betroffen. Auch Maschinen von Handwerksbetrieben und produzierenden Gewerbes sind im Falle eines Angriffs lahmgelegt. Der hierbei entstandene Schaden liegt meist im hohen fünfstelligen Bereich, "im Falle eines direkten Angriffs auf ein vom Täter einzeln ausgewähltes Unternehmen geht die Schadenshöhe bis ins Sechstellige", so Friedrich. Im Fall eines Abgriffs von Kundendaten beispielsweise können zusätzliche Kosten durch Schadensersatzansprüche entstehen. "Das Unternehmen haftet grundsätzlich, wenn einem Dritten ein Schaden entsteht", ergänzt Dr. Jahn im datenschutzrechtlichen Kontext. "Doch die Frage ist nicht," so Friedrich weiter, "ob ein Unternehmen angegriffen wird, sondern nur wann es passiert." Auch könne eine Versicherung dies selbstverständlich nicht verhindern, sondern das Unternehmen lediglich von den kaufmännischen Folgen absichern bzw. bei den rechtlichen Konsequenzen unterstützen.
"Was hebt Sie als Unternehmen von Ihren Mitbewerbern ab?" Im zweiten Teil wurde der gut eineinhalbstündige Unternehmerabend durch Christian Kaiser, Leiter der Vertriebssteuerung Krankenversicherung der R+V Versicherung abgerundet. In einem kurzweiligen Dialog ging er auf eine der größten Herausforderungen ein, die die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer betrifft: Fachkräfte gewinnen, binden und fit halten. In Zeiten guter Wirtschaftslage und Überangebots an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen ist betriebliches Sozialmanagement und die daraus folgende emotionale Bindung der Mitarbeiter an ein Unternehmen der Schlüssel für langfristigen Erfolg. Im Speziellen geht Kaiser dabei auf die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ein. Neben beispielsweise der betrieblichen Altersvorsorge gehört auch die bKV als Ergänzung zur gesetzlichen Versorgung zu den Sozialleistungen, durch die sich ein Unternehmen im Ringen um gute Mitarbeiter abheben kann.
Abschließend bedankte sich Christian Heiserer im Namen des gesamten Teams der Generalagentur Heiserer bei den Referenten und Gästen und lud zum gemeinsamen Austausch und Imbiss ein.