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    Hausbau: So finden Sie das passende Bauland

    Wenn Sie sich für den Bau eines Hauses auf eigenem Grund und Boden entschieden haben, muss – sofern nicht bereits vorhanden – noch das passende Baugrundstück erworben werden. Wir zeigen, welche Arten von Bauland es gibt und was dabei zu beachten ist. Unsere Checkliste unterstützt Sie bei der Bauplatzsuche.

    Bauland ist nicht gleich Bauland

    Es gibt vier verschiedene Kategorien von Bauland:

    • Bauland
    • Bauerwartungsland
    • Fertigbauland
    • Fertiges freies Bauland

    Ihre unterschiedlichen Eigenschaften sind für Bauherren von großer Bedeutung. Wer ein Eigenheim bauen will, sollte sich daher im Vorfeld informieren, welche der vier Varianten in Frage kommt. Wir geben einen Überblick.

     

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    Es gibt vier Arten von Bauland

    Bauland

    Für Bauland existiert bereits ein Bebauungsplan. Es ist damit prinzipiell bebaubar. Allerdings ist Bauland in der Regel noch nicht erschlossen. Das bedeutet, Strom-, Wasser-, Abwasser- und Gasleitungen sind noch nicht oder nur teilweise verlegt. Voraussetzung für den Bau des Eigenheims ist eine Baugenehmigung oder ein Bauvorbescheid. Dieser wird in der Regel von der zuständigen Behörde an den Maßgaben des Bebauungsplans oder anderen Vorschriften geprüft und entschieden.

    Bauerwartungsland

    Als Bauerwartungsland gelten Flächen, die im Flächennutzungsplan der Gemeinde als künftiges Bauland ausgewiesen sind oder auf denen eine künftige Bebaubarkeit zu erwarten ist. Bauerwartungsland ist günstiger als Bauland und teurer als beispielsweise landwirtschaftliche Flächen. Bauherren sollten jedoch beachten, dass der Kauf von Bauerwartungsland spekulativ ist. Denn ob Bauerwartungsland tatsächlich zum Bauland umgewandelt wird, entscheidet die Gemeinde. Auch wenn im Kaufvertrag für das Grundstück von Bauerwartungsland die Rede ist, ist die spätere Umwandlung in Bauland nicht rechtlich einklagbar. Voraussetzung für die Umwandlung von Bauerwartungsland in Bauland ist ein Bebauungsplan.

    Fertigbauland

    Beim so genannten Fertigbauland sind alle rechtlichen Voraussetzungen für den Bau erfüllt. Der Bauherr kann seinen Antrag auf eine Baugenehmigung direkt bei den Behörden einreichen. Allerdings sind im Kaufpreis von Fertigbauland – auch freies Bauland genannt – die Kosten für die Erschließung (Strom, Wasser, Abwasser und Gas) noch nicht enthalten. Sie müssen entsprechend den vor Ort geltenden Vorschriften anteilig vom Bauherren übernommen werden.

    Fertiges freies Bauland

    Das fertige freie Bauland ist sozusagen „schlüsselfertig“ für den Bau des Hauses. Im Kaufpreis sind das Grundstück und die Kosten für die Erschließung der Fläche enthalten. Fertiges freies Bauland findet sich vor allem in bestehenden Neubaugebieten.

    Kein Hausbau ohne Bebauungsplan

    Der Bebauungsplan legt im Einzelnen fest, welches Haus wie gebaut werden darf, d. h. nicht auf jedem Bauplatz darf auch jedes Haus gebaut werden. Es ist also schon vor der Bauplatzsuche wichtig festzulegen, wie die Abmessungen des Hauses, die Geschosszahl, Dachform etc. sein sollen, um dann den dazu passenden Bauplatz zu suchen. Informieren Sie sich deshalb unbedingt bei der Gemeinde, in der Sie bauen wollen, auch über die Baubestimmungen und den Bebauungsplan.

    Lassen Sie sich Zeit mit der Grundstückssuche

    In jedem Fall ist es besser, lieber etwas länger nach dem richtigen Grundstück zu suchen, als nach einem überstürzten Kauf den Bauplatz – möglicherweise sogar mit Verlust – wieder verkaufen zu müssen, weil das Haus nicht wie geplant gebaut werden darf.

    Checkliste: Tipps für die Bauplatzsuche

    Diese Fragen bieten eine gute Orientierung bei der Bauplatzsuche:

    • Welche Restriktionen für Ihr Wunschhaus ergeben sich aus den Baubestimmungen und dem Bebauungsplan?
    • Entspricht das gewünschte Haus dem Bebauungsplan?
    • Kann der Bebauungsplan mit der Grundstücksgröße und dem Grundstückszuschnitt erfüllt werden?
    • Ist das Grundstück bereits erschlossen? Wenn nein, welche Kosten sind zu erwarten?
    • Handelt es sich tatsächlich um eine unverbaubare Lage?
    • Wie ist die Bodenbeschaffenheit?
     

    Altlasten können die Baukosten unplanmäßig erhöhen.

    Im Zweifelsfall hilft ein Bodengutachten

    Fordern Sie vor dem Grundstückskauf ein Bodengutachten an, wenn Sie nicht ganz sicher sind, wie die Bodenbeschaffenheit ist. Hoher Grundwasserspiegel, felsiger Untergrund oder Altlasten können die Baukosten unplanmäßig erhöhen. Solche Bodengutachten erstellen in der Regel Geologen oder Erdbaulaboratien vor Ort.

    Sicherheit während der Bauzeit

    Ein Bauhelfer stürzt vom Gerüst, ein Unwetter verursacht Schäden am Bau, der Bauherr fällt wegen eines Unfalls aus: Auf einer Baustelle kann vieles passieren. Als künftiger Bauherr sind Sie für die Sicherheit auf der Baustelle verantwortlich. Schließen Sie daher die notwendigen Versicherungen am besten schon vor Baubeginn ab.

     

    Bauherrenhaftpflichtversicherung
    Bauleistungsversicherung
    Risikounfallversicherung für Bauherren und Bauhelfer
    Wohngebäudeversicherung

    Gerne beraten Sie unsere Experten und finden mit Ihnen gemeinsam den passenden Versicherungsschutz.

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    Tipp: Besichtigen Sie das Bauland mehrfach

    Schauen Sie sich die Grundstücke nicht nur am Wochenende an – ein realistisches Bild der Umgebung erhalten Sie erst, wenn Sie diese mehrfach, also auch an Werktagen, besichtigen.

    So ist die Lärmbelästigung durch Straßenverkehr, Eisenbahn, Flugzeuge, Fabriklärm etc. am Wochenende deutlich geringer. Daneben kann auch die Belästigung durch Industrie-Emission die Wohnqualität deutlich verschlechtern. Mücken- und Insektenplagen im Sommer, zum Beispiel wegen in der Nähe gelegener Tümpel, können selbst das schönste Grundstück zum Albtraum werden lassen. Aber auch die Nähe ruhestörender Objekte wie beispielsweise Industriebetriebe, Diskotheken oder Sportplätze können die Wohnqualität beeinträchtigen.

    Wie sieht es mit der Infrastruktur aus?

    Eine gute Infrastruktur trägt wesentlich zur Verbesserung der Wohnqualität bei. Die Infrastruktur umfasst die Verkehrsanbindung durch Straßen und öffentliche Verkehrsmittel ebenso wie Kindergärten, Schulen, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten bis hin zum Kulturangebot.

    Schauen Sie sich auch die Langfristplanung gemäß Bebauungsplan an: Sind beispielsweise in der Nähe des Grundstücks der Neubau oder die Verlegung von Straßen geplant? Dies könnte die Wohnqualität und den Wert des bebauten Grundstücks erheblich mindern. Auskunft über Planungen in dieser Richtung erteilt die zuständige Bauaufsichtsbehörde.

    Fragen Sie Ihre zukünftigen Nachbarn!

    Was sagen die anderen?

    Sprechen Sie auch mit Ihren zukünftigen Nachbarn über deren Erfahrungen. Sie sparen so eine Menge Zeit und müssen eigene Erfahrungen nicht erst teuer bezahlen.

    Große Unterschiede bei den Grundstückspreisen

    Die Kosten für ein Baugrundstück sind von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich und hängen vor allem von seiner Lage und Beschaffenheit ab. Einen ersten Überblick geben die vom Statistischen Bundesamt ermittelten Durchschnittspreise je Quadratmeter für die einzelnen Bundesländer.

    Laut Definition des Statistischen Bundesamts versteht man unter baureifem Land unbebaute Grundstücke mit einer Größe von mindestens 100 Quadratmetern, die in den Baugebieten der Gemeinden liegen und als Bauland vorgesehen sind. Im Jahr 2016 kostete beispielsweise ein Quadratmeter baureifes Land in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 53,70 Euro. Am teuersten wird es für Bauherren im Land Hamburg mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 751,70 Euro.

     

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    Der passende Versicherungsschutz für Ihr Bauvorhaben

    Sie haben das passende Bauland gefunden und bald geht der Hausbau los. Haben Sie an die Risiken gedacht, die während der Bauzeit entstehen können? Informieren Sie sich rechtzeitig. Unsere Ansprechpartner stellen gerne mit Ihnen gemeinsam den passenden Versicherungsschutz ganz nach Ihren Bedürfnissen zusammen.

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    Autor/in

    K. Waldheim

    September 2018

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