R+V-Komposit-Vorstand Klaus Endres gibt ein Interview zum riparo-Deal
    15Jan2024 Rein geschäftlich

    R+V-Komposit-Vorstand Klaus Endres zum riparo-Deal

    Die R+V beteiligt sich am Kfz-Schadensteuerer riparo. Das Besondere dabei: Sie tut dies gemeinsam mit zwei anderen Versicherern. Was hinter dem Deal steckt, erklärt Komposit-Vorstand Klaus Endres.

    von Joscha Denzer

    Wenn Kfz-Kundinnen und -Kunden der R+V einen Unfall oder einen anderen Schaden am Fahrzeug haben, kommen sie ins Spiel: Schadensteuerer. Im Auftrag der Versicherung kümmern sie sich im Schadenfall um alle notwendigen Schritte – von der Reparatur des Fahrzeugs bis hin zum Ersatzwagen. Hierfür verfügt die riparo GmbH über ein deutschlandweites Netzwerk an Werkstattpartnern. Seit 2018 arbeitet das Unternehmen bereits mit der R+V zusammen.

    Gemeinsam mit den Versicherern Provinzial und Württembergische will die R+V eine Mehrheitsbeteiligung an riparo erwerben. Dem Deal fehlt nur noch die Genehmigung durch die Kartellbehörden. Dann erhält jeder der drei Partner 25 Prozent der Unternehmensanteile, die restlichen 25 Prozent verbleiben bei der Geschäftsführung von riparo.

    Zu den Hintergründen der Beteiligung hat R+V aktuell mit Komposit-Vorstand Klaus Endres gesprochen.

    Wir sichern uns erstklassigen Service.“
    Dr. Klaus Endres
    R+V-Komposit Vorstand
    Herr Endres, warum kauft die R+V Anteile an riparo?

    Klaus Endres: Bei Kfz-Werkstätten ist es wie bei Handwerkern, der Markt ist sehr begrenzt und die Nachfrage ist hoch. Schadensteuerer wie riparo liefern uns einen schnellen Zugang zu Werkstätten, bei denen sie Kontingente für Reparaturen einkaufen und somit auch kurzfristig Termine im Schadenfall möglich machen. Schon heute sind wir der größte Auftraggeber von riparo, da war eine Beteiligung für uns der nächste logische Schritt.

    Sie beteiligen sich gemeinsam mit zwei Mitbewerbern. Warum?

    Wir sehen, dass andere Versicherer zunehmend eigene Netzwerke aufbauen. Dadurch drohen auf Sicht Abhängigkeiten von einzelnen Schadendienstleitstern oder auch anderen Versicherern. Dem wollen wir aktiv begegnen. Deshalb haben wir gemeinsam mit Provinzial und der Württembergischen entschieden, die Mehrheit an riparo zu erwerben. Uns verbindet der Anspruch, dass riparo ein Dienstleister für alle Versicherer am Markt bleibt.

    R+V Komposit-Vorstand Dr.Klaus Endres im Interview
    Klaus Endres sieht in riparo eine ideale Ergänzung des R+V-Netzwerks an Schadendienstleistern. Foto: Oliver Rüther
    Was versprechen Sie sich darüber hinaus von dem Engagement?

    Für uns ist der Einstieg eine große Chance, die bestehende Partnerschaft zu vertiefen. Unsere Zusammenarbeit haben wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Allein im Jahr 2023 hat uns riparo bei tausenden Kfz-Reparaturen unterstützt. Man kann also sagen: Wir sichern unseren fünf Millionen Kundinnen und Kunden in Kfz einen erstklassigen Service im Schadenfall. Und eine aktive Werkstattsteuerung ist gleichzeitig gut für unsere Rentabilität.

    Wie sieht die Zusammenarbeit denn in der Praxis aus?

    Zusammen mit riparo sorgen wir für einen vollumfänglichen Service rund um die Reparatur. Das beginnt schon bei der Auswahl der passenden Werkstatt und der Terminplanung. Das Fahrzeug wird abgeholt und nach der Reparatur auch wieder zurückgebracht. Während das Auto in der Werkstatt ist, kümmert sich riparo um kostenlosen Ersatz. Der komplette Abrechnungsprozess erfolgt direkt zwischen riparo und der R+V. Das ist ein wichtiges Plus in Puncto Kundenzufriedenheit: Denn man muss an keiner Stelle in Vorleistung gehen.

    Wie passt die Beteiligung in das Dienstleisternetzwerk der R+V?

    Die riparo GmbH unterstützt uns in der kompletten Schadenabwicklung und ist damit eine ideale Ergänzung unseres bestehenden Netzwerks. Denn es ist doch so: Im Schadenfall zeigt sich der tatsächliche Wert einer Versicherung. Gemeinsam mit unseren Partnern sorgen wir dafür, dass die Kundinnen und Kunden schnelle, kompetente und zuverlässige Hilfe erhalten.

    Schadendienstleister der R+V

    Carexpert: Als eine der führenden Kfz-Sachverständigenorganisationen bietet carexpert eine umfassende Palette an Dienstleistungen rund um den Fahrzeugschaden. Dazu gehören unter anderem Schaden- und Wertgutachten, Regulierungen, Massenschadenbearbeitung und Risk-Management.

    HumanProtect Consulting – kurz HPC – ist ein Zusammenschluss von Diplom-Psychologen, Therapeuten und Fachberatern, die für die R+V beratend tätig sind. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Prävention und die Intervention in Lebenskrisen und nach stark belastenden Ereignissen. Als Tochter der R+V verfügt HPC über umfangreiche Kenntnisse versicherungsspezifischer Abläufe und Bedingungen.

    KUSS: Die R+V-Servicegesellschaft KRAVAG Umweltschutz und Sicherheitstechnik GmbH (KUSS) berät und unterstützt die R+V-Versicherungsgruppe durch umfassendes technisches Schaden- und Risikomanagement, spezielle kundenorientierte Dienstleistungen sowie Seminare und Vorträge.

    Riparo: Die riparo GmbH mit Sitz in Holzgerlingen ist als Kfz-Schadendienstleister bundesweit tätig. In Zusammenarbeit mit rund 1.200 Werkstattpartnern für Karosserie- und Lackreparaturen kümmert sich riparo um die Abwicklung von Kfz-Schäden. Über die Tochtergesellschaft ri werkstattservice können Werkstattpartner Ersatzteile, Ersatzfahrzeuge und Werkstattausrüstung beziehen.

    Sprint ist ein Komplettanbieter für Dienstleistungen rund um Gebäude und Inhalt. Schwerpunkte bilden eine leistungsfähige Ersthilfe- und Notdienstorganisation und alle Sanierungs- und Renovierungsarbeiten nach Brand-, Wasser- und Sturmschäden.